Biathlon | Antholz Biathletin Hildebrand mit Wut im Bauch wieder beste Deutsche

Stand: 21.01.2022 15:30 Uhr

Biathletin Franziska Hildebrand - die Olympia verpassen wird, hat beim Einzel in der Höhe von Antholz erneut positiv überrascht. Für einen Top-Ten-Platz reichte es aber beim Doppelsieg für Frankreich nicht.

Justine Braisaz-Bouchet aus Frankreich hat das letzte Einzel vor den Olympischen Winterspielen gewonnen. Im sonnengefluteten Antholz - dem höchstgelegenen Ort im Weltcup-Kalender - war die Französin am Freitag (21.01.2022) mit nur einem Fehlschuss nach 15 Kilometern in 42:20,6 Minuten die Schnellste.

Für einen französischen Doppelsieg sorgte Julia Simon (2/+51,1 Sekunden). Mona Brorsson (Schweden/2) lief mit 1:37,2 Minuten Rückstand als Dritte auf das Podium.

Im schießlastigen Einzel wird ein Fehlschuss mit einer Minute bestraft - das brachte viele Top-Favoritinnen um den Sieg. So schoss sich Lokalmatadorin Dorothea Wierer (3) genauso vom Podium wie Marketa Davidova (3) und Dzinara Alimbekawa (3).

Deutsche nicht in den Top Ten

Die deutschen Skijägerinnen wollten zeigen, dass sie besser sind als ihr momentaner Ruf. Doch das gelang nur bedingt. Ohne die Peking-Starterinnen Franziska Preuß, Denise Herrmann und Vanessa Hinz, die verletzungsbedingt bzw. freiwillig auf den Start im Einzel verzichteten, verpassten die Deutschen die Top Ten.

Hildebrand mit Wut und schnellen Beinen

Einzig Franziska Hildebrand lief bis zum letzten Schießen auf Kurs, brachte sich aber mit zwei Fehlern beim letzten Stehendanschlag um eine Podestplatzierung. So stand mit insgesamt vier Fehlern (alle stehend) und einer Top-Laufzeit (achtbeste Zeit im gesamten 97-köpfigen Feld) am Ende der 15. Platz zu Buche (+ 3:39,9 Minuten).

Der Ärger darüber dürfte sich in Grenzen halten, denn ihr Ziel, doch noch ein Olympia-Ticket zu ergattern, war schon vor dem Rennen futsch. Die Nominierung wurde schon vor Antholz abgeschlossen - zum Ärger der 34-Jährigen, die immer besser in Form kommt und deutlich schneller unterwegs war, als Anna Weidel, die mit nach Peking fliegen darf. "Es ist nicht gerecht, wie es gelaufen ist und ja, Gedanken daran sind auch im Rennen hochgekommen", sagte Hildebrand in der Sportschau.

Weidel - nur das Schießen läuft tadellos

Weidel, die treffsicherste Deutsche, räumte 19 der 20 Scheiben ab, war läuferisch aber (noch) nicht konkurrenzfähig. Nach Verletzung und Krankheit bestritt Weidel nur sechs Rennen in dieser Saison, ist aber am Schießstand immer eine Bank.

In der Loipe verlor sie aber deutlich und kam mehr als vier Minuten hinter Siegerin Braisaz-Bouchet, die ebenfalls eine Scheibe hatte stehen lassen, als 26. ins Ziel. "Beim Laufen geht noch gar nichts, darüber bin ich sehr enttäuscht", so Weidel.

Hettich mit fünf Strafminuten chancenlos

Anders sieht es bei Janina Hettich aus. Sie hat ihre Treffsicherheit im Weltcup verloren, fand auch im Einzel von Antholz nicht zu alter Schießstärke zurück und beendete das Rennen mit fünf Fehlern deutlich abgeschlagen als 39.

Vor wenigen Tagen hatte Hettich im IBU-Cup ein auf zehn Kilometer verkürztes Einzel noch mit 20 Volltreffern gewonnen, doch in der ersten Biathlon-Liga will es momentan einfach nicht klappen. "Ich kann mir nicht erklären, warum es manchmal gut klappt und manchmal gar nicht", sagte Hettich im Sportschau-Interview. Auch Hettich hat Olympia verpasst, dies hab sie nicht beeinflusst: "Das Ding ist durch."

B-Team sammelt Weltcup-Erfahrung

Juliane Frühwirt (44./2/ + 5:36.40 Minuten), Hanna Kebinger (49./3/+ 5:50,9 Minuten) und Sophia Schneider (52./3/ + 6:00,9 Minuten) - sonst im IBU-Cup unterwegs - mischten vorne nicht mit, sammelten aber wertvolle Weltcup-Erfahrung.