Tennis Novak Djokovic: Lieber Wimbledon-Aus als Corona-Impfung

Stand: 15.02.2022 19:39 Uhr

Novak Djokovic will lieber auf weitere Chancen auf große Tennis-Siege verzichten, als sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Das sagte der 20-fache Grand-Slam-Sieger in einem BBC-Interview.

Der 34-Jährige wurde gefragt, ob er die Teilnahme an Turnieren wie den French Open oder Wimbledon wegen seiner Haltung zum Impfen opfern würde. "Ja, das ist der Preis, den ich bereit bin zu zahlen", sagte der Serbe.

Freie Entscheidung

"Ich war nie gegen Impfungen", sagte Djokovic und führte aus, dass er als Kind geimpft worden sei. Er wolle aber die Freiheit haben, wählen zu können, was seinem Körper zugeführt werde. Djokovic sagte aber auch, er könne sich vorstellen, sich in Zukunft impfen zu lassen, "weil wir alle gemeinsam versuchen müssen, die bestmögliche Lösung zu finden, um Covid zu beenden".

Start in Dubai

Nach seiner Ausweisung aus Australien kehrt Djokovic in der nächsten Woche beim Tennis-Turnier in Dubai auf die Tour zurück. Der nicht gegen Covid-19 geimpfte Djokovic hatte kurz vor dem Beginn der Australian Open Mitte Januar aus Australien abreisen müssen. Der Rekordchampion des Grand-Slam-Turniers war mit einem Einspruch gegen die Annullierung seines Visums vor dem Bundesgericht gescheitert. In Australien gelten strenge Corona-Regeln, grundsätzlich dürfen nur vollständig gegen das Virus geimpfte Menschen einreisen.

Medizinische Ausnahmegenehmigung reichte nicht

Der Weltranglisten-Erste Djokovic sagte, er habe eine medizinische Ausnahmegenehmigung für die Einreise nach Australien erhalten, um bei dem Grand-Slam-Turnier zu spielen, da er von einer Covid-Erkrankung genesen gewesen sei. In Melbourne hatte der Spanier Rafael Nadal die Australian Open gewonnen und mit seinem 21. Grand-Slam-Titel Djokovic und den Schweizer Roger Federer an der Spitze der Rangliste überholt.

Gute Chancen auf Start in Paris und Wimbledon

Die beiden nächsten Grand-Slam-Turniere sind die French Open in Paris (22. Mai bis 5. Juni) und Wimbledon (27. Juni bis 10. Juli). Derzeit muss in Frankreich jeder, der eine Sportstätte besuchen möchte, einen Impfnachweis vorlegen. Auch Genesene erhalten Zutritt, wenn ihre Infektion weniger als sechs Monate zurückliegt. Das würde auf Djokovic im Mai/Juni knapp zutreffen, da er einen positiven PCR-Test vom 16. Dezember vorweisen kann.

In England hat die Regierung bereits einen Großteil der Coronaregeln aufgehoben und angekündigt, demnächst alle Beschränkungen abzuschaffen. Einem Start in Wimbledon scheint für Djokovic deshalb wenig im Wege zu stehen.

Schlechte Chancen auf Start in den USA

Strenger sind die Regelungen der USA, wo im März die beiden wichtigen Masters-Turniere in Indian Wells und Miami anstehen. Djokovic steht zwar auf der Meldeliste von Indian Wells, aber aktuell dürfen nur Geimpfte ins Land anreisen. Offenbar hofft Djokovic, dass die USA die Einreisebeschränkungen noch rechtzeitig lockern. Sollten sie sich damit allerdings Zeit lassen, könnte für Djokovic sogar der Start bei den US Open (29. August bis 11. September) in Gefahr sein.