Weltcup-Auftakt in Östersund Biathletin Denise Herrmann - erstes Rennen, erstes Podest

Stand: 27.11.2021 12:30 Uhr

Denise Herrmann hat es zum Start in den Olympia-Winter mit einer (fast) blitzsauberen Leistung am Schießstand im Einzel auf das Siegertreppchen geschafft und strahlte mit zwei jungen Läuferinnen um die Wette.

Herzerwärmender Start im frostigen Östersund (Schweden) für die deutschen Biathlon-Fans: Denise Herrmann ist auf den dritten Platz gelaufen. Zudem sorgten im Einzelrennen über 15 Kilometer am Samstag (27.11.2021) die beiden Nachwuchsläuferinen Anna Weidel (9.) und Vanessa Voigt (12.) für Furore und Glücksgefühle im deutschen Team.

Die Sächsin Herrmann musste im Ziel lange um ihren dritten Platz bangen, weil mit Startnummern 107 und 110 plötzlich Außenseiterinnen mit fehlerfreien drei Schießeinlagen auftrumpften. Emilie Aagheim Kalkenberg (Norwegen) und Kristina Reztsowa (Russland) patzten erst beim letzten Schießen je einmal und fielen so noch hinter Herrmann zurück. "Ich bin happy mit dem Auftakt. Mit dem Schießen bin ich sehr zufrieden, die Top-Laufleistung muss noch etwas auf sich warten lassen", sagte Herrmann.

20 Volltreffer - Davidova gewinnt

Nicht zu schlagen war Marketa Davidova aus Tschechien, die als einzige der Top-Starterinnen fehlerfrei blieb und den Auftakt in eine XXL-Saison mit 58 Wettbewerben gewann. Lisa Theresa Hauser (Österreich) patzte erst beim letzten Schießen einmal, war aber in der Loipe 5,3 Sekunden schneller als Herrmann, die ebenfalls nur eine Scheibe stehen ließ.

Sieg geht nur über das Schießen

Bei der Distanz über 15 Kilometer schmerzen Schießfehler besonders. Statt in die Runde gibt es eine Minute pro Fehler obendrauf. Dies wurde im kalten Schweden zahlreichen Top-Favoriten zum Verhängnis - und so war es auch Franziska Preuß. Nach einem starken Start, brachte ein nicht ausgelöster Schuss beim zweiten Schießen brachte die 27-Jährige aus dem Rhythmus. Am Ende standen vier Strafminuten und Platz 23 zu Buche. "Der erste Einzel ist immer etwas komisch. Das dritte Schießen hat mich aus der Spur gebracht. Zwei Fehler im Einzel, da weiß man schon, dass es gelaufen ist. Ich wollte läuferisch trotzdem dabei bleiben und das ist mir gelungen", sagte Preuß im ZDF.

Weidel und Voigt am Schießstand bärenstark

So ein Einzel ist oft auch die Chance vermeintlicher Außenseiterinnen. Dazu gehören zweifelsfrei auch die jungen Deutschen um Anna Weidel und Vanessa Voigt. Voigt kam mit einem Fehler durch und zeigte sich auch läuferisch stark verbessert, auch wenn der Abstand zu den Weltbesten noch groß ist. Auf Herrmann fehlten Voigt gut 1:30 Minuten und wurde am Ende Zwölfte. "Dass es gleich so weit nach vorn geht, hätte ich nicht gedacht", sagte sie und freute sich auch über die halbe Olympia-Norm.

Weidel - knapp an der direkten Quali vorbei

Nur knapp an der direkten Olympia-Quali - einmal unter Platz acht - schrammte Anna Weidel vorbei. Sie blieb wie insgesamt nur vier Starterinnen fehlerfrei und wurde erst spät vom achten Platz verdrängt. Letztendlich durfte Weidel aber auch mit dem neunten Rang zufrieden sein. Läuferisch konnte Weidel noch nicht mithalten: "Ich hoffe, das ich da noch einen Zacken zulegen kann." Sie verlor pro Runde etwa 30 Sekunden auf die Spitze, setzte mit dem Top-Ten-Platz aber ein Ausrufezeichen was künftige Weltcupstarts angeht.

Vanessa Hinz (24./2 Fehler), Janina Hettich (36./2) und Juliane Frühwirt (58.) rundeten das gute deutsche Abschneiden ab.

Dramen am Schießstand

Wer im Tippspiel auf die üblich Verdächtigen gesetzt, dürfte wenig Punkte ergattert haben. Tiril Eckhoff (Norwegen/5 Fehler), Hanna Öberg (Schweden/7), Dorothea Wierer (Italien/4) und Marte Olsbu Røiseland (Norwegen/3) verballerten am Schießstand alle Podestplatzchancen.