Nach dem deutlichen Sieg bei Mainz 05 hofft der VfB Stuttgart auf ein Happy End im Abstiegskampf.

Fußball | Bundesliga Stuttgart hofft auf ein Happy End im Abstiegskampf

Stand: 25.05.2023 16:35 Uhr

Der VfB Stuttgart kann das Drehbuch im Abstiegskampf selbst schreiben. Für ein Happy End braucht es nur noch einen Sieg gegen die TSG Hoffenheim.

Sebastian Hoeneß wirkte nicht wie einer, der im dramatischen Saisonfinale der Fußball-Bundesliga womöglich die Nerven verliert. In ruhigem Ton, aber auch mit Entschlossenheit in der Stimme sprach der Trainer des abstiegsgefährdeten VfB Stuttgart über das Landesduell mit der TSG 1899 Hoffenheim am Samstag (15.30 Uhr live im Audiostream auf Sportschau.de). "Ich bin ausbalanciert", sagte der 41-Jährige am Donnerstag. Er verspüre Vorfreude auf das Spiel, aber auch eine gewisse Anspannung. "Es fühlt sich wie die richtige Mischung an."

Stuttgart rechnet mit einem Herzschlagfinale

Die dürfte es für die Rettung auch brauchen. Stuttgart stellt sich erneut auf ein Herzschlagfinale ein. Wie schon in der Vorsaison könnte am letzten Spieltag der Liga-Verbleib gesichert werden. Mit einem Sieg gegen Hoffenheim wäre der VfB, der aktuell auf dem 15. Tabellenplatz liegt, definitiv gerettet. Szenen wie nach dem 2:1 gegen den 1. FC Köln vor einem Jahr soll es aber nur bedingt wieder geben, einen erneuten Platzsturm der Fans nach Wunsch des VfB nicht. Der Club bat seine Anhänger darum, dass sie nach dem Abpfiff auf ihren Plätzen bleiben.

Der VfB Stuttgart will sich die Relegation ersparen

Während des Spiels werde seine Mannschaft natürlich aber versuchen, "nicht nur einen Funken überspringen zu lassen", kündigte Hoeneß an. Gemeinsam mit den Fans wolle die Mannschaft alles dafür tun, "dass wir einen Samstag erleben, an den wir uns gerne zurückerinnern." Eine mögliche Relegation würden sich die Schwaben gern ersparen. Den dritten Abstieg seit 2016 sowieso. Hoeneß selbst erlebte in den nicht einmal zwei Monaten seit seinem Amtsantritt in Stuttgart ein stetiges Auf und Ab, blieb dabei aber immer bei sich. Nach dem 1:2 bei Hertha BSC Anfang Mai gab es schon Abgesänge auf den VfB. Nach dem anschließenden 1:1 gegen Bayer Leverkusen sei er "überzeugter denn je" gewesen, erklärte der Coach, der mitunter schwierige Themen zu moderieren hatte. Die öffentliche Diskussion um die in ihrer Form schwankenden Torhüter Fabian Bredlow und Florian Müller zum Beispiel. Oder den Tattoo-Wirbel um Mittelfeldspieler Enzo Millot vor einer Woche.

Hoeneß bewahrte stets die Ruhe. Gegen den Ex-Club soll das nicht anders sein. Für beide Trainer ist es ein besonderes Spiel am Samstag. Hoeneß war einst Coach der TSG. Pellegrino Matarazzo, der inzwischen bei den Kraichgauern auf der Bank sitzt, wurde im Oktober beim VfB entlassen. "Es ist unbestritten eine nicht alltägliche Situation. Ich hatte zwei schöne Jahre in Hoffenheim. Rino hatte hier eine Zeit, auf die er gerne zurückblickt", sagte Hoeneß. "Trotzdem hat es Grenzen." Im Fokus stehe immer noch das Spiel selbst. Er erwarte eines "mit vielen guten Fußballern auf dem Platz", sagte der Stuttgarter Trainer.

Mavropanos und Sosa können dem VfB Stuttgart helfen

Verzichten muss der VfB wohl auf Innenverteidiger Dan-Axel Zagadou. Die Kopfverletzung, wegen der der Franzose vergangenen Sonntag bei Mainz 05 (4:1) ausgewechselt werden musste, sei kein Problem mehr, berichtete Hoeneß. Stattdessen plagen den Defensivspieler nun Schmerzen am Fuß.  Der Trainer geht davon aus, dass Zagadou nicht dabei sein und der Grieche Konstantinos Mavropanos ihn vertreten wird. Außenverteidiger Borna Sosa ist nach einer Infektion im Mund- und  Rachenraum wieder fit und macht laut Hoeneß einen "guten Eindruck". Der VfB scheint bereit zu sein für den finalen Akt einer weiteren kräftezehrenden Rettungsmission.