Frank Carstens

Handball-Bundesliga Abstieg rückt näher: Minden braucht kleine Sensation gegen Magdeburg

Stand: 30.05.2023 19:10 Uhr

Minden taumelt dem Abstieg aus der Handball-Bundesliga entgegen. Noch drei Spiele bleiben den Ostwestfalen, um die Klasse zu halten. Nun steht das vorentscheidende Spiel gegen Magdeburg an.

Wenn Mindens Chef-Trainer Frank Carstens am Donnerstag gegen den SC Magdeburg am Seitenrand steht, dann ist das für ihn und seine Mannschaft ein besonderes Heimspiel. Die Grün-Weißen müssen gegen den Tabellenzweiten die kleine Sensation schaffen und gewinnen, um überhaupt noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben.

Seit sieben Spielen ohne Sieg

Deutlich wahrscheinlicher ist, dass am Donnerstagabend der fünfte Abstieg in der Vereinsgeschichte von GWD Minden besiegelt sein wird. Denn die Mannschaft von Carstens wartet seit sieben Spielen auf einen Sieg. Nach insgesamt 24 Niederlagen in dieser Saison steht Minden auf dem vorletzten Tabellenplatz - mit fünf Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Nur noch drei Spiele bleiben Zeit.

"Die realistischen Chancen auf den Klassenerhalt sind klein und mit Berlin und Magdeburg warten zwei Top-Mannschaften auf uns", sagte Carstens bereits vor zwei Wochen. Danach ging das Spiel gegen die favorisierten Berliner deutlich mit 35:42 verloren. "Mein Team hat gekämpft, alles versucht bis zur letzten Sekunde", so der Trainer nach dem Spiel. "Aber wir stehen auch heute leider wieder ohne Punkte da."

Vorletztes Heimspiel als Cheftrainer

Nun wartet mit Magdeburg der nächste Top-Gegner. Das Spiel ist für Minden-Coach Frank Carstens aber auch aus anderen Gründen ein besonderes. Zum einen war er zwischen 2010 und 2013 drei Jahre lang Trainer beim SC Magdeburg. Zum anderen wird es das vorletzte Heimspiel als Cheftrainer sein. Seit Monaten steht fest, dass Carstens den Turn- und Sportverein GWD Minden zum Saisonende verlassen wird.

Carstens hatte die abstiegsbedrohten Mindener 2015 auf den 18. Tabellenplatz übernommen, konnte den Abstieg aber nicht mehr verhindern. In der Folgesaison führte er den Verein direkt zurück in die Bundesliga, wo er mit seiner Mannschaft seitdem am Saisonende immer über dem Strich stand - wenn auch teilweise knapp. Nach acht Jahren geht nun eine Ära in Minden zu Ende.

In den vergangenen beiden Spielzeiten hatte Minden jeweils die Last-Minute-Rettung unter Carstens geschafft. Nun stehen die Zeichen auf Abstieg. Carstens Mannschaft müsste die verbleibenden drei Spiele gewinnen und gleichzeitig auf drei Niederlagen von Wetzlar hoffen. Immerhin: Vier Mal ging es bereits für die Mindener in die zweite Liga - drei Mal gelang der schnelle Wiederaufstieg nach einem beziehungweise zwei Jahren in der zweiten Liga.

Neuer Trainer: Adli Eyjolfsson

Vor zwei Wochen zeigte sich der Chef-Trainer noch kämpferisch: "Für uns gilt es jetzt den Blick nach vorne zu richten und uns auf die letzten vier Bundesligaspiele zu fokussieren, denn rein rechnerisch haben wir immer noch eine Chance". Mittlerweile ist diese Chancen noch kleiner geworden. Gegen Magdeburg muss die kleine Sensation her, sonst endet Carstens Zeit bei der GWD mit dem Abstieg. Nachfolger wird zur neuen Saison der Isländer Adli Eyjolfsson, der von den Kadetten Schaffhausen nach Ostwestfalen kommt.