Luca Waldschmidt wechselt zum 1. FC Köln

Fußball-Bundesliga Luca Waldschmidt startet Neuanfang beim 1. FC Köln

Stand: 13.06.2023 17:17 Uhr

Einst galt Luca Waldschmidt als großes Versprechen für den deutschen Fußball. Nach zuletzt zwei glücklosen Jahren beim VfL Wolfsburg will der 27-Jährige beim 1. FC Köln nun noch einmal durchstarten.

Von Jörg Strohschein

Vermutlich ist Köln genau der richtige Ort für einen wie Luca Waldschmidt. Schließlich befindet sich der 27-Jährige seit einiger Zeit nicht gerade auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Dass sich Waldschmidt nun in die Hände von FC-Trainer Steffen Baumgart begibt, dürfte ein kluger Schachzug des Offensivspielers sein.

Denn Baumgart hat es jüngst sogar hinbekommen, Angreifer Davie Selke wieder salon- und spielfähig zu machen. Das hätte dem Kölner Fußballlehrer wohl auch nicht jeder Fußballexperte zugetraut. Nun soll und will Waldschmidt, der sich im besten Fußballeralter befindet, von der Zuwendung Baumgarts profitieren.

Bis in die Nationalelf

Für ein Jahr leiht der rheinische Bundesliga-Klub Waldschmidt vom VfL Wolfsburg aus, wie der FC am Dienstag bestätigte. Danach soll laut Medienberichten eine Kaufoption für die Kölner bestehen, die einen drei Jahre andauernden Vertrag für den Profi beinhaltet. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Schließlich muss Waldschmidt erstmal wieder in die Form gelangen, die ihn vor gut vier Jahren als Spieler des SC Freiburg vorübergehend bis in die Nationalelf (7 Spiele) führte und zu einem der großen Versprechen im deutschen Fußball machte. Doch von so viel Aufmerksamkeit ist der gebürtige Siegener derzeit weit entfernt.

Gutes Jahr in Lissabon

Zuletzt in Wolfsburg kam Waldschmidt nach zwei völlig verkorksten Spielzeiten so gut wie nie über eine Reservistenrolle hinaus. Immerhin erzielte er zuletzt bei 18 Bundesligaeinsätzen vier Treffer. Im ersten Jahr in Wolfsburg hatte er sogar nur 17 Einsätze (14 Bundesliga, 3 Champions League, 1 Tor, 2 Vorlagen) auf seinem Konto. "Meine Karriere soll keine Achterbahnfahrt sein. Oder sagen wir: Meine Karriere war genug Achterbahnfahrt. Ich möchte mehr Konstanz, also mehr Aufstieg, keine steilen Abfahrten mehr. Für diese Konstanz bin ich allein verantwortlich", sagte Waldschmidt noch im vergangenen April.

Dass es so schnell wieder mit der Karriere abwärts gehen würde, hatte der Offensivspieler sicherlich nicht gedacht. Noch im August 2020 wechselte Waldschmidt für rund 15 Millionen Euro Ablöse zum europäischen Topklub Benfica Lissabon, spielte dort in der Europa League, hatte in seinem einen Jahr in der portugiesischen Hauptstadt 43 Pflichtspieleinsätze, erzielte zwölf Tore und bereitete vier weitere Treffer vor. Eine beachtliche Bilanz für einen Neuling. Doch der Höhenflug endete jäh.

Nur noch Ersatzspieler in Wolfsburg

Waldschmidt wollte unbedingt und schnell wieder zurück in die Bundesliga - und suchte sein Glück unter Trainer Nico Kovac bei den Wölfen - die eine Ablöse von rund zwölf Millionen Euro für ihn zahlten - vergeblich. "Was ihm ein bisschen gefehlt hat war der Zweikampf, die Robustheit. Das hat er jetzt absolut verinnerlicht", sagte Kovac vor dem vorletzten Spieltag der gerade abgelaufenen Saison. Deshalb würde er ihm Einsatzzeiten als Einwechselspieler anbieten können. Nicht gerade zufriedenstellend für Waldschmidt.

Bei den Kölnern sieht der Neuzugang nun eine deutlich bessere Perspektive, wo er hinter den Spitzen, als Zehner, mit seiner ausgefeilten Technik und seiner Schnelligkeit seine Vorzüge zur Geltung bringen könnte.

Waldschmidt kann und will einen Neuanfang starten. Auf der Position genau hinter Angreifer Davie Selke, der ebenfalls lange glücklosen Vorgänger Waldschmidts, der ihm von den besonderen Kräften des extrovertierten Kölner Coaches ausführlich berichten kann.