Biathlon | Weltcupfinale Preuß stürmt beim letzten Biathlon-Massenstart auf Rang zwei

Stand: 20.03.2022 13:28 Uhr

Franziska Preuß hat das letzte Rennen der Saison mit einem starken zweiten Rang abgeschlossen. Den Sieg am Holmenkollen sicherte sich Justine Braisaz-Bouchet aus Frankreich.

Bei strahlendem Sonnenschein und zahlreichen begeisterten Fans an der Strecke hat Justine Braisaz-Bouchet aus Frankreich den Massenstart in Oslo für sich entschieden. Nach 12,5 Kilometern und vier Schießeinlagen gewann sie den letzten Wettkampf der Saison vor Franziska Preuß (2 Fehler/+7,8 Sekunden) und Marte Olsbu Röiseland (2/+8,6). Zudem sicherte sich die Französin damit die kleine Kristallkugel für den Massenstart.

Mit Denise Herrmann auf Rang sieben (3/+14,5), Janina Hettich auf neun (0/+15,6) und Vanessa Voigt auf zehn (1/+45,0) schafften es drei weitere deutsche Biathletinnen in die Top Ten. Franziska Hildebrand wurde 15 (1/+1:14,8 Minuten). Für Hettich war es im letzten Saisonrennen die beste Einzelplatzierung in diesem Winter.

Preuß machte sich wenig Gedanken

Woher sie die Kraft für dieses letzte Rennen herholte, wusste Preuß im Nachgang selbst nicht so richtig. "Ich fühle mich eigentlich richtig leer, auch vom Kopf her. Aber ich lasse die Sachen einfach auf mich zukommen, dann ist auch mehr Lockerheit dabei und es entsteht ein positives Gefühl. Ich habe gemerkt, dass ich gut mitlaufen kann und dann kam einfach so eine Dynamik auf", erklärte Preuß ihr starkes Finish auf der letzten Runde im ZDF.

Für Preuß war es ein toller Abschluss einer eher durchwachsenen Saison mit einigen Tiefen. "Es war schon eine harte Zeit, das brauche ich nicht noch einmal. Es ist gut, dass die Saison jetzt rum ist und ich einen Haken dahinter machen kann. Aber ich darf mich jetzt nicht mehr darüber ärgern. Ich habe gesehen, dass, wenn alles normal läuft, ich dabei bin. Das nehme ich als Motivation mit", schaute Preuß positiv nach vorne.

Herrmann muss früh in die Runde

Beim ersten Schießen blieb knapp die Hälfte des Feldes fehlerfrei, darunter auch Preuß, Voigt, Hildebrand und Hettich. Lediglich Herrmann musste von den DSV-Starterinnen einmal in die Strafrunde und hatte so knapp 30 Sekunden Rückstand auf die Spitze.

Dort machte Marte Olsbu Röiseland Tempo und riss ein kleines Loch zu ihren Verfolgerinnen, die allerdings bis zum Schießstand wieder herankamen. Beim zweiten Schießen blieben Hildebrand und Hettich weiter fehlerfrei und reihten sich zehn Sekunden hinter dem Führungsquartett ein, indem auch Öberg und Wierer vertreten waren. Preuß, Voigt und Herrmann mussten erneut in die Strafrunde.

Hettich bleibt ohne Fehler

Beim ersten Stehendanschlag legten alle deutschen Skijägerinnen ihre fünf Scheiben um und waren nun zu viert in den Top Ten vertreten. Voigt lag auf Rang 14 ebenfalls noch in Schlagdistanz. Wierer konnte sich im Kampf um die kleine Kristallkugel einen kleinen Vorsprung auf Öberg erarbeiten, die einen Fehler schoss.

Hauser kam mit etwas mehr als zehn Sekunden Vorsprung zum letzten Schießen, setzte aber ihren letzten Schuss vorbei. Da aber auch alle folgenden Konkurrentinnen patzten, betrug ihr Rückstand auf die nun Führende Braisaz-Bouchet, die nun selbst plötzlich beste Chancen auf die Massenstart-Kugel hatte, nur 5,6 Sekunden. Hettich blieb fehlerfrei und war nun Dritte. Dahinter kam aber das große Feld mit Preuß und lief noch an ihr vorbei.

Braisaz-Bouchet hauchdünn vorne

Im Ziel musste die Tagessiegerin dann noch kurz warten, um doppelt jubeln zu können. Da sich Linn Persson auf der Zielgerade noch an ihrer Teamkollegin Öberg vorbeischob, hatte Braisaz-Bouchet schließlich um zwei Punkte die Nase vorn. Wäre Öberg Vierte statt Fünfte geworden, hätte sie den Massenstart-Weltcup gewonnen.