Fußball-Bundesliga Leidensfähige Schalker hoffen auch in München auf Punkte
Mit Siegen gegen Bremen und in Mainz hat sich der FC Schalke 04 aus dem Tabellenkeller gekämpft. Doch nun folgt ein schweres Restprogramm - angefangen mit der Partie bei Meister Bayern München.
Nach der Hinrunde hatten viele den FC Schalke 04 bereits abgeschrieben. Mit nur neun Punkten lag der Aufsteiger am Tabellenende, als "nicht konkurrenzfähig" wurde der Bundesliga-Kader der Königsblauen von vielen Experten eingestuft.
Doch unter Trainer Thomas Reis hat die Mission Klassenerhalt wieder volle Fahrt aufgenommen. Schalke ist mit 21 Punkten aus 14 Partien das achtbeste Team der Rückrunde. Und nach den beiden Siegen gegen Werder Bremen (2:1) und beim FSV Mainz 05 (3:2) steht die Mannschaft erstmals seit dem 8. Spieltag nicht mehr auf einem der letzten drei Tabellenplätze.
Das Restprogramm der Schalker hat es jedoch in sich: Am Samstag (15.30 Uhr) gastieren sie bei Meister Bayern München, eine Woche darauf kommt Eintracht Frankfurt nach Gelsenkirchen und am letzten Spieltag wartet mit RB Leipzig ein Top-Team in Top-Form.
Jenz und Fährmann fehlen weiter
Aktuell plagen Reis aber andere Sorgen. Er muss in München erneut auf den verletzten Abwehrstabilisator Moritz Jenz verzichten, auch für Stammtorhüter Ralf Fährmann kommt die Partie zu früh. Erneut in der Startelf stehen dürfte dagegen Marius Bülter, der mit elf Toren und drei Vorlagen Schalkes Top-Scorer ist - und zuletzt beim Last-Minute-Erfolg in Mainz beim entscheidenden Elfmeter erneut Nerven aus Stahl bewies.
Nur als Punktelieferant reisen die Gelsenkirchener allerdings nicht zum Tabellenführer - auch wenn sie die letzten 24 Pflichtspiele (21 Niederlagen) gegen die Bayern nicht gewonnen und allein die vergangenen elf Spiele mit insgesamt 2:36 Toren verloren haben. "Wir wollen unseren Abstand nach hinten halten", meinte Reis: "Dafür müssen wir leidensfähig sein und auch sicher mal dem Ball hinterherlaufen. Wir dürfen aber nach einer erfolglosen Aktion nicht den Kopf hängen lassen."
"Unmoralisches Angebot" aus Dortmund
Vor dem wichtigen Spiel in München hatte zunächst ein "unmoralisches Angebot" für Unruhe gesorgt - ein Angebot vom bei den meisten Schalke-Fans unbeliebten Erzrivalen aus Dortmund. Oberbürgermeister Thomas Westphal hatte laut "WAZ" gesagt: "Wenn der FC Schalke 04 am nächsten Wochenende den FC Bayern schlägt und der BVB dadurch Meister wird, dann lade ich die aktuelle Schalker Mannschaft ins Rathaus ein, damit sie sich ins Goldene Buch Dortmunds einträgt."
Die Offerte erfuhr viel Medienresonanz, Schalkes Coach Reis zeigte sich unbeeindruckt. "Das ist für uns kein Thema. Da sollen die Dortmunder ein paar andere Einfälle bringen", sagte der 49-Jährige, dem Westphals Aussagen nur bedingt recht waren. "Vor einigen Wochen hat uns niemand mehr überhaupt noch etwas zugetraut", sagte Reis: "Jetzt haben wir hart gearbeitet und uns das Glück erobert, da hat auf einmal jeder im Kopf, dass wir etwas in München holen könnten. Das ist für uns auch eine Gefahr".
