Jens Keller, Trainer des SV Sandhausen

3. Liga SV Sandhausen will raus aus dem Mittelmaß

Stand: 18.01.2024 10:38 Uhr

Der SV Sandhausen galt vor der Saison als Top-Kandidat auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Zum Jahresstart 2024 sind die direkten Aufstiegsränge schon ein Stück weit entfernt.

So lief die Hinrunde

Für den Zweitligaabsteiger lief die erste Drittliga-Hinrunde nach 11 Jahren in der 2. Liga nur mittelmäßig. Vor dem Start der 3. Liga im neuen Jahr steht der SV Sandhausen mit 30 Punkten im Tabellenmittelfeld auf dem achten Platz: acht Siege, sechs Niederlagen, ebenso viele Unentschieden. Immerhin sind es zwölf Punkte Vorsprung auf den abstiegsgefährdeten Tabellensiebzehnten Hallescher FC, aber auch 13 Punkte Rückstand auf den direkten Aufstiegsplatz zwei (Dynamo Dresden).

Der Druck, wieder aufzusteigen, ist groß. Das bekam auch Ex-Trainer Danny Galm zu spüren, der nach dem 2:2 gegen Verl bereits Ende Oktober gehen musste. Präsident Jürgen Machmeier und Sportdirektor Matthias Imhof waren mit den gezeigten Leistungen nicht zufrieden. Statt von Anfang an um den Aufstieg mitzuspielen, lag Sandhausen nach dem 12. Spieltag nur auf Rang elf. Für Galm übernahm Jens Keller. Seit seinem Amtsantritt sind die Sandhäuser auf den achten Platz vorgerückt. 

Wer kommt, wer geht?

Bislang hat Sportdirektor Matthias Imhof drei neue Spieler verpflichtet. Der österreichische Mittelstürmer Markus Pink (32) kam ablösefrei von Shanhgai Port aus der chinesischen Super League und soll den Angriff verstärken. Für die Verteidigung wurde der litauische Innenverteidiger Edvinas Girdvainis (30) geholt. Er kam ablösefrei von Kauno Zalgiris aus der litauischen A Lyga. Der dritte Winter-Neuzugang ist der österreichische Mittelfeldspieler Patrick Greil (27). Er wechselte vom österreichischen Bundesligisten Rapid Wien an den Hardtwald.

Der Trainer

Als Nachfolger des freigestellten Danny Galm präsentierte der SVS einen bekannten Namen. Jens Keller coachte einst den VfB Stuttgart, den FC Schalke 04 in der Champions League, auch bei Union Berlin, dem FC Ingolstadt und dem 1. FC Nürnberg stand Keller in den vergangenen Jahren an der Seitenlinie. Der gebürtige Stuttgarter bringt also reichlich Erfahrung mit.  

Sportdirektor Matthias Imhof sagte bei der Vorstellung damals: "Wir sind froh, dass wir Jens Keller für den SVS verpflichten konnten. Er ist ein Trainer, der seine Qualität bei vorangegangenen Stationen bereits unter Beweis stellen konnte und auf umfangreiche Erfahrung in der Champions League sowie den zwei höchsten deutschen Spielklassen zurückgreifen kann. Wir sind davon überzeugt, dass uns Jens Keller auf einen erfolgreichen Weg führen wird." 

Kellers Engagement am Hardtwald bedeutete für ihn aber auch den ersten Trainerjob seit mehr als drei Jahren. Nach seinem Aus beim 1. FC Nürnberg im Sommer 2020 hatte der 52-Jährige keinen weiteren Verein mehr trainiert. 

Erwartungen an die Rückrunde

Am Samstag geht es für den SV Sandhausen zum Tabellenzweiten Dynamo Dresden. Eine schwere Aufgabe zum Start in das neue Jahr. Schon das erste Rückrundenspiel gegen Lübeck vor der Winterpause verlor der SVS mit 1:2. Ob Jens Keller Sandhausen auf den von Sportdirektor Imhof erwünschten erfolgreichen Weg führen kann, wird sich zeigen. Denn sowohl nach oben als auch nach unten ist noch alles möglich. Und: Auf den dritten Tabellenplatz, also immerhin die Aufstiegsrelegation, sind es derzeit auch "nur" drei Punkte Rückstand.

Sendung am Sa., 20.1.2024 17:30 Uhr, SWR Sport, SWR