Per Chip schoss VfB-Leihgabe Sankoh (rechts) Heracles Almelo zum Sieg

Fußball | Bundesliga Leistungscheck: So schlagen sich die Leihgaben des VfB Stuttgart

Stand: 09.09.2023 10:14 Uhr

Die Länderspielpause ist für die Vereine ein guter Zeitpunkt für eine erste Zwischenbilanz. SWR Sport wirft einen Blick auf die Leistungen der Leihgaben des VfB Stuttgart bei ihren neuen Klubs.

Sankoh - Siegtreffer beim Debüt

Nachdem Mohamed Sankoh im vergangenen Jahr an Vitesse Arnheim ausgeliehen war, ging es für ihn erneut in die niederländische Heimat, dieses Mal zu Heracles Almelo. Die Leihe wurde erst am letzten Tag des Transferfensters abgeschlossen, die Saisonvorbereitung hat der 20-Jährige somit komplett verpasst.

Das Debüt beim Eredivisie-Aufsteiger ist ihm dennoch gelungen: Nach seiner Einwechslung in der 61. Minute in der Partie gegen Excelsior traf er fünf Minuten vor Schluss zum 3:1 und sicherte seinem Klub den zweiten Sieg im dritten Spiel. Nicht nur für Heracles, sondern auch für Sankoh ein verheißungsvoller Auftakt in die neue Spielzeit.

Maglica und Pfeiffer - Startschwierigkeiten in Darmstadt

Mit Matej Maglica und Luca Pfeiffer verbringen gleich zwei VfB-Akteure die Saison leihweise bei Darmstadt 98. Für Ersteren stellte sein Lilien-Debüt zeitgleich den Start in die Bundesliga dar. Im Sommer für rund 450.000 Euro vom FC St. Gallen an den Neckar gewechselt, folgte die direkte Leihe nach Darmstadt, wo das höhere Niveau ihm noch Probleme zu bereiten scheint. Die Abwehrreihe um Innenverteidiger Maglica hat mit zehn Gegentreffern die meisten in der ganzen Liga kassiert. Nach zwei Startelf-Einsätzen, in denen er jeweils nach durchwachsenen Leistungen ausgewechselt wurde, begann er das Spiel gegen Leverkusen auf der Bank.

Mit nur zwei erzielten Toren hat zudem kein Bundesliga-Verein eine geringere Ausbeute vorzuweisen als Darmstadt. Unter der offensiven Harmlosigkeit leidet auch Angreifer Luca Pfeiffer. Im ersten Spiel noch eingewechselt, folgten daraufhin zwei Startelf-Einsätze. Zwar hat er eines der beiden bisherigen Bundesliga-Tore der Lilien vorbereitet, die Zwischenbilanz von null Treffern in drei Einsätzen ist aber trotzdem dürftig.

Faghir - Vier Scorer in fünf Partien

Für einen weiteren verliehenen Mittelstürmer läuft es hingegen wie am Schnürchen: Nach der letztjährigen Leih-Rückkehr in die dänische Heimat zum FC Nordsjaelland scheint Wahid Faghir nun voll in Deutschland angekommen zu sein. Der U21-Nationalspieler traf bereits in seinem ersten Ligaspiel für den Zweitliga-Aufsteiger aus Elversberg, legte zudem an den Spieltagen zwei und drei je einen Treffer auf. Am fünften Spieltag schoss er sich dann endgültig in die Herzen der saarländischen Fans, als er mit seinem Tor gegen Osnabrück den ersten Saisonsieg seiner Mannschaft ermöglichte. Der 20-Jährige stand bei der SVE in allen Pflichtspielen in der Startformation und konnte dabei insgesamt vier Scorerpunkte in fünf Zweitliga-Spielen sammeln. Die Zwischenstation Elversberg erweist sich bisher also als voller Erfolg.

