Nationenpreissieger 2022

Nationenpreis beim CHIO Volles Stadion, Flutlicht und deutsche Titelverteidiger

Stand: 29.06.2023 18:49 Uhr

Der Nationenpreis ist wohl der große Höhepunkt beim CHIO in Aachen. Bei dem Teamwettbewerb herrscht aber nicht nur eine besondere Stimmung, sondern es gibt auch gute Siegchancen für die deutsche Mannschaft.

Es ist immer wieder etwas Besonderes, wenn unter dem Flutlicht des Aachener Reitstadions die Weltelite des Springreitens im Teamwettbewerb gegeneinander antritt. Beim Nationenpreis (live ab 20.15 Uhr im WDR-Fernsehen und Livestream) wechselt die Stimmung des Aachener Publikums innerhalb weniger Sekunden von ruhiger Anspannung zu mitfühlendem Raunen bis hin zu tosendem Beifall.

Der Bundestrainer der deutschen Springreiter Otto Becker durfte sowohl als Reiter als auch als Trainer aktiv am Nationenpreis teilnehmen. "Es ist unglaublich, wenn hier das Stadion voll und das Flutlicht an ist. Das ist eine absolute Gänsehautatmosphäre. Das sind besondere Momente, die muss man genießen", sagte er. In rund dreieinhalb Stunden wird entschieden, welche Nation sich den prestigeträchtigen Titel holt.

Seit 1928 gab es 28 deutsche Siege

Ein Team besteht aus jeweils vier Reitern, die alle in zwei Umläufen gegeneinander antreten. Pro Umlauf werden die Punktzahlen der besten drei Springer gewertet. Den zweiten Umlauf erreichen nur die besten acht Nationen.

Der Wettbewerb hat eine lange Tradition in Aachen. 1929 wurde der Nationenpreis das erste Mal ausgetragen. Deutschland ist mit 28 Erfolgen Rekordsieger. Auch an das vergangene Jahr werden sich die deutschen Fans gerne zurückerinnern. Christian Kukuk, Janne Friederike Meyer-Zimmermann, André Thieme und Jana Wargers gewannen vor heimischen Publikum den Nationenpreis vor Belgien und Großbritannien.

Vom Siegerteam ist fast niemand dabei

Aus dem Siegerteam von 2022 wird in diesem Jahr lediglich Wargers mit dabei sein. Die 31-Jährige überzeugte nicht nur im Teamwettbewerb, sondern holte auch bei der Weltmeisterschaft 2022 in Herning (Dänemark) einen starken 9. Platz im Einzel. Bei der WM war aus dem deutschen Team nur Routinier Marcus Ehning auf Rang fünf besser. Ehning ist ebenfalls Teil des deutschen Teams.

Außerdem nominierte Bundestrainer Otto Becker Hans-Dieter Dreher und Mario Stevens. Nicht dabei sein wird hingegen Gerrit Nieberg. Diese Entscheidung begründete der Bundestrainer damit, dass Nieberg durch seinen Überraschungserfolg beim "Großen Preis von Aachen" bereits für das Springen am Sonntag gesetzt sei.

"Es gibt für den Großen Preis am Sonntag bei 60 Reitern nur 40 Startplätze, da ist es nicht so einfach sich zu qualifizieren. Deswegen ist auch André Thieme nicht dabei", sagte Becker. Zudem möchte er das Springen als Sichtung für die bevorstehende Europameisterschaft nutzen.

"Alle Teams haben eine Chance"

Als Titelverteidiger ist die deutsche Equipe ein Anwärter auf den Sieg. Doch der Bundestrainer erwartet einen engen Wettkampf. "Alle Teams haben eine Chance, es ist immer spannend bis zum Schluss. Da entscheidet auch die Tagesform und vielleicht auch ein Quäntchen Glück", sagte Becker. Das Team der USA und das der Schweden wird im Kampf um das Podium ebenfalls ein Wörtchen mitsprechen wollen.