Thomas Dolak (Trainer) steht hinter seinen Spielern

DEL Düsseldorfer EG - Vertrauensvorschuss erfordert Siege

Stand: 11.10.2023 19:35 Uhr

In der DEL hat die Düsseldorfer EG einen enttäuschenden Start hingelegt. Die Klubführung stellte sich dennoch hinter das Trainerteam - ein Vertrauensvorschuss auf Zeit. Die Probleme liegen auf der Hand.

Vertrauen ist im Sport immer an Leistungen geknüpft - entweder bauen vergangene Leistungen dieses Vertrauen auf, oder es wird als Vorschuss für zukünftige Leistungen ausgesprochen.

Ersteres fällt bei der aktuellen Lage der Düsseldorfer EG, die enttäuschend in die DEL-Saison gestartet ist, wohl weg. Dass die DEG-Führungsriege dem Trainerteam nun in einem öffentlichen Statement ausdrücklich ihr Vertrauen (vorerst) weiterhin schenkt, ist also vor allem mit einer Forderung für die Zukunft verknüpft: Jetzt sollen Siege her.

DEG wartet weiter auf ersten Sieg in regulärer Spielzeit

Das formulierte Harald Wirtz, geschäftsführender Gesellschafter der DEG, in besagter Mitteilung auch so: "Alle sind gewillt, gemeinsam bessere Ergebnisse zu erzielen. Wir wollen deshalb in den kommenden Spielen aber auch ein klares positives Zeichen der Mannschaft sehen." Es wird also kein Hehl daraus gemacht, dass dem Trainerteam sowie Sportdirektor Niki Mondt das Vertrauen erstmal auf Sicht ausgesprochen wurde.

Dolak - "Voll in der Trainerfunktion"

Ganz oben auf der Wunschliste steht wohl der erste Erfolg in der regulären Spielzeit. Wobei der jüngste 2:1-Sieg der DEG nach Verlängerung bei den Iserlohn Roosters sicherlich schon wichtig für das Selbstbewusstsein war nach dem desaströsen 3:7 gegen die Frankfurter Löwen. Da hatte es zum ersten Mal Pfiffe gegeben, auch vereinzelte Rufe gegen Trainer Dolak waren hörbar.

DEG-Stürmer bringen bislang wenig Gefahr

Aufgestaut hatte sich einiges. Zwar durfte das Auftaktprogramm, unter anderem mit Partien gegen Meister München (2:4), den derzeitigen Tabellenführer Berlin (2:3) sowie die bisher gut aufgelegten Erzrivalen von den Kölner Haien (4:3 n.P.), als hart abgestempelt werden, aber klare Niederlagen gegen die sonst bisher nicht übermächtigen Teams aus Nürnberg (1:4) und Wolfsburg (2:5) waren ebenfalls dabei.

Auch gegen Iserlohn tat sich Düsseldorf schwer, lieferte nicht gerade eine mitreißende Leistung ab. Erneut blieben die Stürmer selbst eher blass, bezeichnend: Verteidiger Alec McCrea erzielte die beiden Tore. Wobei immerhin Phil Varone, der vor der laufenden Eiszeit von Spartak Moskau als neuer Stürmer an den Rhein gewechselt war, McCrea beide Treffer auflegte.

Von den Düsseldorfer Angreifern trafen bisher in neun Partien nur Varone, Bennet Roßmy, Victor Svensson, Kevin Clark, Luis Üffing und Philip Gogulla jeweils zweimal selbst. Die DEG erzielte bislang gemeinsam mit Iserlohn die wenigsten Tore der Liga (18).

Defensive nach desaströsen Leistungen nun stabiler?

Auch die Defensive - Düsseldorf weist die vierthöchste Anzahl Gegentore (31) auf - hat bisher große Probleme offenbart. Nicht umsonst war das Urteil von Dolak nach dem 3:7 gegen Frankfurt bei "MagentaSport" niederschmetternd: "Wir bekommen die Gegentore zu einfach. Wir kommen aus der Kabine, machen guten Druck zum Tor und gefühlt haben die jeden Konter genutzt. Wir kriegen dann auch in Unterzahl drei Gegentreffer im Endeffekt. Und über die Chancenverwertung will ich gar nicht reden."

Das Tabellenschlusslicht zeigte in Iserlohn nun aber keine haarsträubenden Fehler in der Abwehr mehr. Und das Glück in der Overtime war dann auch ein wenig auf der Düsseldorfer Seite.

"Ich glaube an die Mannschaft, die kämpfen, die haben Charakter, die marschieren, die fighten. Ich bin zu 100 Prozent sicher, dass wir aus dieser Situation herauskommen", sagte jedenfalls Trainer Dolak nach dem Spiel der "Rheinischen Post".

Vielleicht machte auch weniger die Art und Weise Mut, wie der Sieg gegen Iserlohn eingefahren wurde, sondern eher der Fakt, dass die DEG das Gewinnen nicht vollends verlernt hat.

Überraschungsteam Schwenningen wartet

Eine wichtige Erkenntnis, die gemäß dem öffentlichen Vertrauensbekenntnis der DEG-Führung zum Trainerteam wohl besser schnell unterfüttert werden sollte. Am Freitagabend (19.30 Uhr) muss Düsseldorf auswärts bei den Schwenninger Wild Wings antreten. Die Süddeutschen überraschten im Gegensatz zur DEG bisher positiv: Schwenningen belegt derzeit Platz drei (17 Punkte).

Dolak - "Meine Top 2 sind München und Mannheim"