Biathlon | Ruhpolding Biathlet Doll sprintet bei Favoritensieg aufs Podest

Stand: 13.01.2022 15:52 Uhr

Der Knoten bei Benedikt Doll ist geplatzt: Der Sprint-Weltmeister von 2017 bewies im Sprint in Ruhpolding, dass er mit den Besten mithalten kann. Auch Erik Lesser zeigte ein starkes Rennen.

Die Abwesenheit der dominierenden Norweger, die im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele in Peking lieber ein spezielles Trainingsprogramm in Südtirol absolvieren, eröffnete die große Chance für andere auf eine Topplatzierung.

Und gleich zwei deutsche Männer nutzten die Gunst der Stunde: Benedikt Doll (Titisee-Neustadt) sprintete in der Chiemgau Arena auf Platz zwei, Erik Lesser (Frankenhain) darf einen Top-Ten-Platz feiern.

Fillon Maillet baut Weltcupführung aus

Von den verbliebenen Favoriten kam diesmal nur Quentin Fillon Maillet fehlerfrei durch. In 23:23,7 Minuten bewältigte der im Weltcup führende Franzose den Rundkurs - eine Zeit, die keiner der Konkurrenten mehr erreichen sollte.

Seine Weltcupführung baute er damit weiter aus. Für die härtesten Verfolger aus seinem eigenen Team - Landsmann Emilien Jacquelin landete mit vier Schießfehlern weit abgeschlagen im Feld -, aus Schweden und Norwegen wird es nun immer schwieriger, ihm noch einmal das Gelbe Trikot abzujagen.

Doll: "Endlich mal die Null"

Benedikt Doll kam seiner Bestzeit am nächsten. Der 31-Jährige blieb sowohl beim Liegend- wie beim Stehendschießen ohne Fehler und war auch in der Loipe lange Zeit ebenbürtig. Erst auf dem letzten Teilabschnitt musste Doll Federn lassen. Im Ziel hatte er 7,2 Sekunden Rückstand auf den Sieger, aber die "2" leuchtete für ihn auf.

"Läuferisch ging es richtig gut. Ich bin Vollgas rein ins Rennen. Nur hinten raus musste ich beißen", sagte Doll im ZDF. "Aber endlich stand mal die 'Null'. Das letzte Mal, an das ich mich erinnern kann, das war die WM 2017 in Hochfilzen."

Lesser freut sich für Doll und für sich

Stark auch Erik Lesser: Mit nur einem Schießfehler und einer ordentlichen Laufzeit sicherte sich der Routinier im DSV-Team Platz sechs (+ 43,3 Sekunden) - wie bei Doll war es seine beste Saisonleistung und gleich doppelter Grund zur Freude: "Benni reißt heute die Null ab. Da kann man sich auch mal für seinen Kollegen freuen", so Lesser.

Aber auch mit seiner eigenen Leistung war der 33-Jährige, der als einer von fünf DSV-Athleten für Olympia qualifiziert ist, zufrieden, wenn auch nicht ganz: "An der Laufleistung der letzten Woche habe ich angeknüpft, es hat auch wieder Spaß gemacht, mich richtig zu schinden. Der eine Fehler beim Schießen ärgert micht trotzdem, sonst wäre noch mehr drin gewesen", sagte er.

Zobel überrascht mit Rang 24

Roman Rees (1/+ 1:04,2 Minuten) wurde 20. und konnte damit seine Topplatzierungen dieses Winters nicht wiederholen. Dafür hätte er ebenfalls ein fehlerfreies Schießen gebraucht, was ihm nicht gelang: "Die Plätze fünf und sechs sind nicht der Maßstab, das waren zwei Megarennen. Heute bin ich aber nicht zufrieden. Ich hatte mir vorgenommen, 'Null' zu schießen, das hat nicht geklappt."

Der vorletzte Schuss fand auch bei David Zobel nicht ins Ziel. Der 25-Jährige, der sich über den IBU-Cup für die erste Gruppe empfohlen hatte, zeigte keinerlei Nervosität und kam auf einen starken 24. Rang. Damit war er deutlich besser platziert als Philipp Nawrath (41./3 Schießfehler) und Philipp Horn (59./2). Letztere hatte Johannes Kühn ersetzt, der zuvor positiv auf das Corona-Virus getestet worden war.