Bonns (l-r) Jeremy Morgan, Collin Malcolm, Deane Williams und TJ Shorts sind enttäuscht.

WDR-Sport Baskets Bonn enttäuschen in Ulm und bangen um Titel

Stand: 14.06.2023 22:26 Uhr

Der Druck auf die Baskets Bonn im Kampf um den Meistertitel der BBL ist enorm gewachsen. Denn die Bonner zeigten sich in Spiel drei erschreckend schwach, wurden von Ulm überrollt.

Ohne den gesperrten Michael Kessens unterlagen die Bonner einem perfekt eingestellten Gegner klar mit 84:112 (18:26, 12:27, 25:27, 29:32), nachdem die Baskets in Spiel zwei noch mit 104:75 gewonnen und ein völlig anderes Gesicht gezeigt hatten.

In Spiel vier ist Bonn nun um so mehr gefordert, denn Ulm fehlt jetzt nur noch ein Sieg vor heimischer Kulisse in der "Best-of-five"-Serie (Freitag, 20.30 Uhr), um den Baskets-Traum vom Titel platzen zu lassen. Noch offen ist, ob am Freitag der verletzte Javontae Hawkins ins Bonner Aufgebot zurückkehren kann. Ein mögliches fünftes Spiel fände am Sonntag in Bonn statt.

Hitziger Beginn: Bonn früh mit Problemen

Bonn bekam direkt zu Beginn nur wenig Raum. Ulm agierte forsch. Bruno Caboclo blockte bereits im ersten Viertel drei Bonner Würfe und setzte frühe Ausrufezeichen in der Defense.

Die Baskets waren bemüht, hatten aber Probleme mit den Gastgebern, die Center Leon Kratzer gut festmachten und bei den Rebounds wach waren. Drei weitere Freiwürfe von Karim Jallow brachten Bonn den 2:7-Rückstand. Es ging sehr hitzig hin und her. Schon acht Fouls nach viereinhalb Minuten hatten die Fans auf den Rängen gesehen. Auch Yago dos Santos und TJ Shorts II gerieten aneinander.

Ulm überlegen: Bonner Wurfquote sinkt ins Bodenlose

Deane Williams hatte zwischenzeitlich mal per Dreier zum 12:12 ausgeglichen, nachhaltig war das aber nicht. Denn Ulm punktete unbeeindruckt von den vereinzelten Bonner Glanzmomenten selbst stark von der Dreierlinie. Während Bonns Quote von draußen zu Beginn des zweiten Viertels nur bei 27 Prozent lag, hatten die Ulmer bis dahin starke 46 Prozent ihrer Dreierwürfe getroffen.

Und auch beim Umschaltspiel zeigte sich Ulm gnadenlos. Bonn verzweifelte an den griffigen Gastgebern. Bezeichnend: Auch MVP Shorts spielte mal den ein oder anderen Fehlpass, Ulm gelangen derweil zwei Alley-Oops und weitere Dreier. Bonn blieb hinten dran, weil die Dreierquote auf 14 Prozent sank und bei den Rebounds gar nichts zusammenlief.

Ein ansehnlicher Ulm-Spielzug folgte derweil dem nächsten, Bonn-Trainer Tuomas Iisalo schaute wie versteinert drein nach einem Viertel zum Vergessen. Ganze 23 Punkte hatte sich Ulm vom BBL-Hauptrundenmeister abgesetzt.

Bonn von rauschhaft spielenden Ulmern überrollt

Ulm dominierte das Geschehen im dritten Abschnitt weiter. Die Gastgeber hatten noch kein Turnover in der Statistik stehen, Bonn schon fünf. Auch die Freiwürfe fielen bei Ulm fast alle. Die Baskets waren irgendwann 30 Punkte im Rückstand.

Bonn zeigte sich zwar dann zwischenzeitlich verbessert und punktete sporadisch. Nach sieben Minuten im dritten Viertel traf Sebastian Herrera endlich mal wieder für drei, aber die Baskets-Wurfquote blieb alles in allem inakzeptabel.

So spielte sich Ulm in einen echten Rausch, führte Bonn gegen Ende der Partie regelrecht vor. Die Gastgeber sicherten sich, angeführt vom nochmal aufdrehenden Spielmacher Yago, den Sieg dementsprechend souverän.