Die Spieler des VfB Stuttgart feiern die Tore gegen Union Berlin.

Fußball-Bundesliga Trotz Guirassy-Verletzung - Der VfB Stuttgart ist nicht aufzuhalten

Stand: 21.10.2023 18:45 Uhr

Der VfB Stuttgart setzt seine Siegesserie auch bei Union Berlin fort. Topstürmer Guirassy trifft erneut, muss dann aber verletzt raus. Doch der VfB gewinnt auch ohne ihn.

Ein Blick auf die Ersatzbank genügte, um zu verstehen, welche Stimmung aktuell beim VfB Stuttgart herrscht. Da nahm nach einer halben Stunde Serhou Guirassy Platz, der beste Torjäger der Liga. Er hatte im Spiel bei Union Berlin erst getroffen (16.) - sein 14. Tor im achten Bundesligaspiel - und sich dann verletzt.

Guirassy musste also den Rest der Partie von draußen verfolgen. Und er tat das nicht mit getrübter Laune, im Gegenteil, Guirassy feuerte sein Team an und feierte seine Mitspieler, die beim 3:0 (1:0) bei Union Berlin zwei weitere Tore nachlegten. Guirassy humpelte nach den Treffern der eingewechselten Silas Katompa Mvumpa (81.) und Deniz Undav (88.) jubelnd den Torschützen entgegen.

"Klar sind wir selbstbewusst. Ein Sieg in Berlin, das muss man erstmal schaffen", sagte Trainer Sebastian Hoeneß später. Und zu seinem verletzten Torjäger Guirassy ergänzte er: "Er hat muskuläre Probleme gehabt, da gehen wir kein unnötiges Risiko ein. Deswegen haben wir ihn rausgenommen. Alles Weitere müssen wir abwarten."

Der VfB Stuttgart tritt mit großem Selbstbewusstein auf

Es läuft beim VfB so gut wie seit Jahren nicht mehr. Das Team ist selbstbewusst. Die Stuttgarter traten in Berlin mit einer erstaunlichen Ballsicherheit auf. Während Union eher schwermütig spielte, kombinierten sich die Schwaben leichtfüßig durchs Mittelfeld. "Wir haben eine gute Erfolgssträhne, haben guten Fußball gespielt, haben unsere Chancen reingemacht, außer ich", sagte Offensivmann Jamie Leweling etwas selbstkritisch nach der Partie.

Stuttgart ist treffsicherer als Union

Die Leihgabe von Union Berlin vergab in der zweiten Hälfte eine große Chance, aber seine Mitspieler machten es später besser. Und sie bewiesen, dass der VfB auch ohne Guirassy auf dem Platz Tore schießen und Spiele gewinnen kann. Doch darauf will sich Leweling nicht verlassen: "Ich hoffe, dass er im nächsten Spiel wieder spielt und trifft." Während Silas und Undav ihre Chancen eiskalt nutzten, vergaben die Gastgeber, insbesondere David Fofana, große Gelegenheiten. Es ist einer der großen Unterschiede an diesem Nachmittag zwischen der Überraschungsmannschaft der aktuellen und der vorherigen Saison.

Die Neuzugänge des VfB funktionieren

Ein weiterer ist, dass die Neuzugänge des VfB gut integriert sind. Alexander Nübel zeigte abermals eine souveräne Leistung im Tor. Angelo Stiller war maßgeblich daran beteiligt, dass der VfB das Mittelfeld beherrschte. Anthony Rouault, der für Pascal Stenzel auf die rechte Abwehrseite rückte, legte den Führungstreffer der Schwaben mit einer punktgenauen Flanke vor. Bemerkenswert, wie routiniert der junge, 22-jährige Franzose spielt. Es war erst sein fünftes Bundesligaspiel, das dritte von Beginn an. Und auch Maximilian Mittelstädt, der erstmals als Teil der Startformation auf der linken Abwehrseite spielte, zeigte eine ansprechende Leistung. Allein Leweling agierte bisweilen unglücklich.

Stuttgart bleibt auf dem Boden

"Alle tragen ihren Teil dazu bei. Es sind Spieler eingewechselt worden, die das Spiel endgültig entschieden haben, das ist der Weg", sagte Hoeneß. Der Trainer lobte auch, wie gut die Mannschaft in der Defensive gearbeitet habe. Er sehe keine Gefahr, dass die Spieler abheben würden. Nach sieben Siegen in acht Spielen sei das Ziel weiterhin, eine "sorgenfreie Saison" zu spielen. "Es hilft uns nicht, irgendwas zu bewerten, was in sechs Monaten passiert."