Biathlon | Weltcup in Oberhof Deutsche Mixed-Staffel kämpft vergeblich um das Podest

Stand: 08.01.2022 13:49 Uhr

Die deutsche Mixed-Staffel hat beim Heim-Weltcup in Oberhof in der Mixed-Staffel einen Platz unter den besten drei verpasst. Der Sieg ging an Norwegen.

Norwegen hat die Mixed-Staffel in Oberhof gewonnen. Bereits früh setzten sich die zwei Männer und zwei Frauen aus Skandinavien am Samstag (08.01.2022) vom Rest des Feldes ab und brachten den Sieg ungefährdet ins Ziel. Dahinter holte sich Belarus den zweiten Rang vor Frankreich. Das deutsche Team kämpfte lange Zeit um die Podestplätze, wurde am Ende Sechster. Ein läuferisch sehr starkes Rennen zeigte auch Schweden, das trotz drei Strafrunden Rang vier schaffte.

Bundestrainer Mark Kirchner verzichtete beim Wettkampf im Thüringer Wald mit Denise Herrmann und Johannes Kühn auf seine Top-Athletin und seinen Top-Athleten. So ging es in der Besetzung Roman Rees, Benedikt Doll, Vanessa Voigt und Vanessa Hinz in das Rennen. Da die Männer starten, mussten 4 x 7,5 Kilometer absolviert werden. Die Frauen mussten also 2,5 Kilometer mehr absolvieren, als sie es aus Staffeln gewohnt sind.

Rees mit Kontakt zur Spitze

Als erster DSV-Starter ging Rees auf die Strecke am Grenzadler. Bei deutlich besseren Bedingungen als am Vortag mit nur leichtem Wind kamen alle 24 Staffeln ohne Strafrunde durch das erste Liegendschießen. Rees musste einmal nachladen und ging mit knapp 15 Sekunden Rückstand in die Verfolgung des Führungsduos, bestehend aud dem Norweger Tarjei Bö und Mikita Labastau aus Belarus.

Die beiden gingen auch als erste nach dem Stehendanschlag wieder in die Loipe, Rees folgte nach einer fehlerfreien Einlage als Fünfter (+18,7 Sekunden). Der Schwede Sebastian Samuelsson hatte auch nach drei Zusatzpatronen noch zwei schwarze Scheiben und musste so zusätzliche 300 Meter in der Strafrunde drehen.

Bis zum ersten Wechsel lief Rees auf Labastau auf, der Bö nicht mehr folgen konnte und auch den Russen Maxim Tsvetkov ziehen lassen musste. So wechselte das deutsche Team auf Rang drei. "Ich bin richtig zufrieden mit meinem Rennen. Stehend bin ich sehr gut durchgekommen und konnte in der Schlussrunde noch einen drauflegen. Die Strecke in Oberhof mit dem Birxsteig und der langen Abfahrt liegt mir", lautete das Fazit von Rees.

Bö läuft einen Vorsprung heraus

Doll konnte die Position bis zum Schießstand halten und legte vier gute erste Schüsse hin, verzog aber den letzten. So konnten die Belarusen zunächst wieder vorbeiziehen. An der Spitze hatte sich der zweite der Bö-Brüder, Johannes Thingnes, inzwischen knapp 20 Sekunden absetzen können und baute diesen Vorsprung weiter aus. Russland, Belarus und Deutschland bildeten auf der zweiten Runde eine gemeinsame Gruppe.

Doll baute stehend zwei Fehler ein und verlor so etwas den Anschluss an seine Kontrahenten, hatte zumindest Russland aber in Sichtweite. Spitzenreiter Bö brauchte zwar ebenfalls einen Nachlader, behielt dennoch einen komfortablen Vorsprung von knapp einer halben Minute. Doll kämpfte sich erst an den vor ihm laufenden Alexander Povarnitsyn heran und zog schließlich sogar vorbei und davon. Bö und der Belaruse Anton Smolski waren aber zu weit weg.

"Perfekt war das Rennen nicht, aber läuferisch habe ich mich gut gefühlt. Ich konnte am Berg noch etwas rausholen. Aber drei Nachlader sind zu viel", so Doll, der bei stumpfen Streckenbedingungen die zweitbeste Laufzeit seiner Gruppe hinlegte.

Voigt hält Podesttraum am Leben

Lokalmatadorin Vanessa Voigt, die beim Sprint am Freitag als Zwölfte beste deutsche Skijägerin war, ging mit knapp 50 Sekunden Rückstand als Dritte in ihren Einsatz. Sie verlor aber auf dem Weg zum Liegendschießen weitere 25 Sekunden und zwei Positionen.

Dort musste sie einmal nachladen, konnte sich so zwischenzeitlich wieder an Italien mit Dorothea Wierer vorbeischieben, die aber in der Loipe klar schneller war. An der Spitze lief Norwegen mit Ingrid Landmark Tandrevold sein eigenes Rennen, und auch Dzinara Alimbekava aus Belarus hatte einen beruhigenden Vorsprung auf die Verfolgerinnen.

Nach einem fehlerfreien Auftritt bei der zweiten Schießeinlage konnte Voigt in der Loipe mit Russland mitgehen, und auch Wierer schaffte es nicht, sich weiter abzusetzen. Von hinten kamen allerdings Tschechien und Frankreich nun deutlich näher heran. "Ich bin sehr zufrieden, auch wenn mir der erste Schuss flöten geht. Das ist ärgerlich. Man hat gesehen, dass ich an der Strecke noch Defizite habe, aber das war mir im Vorfeld klar", erklärte Voigt in der Sportschau.

Hinz kann Tempo nicht mitgehen

So bildete sich nach dem letzten Wechsel zunächst ein Fünfkampf um den letzten verbliebenen Podestplatz, und mittendrin war Vanessa Hinz, die jedoch auf der ersten Runde etwas abreißen lassen musste. Dank fünf Treffern in fünf Versuchen konnte sie ihre Kontrahentinnen, die sich jeweils Nachlader erlaubten, aber wieder überholen und setzte sich wieder auf Rang drei.

Während ganz vorne nichts mehr passieren sollte, entschied sich der dritte Platz mit dem letzten Schießen. Die Französin Julia Simon konnte sich einen kleinen Vorsprung herauslaufen und diesen auch nach zwei Zusatzpatronen behaupten. Der Rückstand von Hinz (ein Fehler) auf das Podest betrug vor der letzten Runde neun Sekunden. Letztlich aber zu viel, um dies noch aufzuholen. Stattdessen wurde Hinz noch von Schweden und Russland überholt.