Pascal Stenzel und Christian Streich 2017 beim SC Freiburg

Fußball | Bundesliga Vor BW-Duell VfB gegen SC: Pascal Stenzel verrät Erfolgsrezept des Ex-Klubs

Stand: 30.08.2023 08:24 Uhr

Pascal Stenzel trifft am Samstag mit dem VfB Stuttgart auf seinen Ex-Klub SC Freiburg. Vor dem Wiedersehen mit seinem ehemaligen Trainer Christian Streich verrät er, warum ihm nicht jedes Training gefiel.

Die Detailliebe von Christian Streich hat Pascal Stenzel nicht immer Spaß gemacht. Wie viel er aus seiner Zeit beim SC Freiburg mitgenommen habe, sei ihm erst nach seinem Abschied mit etwas Abstand bewusst geworden, erzählte der Rechtsverteidiger des VfB Stuttgart am Dienstag. "Als Spieler trainiert man halt nicht gern Einwürfe oder sonst was", gestand Stenzel vor dem Wiedersehen mit seinem Ex-Klub am Samstag (15:30 Uhr). Aber der SC habe über die Jahre gezeigt, wie wertvoll es sein kann, in den Details besser zu sein. "Das macht am Ende aus, warum sie jetzt so erfolgreich sind."

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Europa League für Freiburg, Abstiegskampf bei Stuttgart

Zum zweiten Mal nacheinander nehmen die Freiburger mit Streich in dieser Saison an der Europa League teil, sie schnupperten in der vergangenen Spielzeit sogar an der Qualifikation für die Champions League. Der VfB Stuttgart musste dagegen im Mai wie schon in der Saison zuvor bis zum Schluss um den Klassenerhalt zittern. Mit Stenzel als Ersatzspieler.

Im Sommer 2019 hatte der Rechtsverteidiger die Badener verlassen und war zunächst auf Leihbasis zum VfB gewechselt. Dreieinhalb Jahre Streich hatte er hinter sich - und oft genug erlebt, wie es ist, wenn es mal nicht so akribisch, demütig und hart arbeitend zugeht, wie es sich der Coach wünscht. Und, wie Streich das jeden Tag vorlebt. "Dann wird es halt mal lauter. Dann wird es halt direkt, dann wird es mal emotional", schilderte Stenzel. "Ich glaube, unser Verhältnis hat ein bisschen Zeit gebraucht", sagte er.

TV-Tipp: SWR Sport mit Pascal Stenzel

VfB-Verteidiger Pascal Stenzel ist am Sonntag Studiogast bei SWR Sport im SWR Fernsehen. Los geht's um 22:05 Uhr. Thema ist dann unter anderem eine ausführliche Analyse zur Partie gegen seinen Ex-Klub, den SC Freiburg.

Stenzel ein Gewinner des Saisonstarts beim VfB

Vor dem Baden-Württemberg-Duell ist der Außenverteidiger als Gesprächspartner gefragt, nicht nur, weil es gegen seinen Ex-Klub und gegen seinen einstigen Trainer Streich geht. Sondern auch, weil seine Rolle bei den Schwaben heimlich, still und leise wieder wichtiger geworden ist. Während der Diskussionen beim VfB über den Weggang der Leistungsträger Wataru Endo und Konstantinos Mavropanos und des drohenden Abschieds von Borna Sosa geriet Stenzels aktueller Aufstieg zur Stammkraft in den Hintergrund. Am Samstag dürfte er im dritten Bundesligaspiel der Saison zum dritten Mal von Anfang an spielen.

Das war in der vergangenen Saison anders. Da gab es für ihn keinen Platz in den Plänen von Hoeneß. In der gesamten vergangenen Spielzeit kam er nur dreimal von Beginn zum Einsatz. Dabei passt Stenzels Spielweise zum Abstiegskampf, weil er weniger für Spektakel denn für solide Arbeit bekannt ist. Nun ist er allerdings auch deswegen ein Gewinner des Saisonstars, weil Josha Vagnoman mit einer Ermüdungsreaktion im Mittelfuß als Konkurrent auf der rechten Seite verletzt ausfällt. Sein Comeback ist bisher nicht absehbar.

Lob von Wohlgemuth und Hoeneß für Stenzel

"Er steht sofort Gewehr bei Fuß und funktioniert. Genau so muss es sein", sagte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth nach dem 5:0 gegen den VfL Bochum, zu dem Stenzel zwei Vorlagen beigesteuert hatte. "Kalle hat es verdient, auch mal genannt zu werden. Er ist ein richtiger Teamplayer, ein richtig guter Fußballer", schwärmte Hoeneß: "Einer, der die Position so interpretieren kann, wie ich es gerne habe - auch mal im Zentrum auftauchend."

Stenzel: Freiburg hat "so viel mannschaftliche Qualität"

Auf Stenzel als "eine verlässliche Komponente" dürfte der Trainer gegen die bisher zweimal siegreichen Freiburger vermutlich wieder setzen. Nach dem 1:5 in Leipzig will Stenzel wieder angreifen. Die Freiburger seien allerdings "so schwer zu knacken wie kaum ein anderer", warnte er. "Sie lassen sich nicht aus der Ruhe kriegen", meinte er. "Sie machen keine wilden Dinge, sind sehr klar in ihren Abläufen. Das machen sie gefühlt besser als jeder andere Bundesligist", sagte er und meinte: "Gefühlt kann ich jetzt auch noch mitkicken und wüsste die Abläufe. Aber man kann sie einfach teilweise nicht verteidigen, weil sie einfach so viel mannschaftliche Qualität auf dem Platz haben."