Poledancerin Susanne Gahr

Angesagte Trendsportart Poledance: Mainzerin Susanne Gahr zum ersten Mal auf internationaler Bühne

Stand: 12.12.2023 14:25 Uhr

Poledance ist zur Trendsportart geworden. Auch Susanne Gahr betreibt seit über zehn Jahren sehr erfolgreich diese anspruchsvolle und vielseitige Disziplin.

Wenn Susanne Gahr die ersten Elemente der Choreografie ihren Schülerinnen vormacht, dann hat man beinahe das Gefühl, als würden die Gesetze der Schwerkraft nicht existieren. So leicht sehen die Übungen an der Stange bei ihr aus. Im Polesport ist die 50-jährige Mainzerin längst ein Profi. Vor fast zehn Jahren probierte sie zum ersten Mal Poledance aus und fand direkt ihre Leidenschaft in diesem Sport.

Es hat mich von Anfang an gepackt und da wusste ich, da bleibe ich dabei." Susanne Gahr, WM-Teilnehmerin über ihre Anfänge im Poledance

Mittlerweile gibt Susanne Gahr selbst Kurse und ist bereits fünf Mal deutsche Meisterin in ihrer Altersklasse geworden.

Erster internationaler Auftritt

Im Oktober dieses Jahres stand der größte Wettbewerb ihrer bisherigen Karriere an: ihr Debüt bei einer Weltmeisterschaft. Zusammen mit großer Unterstützung ihrer "Polefamily" reiste sie in das polnische Kielce, um gegen die Besten der Besten anzutreten. "Man misst sich an ganz anderen Leuten. Da sind Superstars da, man ist maximal aufgeregt", so Susanne Gahr. Ihre hohen Erwartungen an sich selbst konnte sie am Ende leider nicht erfüllen, doch trotzdem ist sie immer noch sehr stolz auf ihren ersten Auftritt auf internationaler Bühne.

Poledance: ein facettenreicher Sport

Für die Dauer der WM-Choreografie von vier Minuten trainierte die Mainzerin fast täglich, denn Poledance erfordert enorme Ausdauer. Doch nicht nur das: Für die akrobatischen Klettertechniken sind Kraft, Flexibilität und vor allem Körperbeherrschung notwendig. Auch die Kreativität ist beim Ausdenken einer Choreografie gefragt.

Genau diese Mischung begeistert Susanne Gahr und auch ihre Schülerinnen im Kurs: "Ich kann es gar nicht so genau definieren, was Poledance eigentlich ist. Einfach die Gesamtheit macht mir sehr viel Spaß", schwärmt Schülerin Christina Thomas. Blaue Flecken, die oft bei neuen Übungen am Körper entstehen, gehören zum Alltag einer "Polerina". Sie werden in der kleinen, aber gut vernetzten und lebendigen Pole-Dance-Community liebevoll "Polekisses" genannt.

Wenige Männer im Polesport

Weltweit findet Poledance immer mehr Zulauf und ist inzwischen zur richtigen Trendsportart geworden. Längst hat sich die anspruchsvolle Sportart von ihren Ursprüngen gelöst. Trotzdem sind Vorurteile immer noch in den Köpfen einiger Menschen, besonders bei Männern. In den Kursen von Susanne Gahr waren diese bisher nur vereinzelt vertreten und blieben oft nicht lange. Dabei würde sie sich wünschen, dass in Zukunft noch mehr Männer Gefallen am Poledance fänden. Denn die oft kraftvollere und dynamischere Art der Männer an der Stange begeisterte sie bereits bei der WM in Polen.

Jetzt ist ihr Ziel, sich erneut für die Weltmeisterschaft im Poledance zu qualifizieren und sich einen Platz unter den Top fünf der Welt zu sichern.

Sendung am So., 10.12.2023 18:00 Uhr, SWR Aktuell Rheinland-Pfalz, SWR RP