Iga Swiatek im Match gegen Aryna Sabalenka bei den US Open

US Open Iga Swiatek - in einem Finale kaum zu bezwingen

Stand: 10.09.2022 12:15 Uhr

Iga Swiatek wackelte in diesem Turnier mehrfach, aber sie biss sich durch. Gegen Ons Jabeur ist sie auch deshalb Favoritin, weil die Polin in ihrer Profi-Karriere überhaupt erst ein Finale verloren hat.

Mit den Bällen kann sie sich noch immer nicht richtig anfreunden. Bei den US Open spielen die Frauen mit anderen Exemplaren als die Männer. Die der Frauen sind leichter, die Probleme für die Weltranglistenerste damit größer.

Mit ihrem Western-Vorhandgriff, den schnellen Plätzen und diesen speziellen Bällen war es bisher ungewohnt schwierig für die Polin, ihre Schläge richtig zu kontrollieren. Sie hat bisher im Turnier 118 direkte Punkte, sogenannte Winner, geschlagen. Ein für Swiatek unverzichtbarer Wert, weil ihr Spiel auf harten Grundschlägen und vielen direkten Punkten basiert.

Dagegen stehen allerdings 167 unerzwungene Fehler - dabei allein 90 auf ihrer Vorhandseite. Das ist ein (zu) hoher Anteil, der ihre Performance in New York arg beeinträchtigte. Dennoch: Es waren zwar recht wacklige Vorstellungen, etwa beim Dreissatzerfolg gegen die Deutsche Jule Niemeier in Runde vier, aber es hat am Ende gereicht für Swiatek. Sie hat das Finale der US Open erreicht.

Noch nie konnte eine Polin die US Open gewinnen

"Auf Sand fühle ich mich einfach perfekt. Aber für mich ist ein Sieg, wenn ich mich nicht perfekt fühle, das beste und schönste Gefühl. Die Befriedigung ist ziemlich groß", sagte Swiatek nach ihrem Erfolg im Halbfinale in New York gegen Aryna Sabalenka.

Nun steht ihr mit der Tunesierin Ons Jabeur am Samstag (10.09.2022, im Live-Ticker ab 22 Uhr bei sportschau.de) die letzte Hürde vor dem nächsten großen Triumph im Weg. Mit einem weiteren Erfolg nach dem French-Open-Sieg könnte sie ihre Erfolgsgeschichte, aber auch die Sportgeschichte ihres Landes erweitern.

Denn noch nie konnte eine Polin die US Open für sich entscheiden. Und die Chancen stehen nicht schlecht.

Beeindruckende Final-Bilanz

Nicht nur, dass die erst 21 Jahre alte gebürtige Warschauerin das jüngste Duell der beiden im Finale des WTA-Turniers in Rom (6:2; 6:2) deutlich für sich entscheiden konnte. Die Bilanz in ihren gesamten Endspielen ist außergewöhnlich. Einschließlich der ITF-Ebene (eine Kategorie unter WTA) hat sie 16 ihrer 17 Karrierefinale gewonnen. Ihre einzige Niederlage kassierte sie in ihrem ersten Tour-Finale 2019 in Lugano.

Seitdem hat Swiatek ihre jüngsten neun Endspiele auf WTA-Ebene in jeweils zwei Sätzen gewonnen und in dieser Zeitspanne nur 32 Spiele verloren. Das ist ein überaus bemerkenswerter Durchschnitt von nur 3,6 verlorenen Spielen pro Finale.

Nun steht Swiatek ihr 18. Finale bevor. Sie stellt sich auf eine echte Härteprüfung gegen Jabeur ein. "Sie ist einfach eine starke Gegnerin und hat es verdient, im Finale zu stehen. Ich denke, es wird ein großartiger Kampf werden", sagte die Polin.

Und an den für sie unangenehmen Bällen kann Swiatek ohnehin nichts mehr ändern.