Beyaz - Wechselhafte Rückkehr in die Heimat

Weniger erfolgreich verläuft die Saison für Ömer Beyaz. Einst als vielversprechendes Talent von Fenerbahce Istanbul verpflichtet, kam der Mittelfeldspieler in der letzten Saison kaum zum Einsatz. Die erste Hälfte der abgelaufenen Spielzeit verbrachte der Türke leihweise beim 1. FC Magdeburg, wo er nach nur drei Kurzeinsätzen zum Saisonstart seinen Platz im Kader verlor. Im Winter kehrte er nach Stuttgart zurück, blieb aber auch beim VfB ohne Spielminuten.

Aktuell ist er an Hatayspor ausgeliehen, wo er in den ersten beiden Partien als Einwechselspieler auf 22 Einsatzminuten kam. Nachdem er im dritten Spiel nicht einmal im Aufgebot stand, schaffte er es am Folgespieltag in die Startelf. Sein Potenzial konnte er beim 3:3 gegen Adana Demirspor stellenweise aufblitzen lassen, ehe er nach rund einer Stunde ausgewechselt wurde. Nach einem wechselhaften Saisonauftakt bleibt also abzuwarten, wo die Reise für den 20-Jährigen hingeht. Immerhin: Die Chance, bei seinem neuen Klub endlich wieder mehr Spielzeit zu bekommen, ist hoch.

Perea - Vom verlässlichen Joker zum Stammspieler

Ein Debüt wie aus einem Hollywood-Streifen: Juan José Perea stand bereits am Tag nach seinem Leihwechsel Richtung Rostock im Kader für das Zweitliga-Spiel gegen Elversberg. Als er in der Schlussphase beim Stand von 0:1 eingewechselt wurde, sah es lange danach aus, als würde er die Niederlage seiner Mannschaft nicht mehr verhindern können. Dann aber begann die große Show des Kolumbianers: In der zehnte Minute der Nachspielzeit traf er zum Ausgleich, drei Minuten später führte er Rostock mit seinem zweiten Tor zum Sieg.

Nur eine Woche später machte er im DFB-Pokal erneut den Unterschied, als er zur Halbzeit in die Partie kam und in der 84. Spielminute den Ausgleichstreffer von Güler vorbereitete. Hansa setzt sich anschließend im Elfmeterschießen durch.

Trotz guter Leistungen als Joker feierte der Stürmer erst am vierten Spieltag sein Startelf-Debüt und krönte dieses mit einem weiteren Treffer, der seiner Mannschaft zum 2:1-Sieg gegen den VfL Osnabrück verhalf. Auch beim anschließenden 2:0-Niederlage beim Hamburger SV lief er als Startspieler auf und war einer der besseren Offensivakteure der Rostocker. Den Stammplatz scheint er sich also (vorerst) erarbeitet zu haben.

Dias - Noch ohne Einsatz

Am 4. September ist der portugiesische Linksaußen Gil Dias zu Legia Warschau in die polnische Ekstraklasa gewechselt. Legia ist momentan auf Rang zwei, hat jedoch bei Punktgleichheit zwei Spiele weniger absolviert als Tabellenführer Zaglebie Lubin. Durch den späten Abschluss des Leihtransfers und die anschließende Länderspielpause ist Gil Dias noch ohne Einsatz für seinen neuen Klub, könnte aber beim Aufeinandertreffen mit Piast Gliwice (16. September) sein Debüt geben.

Klimowicz - In die Startelf zurückgekämpft

Bereits im Januar dieses Jahres verlieh der VfB Stuttgart Mateo Klimowicz (23) an den mexikanischen Erstligisten Atlético de San Luis. Nachdem der variabel einsetzbare Offensivspieler nach seinem vierten Einsatz lange Zeit zum Stammpersonal gehörte, verlor er diesen Platz gegen Ende der Rückrunde wieder.
Nach der Sommerpause hat sich Klimowicz in die Startelf zurückspielen können: Bei seinem ersten Saisonspiel von Beginn an erzielte der gebürtige Argentinier den 1:0-Führungstreffer und verhalf dem aktuellen Spitzenreiter der Liga MX so zum 2:1-Auswärtssieg gegen Puebla FC. Zuvor drei Mal von der Bank gekommen, stand Klimowicz seitdem in allen vier Partien in der Startformation.