Duisburgs Rolf Feltscher duelliert sich mit dem Essener Eric Voufack

WDR-Sport MSV Duisburg - über das Derby in die Wochen der Wahrheit

Stand: 04.04.2024 14:54 Uhr

Geradezu verzweifelt kämpft der MSV Duisburg um den Klassenerhalt in der Dritten Liga. Das Derby in Essen verspricht riesige Spannung. Und danach wird's richtig ernst.

Wird das alles reichen? Diese bange Frage stellt man sich beim MSV Duisburg beim Betrachten der letzten Wochen. Das Drittligateam hat sich unter Trainer Boris Schommers nach der desaströsen Hinrunde etwas stabilisiert - in den vergangenen Wochen gab so einige Erfolgserlebnisse. Doch es kamen auch Rückschläge - wie das jüngste 0:2 in Bielefeld. Da fielen die Zebras wieder einmal in alte Muster zurück. Spielerisch uninspiriert und mental ohne den letzten Punch waren sie letztlich chancenlos.

"Werden das 1:0 erzielen"

Gleiches soll nicht wieder passieren, wenn es am Sonntag (07.04.2024) zum Derby zu Rot-Weiss Essen geht. Trainer Schommers macht dabei gute Mine zum zuletzt bösen Spiel: "Wir haben in Bielefeld zuletzt ein Spiel verloren. Dass wir von den letzten acht Spielen nicht acht gewinnen, war uns auch klar. Wir werden in Essen ein ähnliches Gesicht zeigen, aber das Momentum auf unserer Seite haben und das 1:0 erzielen."

Klingt nach Durchhalteparolen - aber was soll der Coach auch anderes tun? Auf seine Mannschaft draufzuhauen würde im Moment überhaupt keinen Sinn machen. Dann schon lieber Zuversicht verbreiten. Obwohl auch die Spieler erkannt haben, dass es in Sachen Einstellun g in Bielefeld durchaus Luft nach oben gab. Niklas Kölle meint: "Jetzt haben wir das Spiel in Essen, da ist es egal ob zu Hause oder auswärts. Da muss es krachen. Da brauchen wir die Prozente, die gegen Bielefeld gefehlt haben."

Waldhof und Halle im Visier

Der MSV sollte an der Hafenstraße tunlichst punkten, denn die Konkurrenz tut dies in den letzten Wochen auch. Das passierte sogar so intensiv, dass einstige Konkurrenten wie 1860 München und Arminia Bielefeld mittlerweile eigentlich uneinholbar enteilt sind. Die Duisburger schauen eigentlich nur noch nach Waldhof Mannheim, das fünf Punkte vor dem MSV auf dem ersten Nichtabstiegsplatz liegt. dazwischen rangiert mit dem Halleschen FC zudem noch ein Team vor Duisburg, das auch schon drei Zähler mehr hat.

Es ist schwierig, aber nicht unmöglich: Gelänge dem MSV ein Dreier in Essen, dürfte man in der Woche darauf im Heimspiel gegen Waldhof Mannheim zu einer Art "Endspiel" einladen. Mit der Chance, endgültig aufzuschließen.

"Schattenteam" für die 4. Liga

Sollte das alles nicht funktionieren, droht dem MSV tatsächlich der bittere Gang in die 4. Liga. Aber auch für den fühlt man sich mittlerweile aufgestellt. Der Sportliche Leiter Chris Schmoldt teilte jüngst mit, man sei auf einen zu befürchtenden Abstieg vorbereitet und habe für einen solchen Fall ein sogenanntes "Schatten-Team" aufgestellt, das dann auf dem Rasen um Punkte für den MSV kämpfen würde.

Wie genau das Team aussieht, darüber gab Schmoldt allerdings verständlicherweise noch keine Auskunft. Es dürfte viel mit dem Thema eigene Jugend zu tun haben, denn ein Großteil des aktuellen Kaders der Meidericher würde sicherlich nicht mit runter in die Regionalliga gehen. Aber: Soweit ist es noch nicht. Erst einmal steht der MSV am Sonntag vor der Herausforderung Hafenstraße.

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