Grischa Prömel hebt beide Arme

Fußball | Bundesliga Rückkehr des Ungeduldigen: Prömel mit Comeback für die TSG Hoffenheim

Stand: 01.05.2023 15:13 Uhr

Monatelang hat Grischa Prömel auf sein Comeback hingefiebert, gegen Leipzig stand er wieder für die TSG Hoffenheim auf dem Platz. Jetzt will er im Abstiegskampf helfen und nicht mehr geduldig sein.

Nein, Geduld ist eigentlich nicht seine Stärke. "Ich bin super ungeduldig", sagt Grischa Prömel im Gespräch mit SWR Sport und grinst. In den vergangenen Monaten aber hat der Mittelfeldspieler der TSG Hoffenheim genau das gebraucht. Im November, im Heimspiel gegen RB Leipzig, verletzt sich Prömel schwer.

175 Tage später ist der Gegner wieder Leipzig und Prömel ist endlich wieder im Kader der TSG. "Arg viel länger hätte ich es nicht ausgehalten", gesteht er. "Ich bin nicht zu ertragen, wenn ich mich nicht auspowern kann am Wochenende. Mir tut es im Herzen weh, wenn die Mannschaft auf dem Platz steht und ich auf der Tribüne sitzen muss."

Lob für Prömel

In der 61. Minute steht er dann wieder an der Seitenlinie, streicht noch einmal über sein Trikot. "Ich war relativ fokussiert", sagt er. Dann aber, ist der Moment aus dem Hinspiel doch nochmal da. Als er mit Mitspieler Christoph Baumgartner zusammenrauscht. Ein Schrei, der bis auf die Tribüne des Hoffenheimer Stadions zu hören ist, und von Prömel selbst sofort das Signal, da ist etwas kaputt gegangen. Der Knöchel ist gebrochen.

"Ich habe nochmal kurz alles Revue passieren lassen", sagt er. "Wie viel Arbeit ich in der ganzen Zeit in meinen Körper gesteckt habe und eigentlich kann dann wenig schieflaufen, weil ich fünf Monate hart gearbeitet habe." Und jetzt? Ist Prömel sofort da, sofort präsent – fordert Bälle und hat sofort Einfluss auf das Spiel der TSG. "Er führt durch seine Aktionen, aber auch durch seine Ausstrahlung", sagt Trainer Pellegrino Matarazzo. "Er gibt uns Ruhe, Erfahrung und Souveränität, das hat man im Spiel gesehen."

Drei grüne Lichter für das Comeback

Jene Ruhe brauchten Spieler und Trainer auch in den vergangenen Wochen. Seit Anfang April ist Prömel zurück im Mannschaftstraining, das Vertrauen aber in seinen Körper ist nur langsam zurückgekehrt. "Das geht einem schon ein bisschen auf den Sack, wenn man nur individuell trainiert", sagt Prömel, der für das Comeback immer wieder Rücksprache mit der medizinischen Abteilung, Coach Matarazzo aber auch sich selbst gehalten hat.

"So hat sich das am Ende ein bisschen gezogen, war aber vielleicht richtig so." Davon ist auch der Trainer überzeugt. "Ich habe klare Prinzipien", sagt Matarazzo. "Es braucht drei grüne Lichter." Und erst wenn Spieler, Coach und die medizinische Abteilung die geben, gibt’s die Rückkehr auf den Platz. "Das war gar nicht so einfach."

Ausfall von Kaderabek droht

Jetzt aber ist Prömel mit voller Kraft zurück und könnte für die TSG im Kampf um den Klassenerhalt so wichtig sein. Denn nach der Niederlage in Leipzig trennen die Hoffenheimer nur noch zwei Punkte von einem direkten Abstiegsplatz. Zudem ist Pavel Kaderabek mit muskulären Problemen vom Auswärtsspiel zurückgekehrt, eine genaue Diagnose steht noch aus. Matarazzo aber hat bereits angedeutet, dass Kaderabek einige Wochen fehlten könnte.

"Natürlich schauen wir auf die Tabelle", sagt Matarazzo. "Aber unser Weg bleibt der selbe: Wir fokussieren uns auf unsere Leistung." Dafür hat der Trainer zuletzt viele Gespräche geführt, die Mannschaft geformt, seinen Spielern Vertrauen geschenkt. "Ich spüre eine gute Energie", so der Coach.

Mit Prömel zum Klassenerhalt?

Daran hat auch Rückkehrer Prömel seinen Anteil. "Ich freu mich, dass er wieder auf dem Patz stehen darf." Die halbe Stunde gegen Leipzig hat er gut überstanden, der Knöchel hält und gegen Eintracht Frankfurt am kommenden Wochenende könnte Prömel schon mehr Einsatzzeit bekommen. "Ich hab nicht umsonst fünf Monate hart gearbeitet, dass ich auch in einer guten Verfassung zurückkomme und wenn ich der Mannschaft helfen kann, dann ist es genau das, was ich will." Und dafür braucht Prömel in der finalen Phase der Saison dann auch keine Geduld mehr.