Sprint der Männer | Östersund Nawrath mischt bei Schwedens Biathlon-Show vorne mit

Stand: 28.11.2021 14:35 Uhr

Sebastian Samuelson aus Schweden hat den Biathlon-Sprint der Männer beim Saisonauftakt in Östersund gewonnen. Der Lokalmatador lieferte am Sonntag (28.11.2021) ein perfektes Rennen ab und brauchte für die 10 Kilometer und zwei Schießeinlagen nur 22:33,5 Minuten.

An dieser Zeit bissen sich alle die Zähne aus - auch der einstige Überflieger Johannes Thingnes Bö. Der Norweger blieb auch fehlerfrei, war in der Loipe aber 12,2 Sekunden langsamer und wurde sogar noch von seinem Teamkollegen Vetle Sjastad Christiansen überholt (+ 11,8 Sekunden) und auf den dritten Platz verdrängt.

Nawrath bester Deutscher

Schnell war klar, dass der Sieg nur über ein fehlerfreies Schießen gehen würde. Im windstillen Östersund herrschten nahezu Laborbedingungen - und das nutzte auch Philipp Nawrath, der sich für seinen Blackout im Einzel mit sieben Fehlern am Samstag rehabilitieren konnte.

Nawrath traf alles und schnell unterwegs. Die Belohnung: Platz sechs - 27,5 Sekunden hinter Sieger Samuelsson. "Es ist schwer in Worte zu fassen. Heute war es komplett anders. Alle haben mich aufgebaut. Das hat mir sehr geholfen, deshalb ein großer Dank an das Team. Im Laufen hab ich noch Reserven, am Schießstand hat es perfekt funktioniert", sagte Nawrath.

Doll und Horn nahezu synchron

Ein fehlerfreies Schießen wäre auch für Benedikt Doll ein Motivationsmacher gewesen, aber auch im Sprint klappte es nicht. Im Liegendanschlag tadellos, machte er im Stehendschießen einen Fehler und kam mit einer Strafrunde und 1:14,7 Minuten Rückstand auf den Sieger als 18. ins Ziel.

Damit lief Doll fast synchron mit Philipp Horn, der ebenfalls eine Scheibe stehen ließ und in der Loipe eine Sekunde schneller war. "Es war ein gutes Rennen. Im Laufen bin ich einen Schritt weiter", freute er sich über seinen 17. Platz.

Horn oder Strelow - einer muss Koffer packen

Ob Horn weiter im Weltcup bleiben darf, ist ungewiss. Die Trainer müssen sich zwischen ihm und Neuzugang Justus Strelow entscheiden. Einer der beiden geht zurück in den zweitklassigen IBU-Cup und muss sich dort wieder anbieten. Strelow punktete im Einzel als bester Deutscher, hatte am Sonntag aber Pech.

Der gebürtige Sachse stürzte auf der ersten Runde und musste mit einem gebrochenen Stock weiterlaufen, dennoch blieb er beim Schießen cool und räumte alle Scheiben ab. Für eine Topzeit- und platzierung reichte es an diesem Tag aber nicht (+2:01,8 Minuten).

Rees mit drei Fehlern chancenlos

Eine mittlere Katastrophe angesichts der guten Bedingungen erlebte Roman Rees, der beim Stehendschießen drei Scheiben stehen ließ und jenseits der Top-60 ins Ziel kam.

Erik Lesser feierte am Sonntag seinen Saisoneinstand - im Liegendanschlag tadellos, lief das Stehendschießen nicht mehr rhythmisch - zwei Scheiben blieben stehen, Lesser fiel deutlich zurück und verpasste auch die Punkteränge (44.).