Maximilian Philipp ist gerührt von der Zuneigung der Fans

Fußball | Bundesliga "Krasse Emotionen": Sensibler Rückkehrer Philipp lässt Freiburg jubeln

Stand: 26.08.2023 19:23 Uhr

Nachdem Maximilian Philipp den SC Freiburg zum 1:0-Sieg gegen Werder Bremen geschossen hatte, gewährte der nachdenkliche Profi einen interessanten Blick in sein Seelenleben.

Maximilian Philipp griff sich immer wieder ungläubig an den Kopf, dann schmiss er sich glückselig in den Umarmungsmarathon. Ausgerechnet der Rückkehrer hat sich beim SC Freiburg zum Helden aufgeschwungen. Beim 1:0 (0:0) gegen Ex-Klub Werder Bremen schoss der Angreifer per Volley in der sechsten Minute der Nachspielzeit traumhaft zum Sieg ein. Noah Weißhaupt hatte über die rechte Angriffsseite nochmal angezogen und den Ball scharf in den Fünfer geflankt. Philipp hämmerte den Ball mit vollem Risiko in die Maschen. "Besser geht es nicht", sagte er später. "Ein solch perfekter Abschluss in der Nachspielzeit."

Philipp: "Mache mir über allen Schwachsinn Gedanken"

Beim Jubel habe er zunächst gar nicht gewusst, wohin mit seinen Emotionen. "Ich hatte eine schöne Zeit in Bremen. Deshalb war es ein besonderes Spiel für mich. Ich wollte mich beim Jubel etwas zurücknehmen. Aber die Emotionen waren schon krass."

Nach dem Schlusspfiff gewährte der 29-jährige Stürmer einen Einblick in sein Seelenleben. Er sei ein sensibler und nachdenklicher Mensch, der sich "über allen Schwachsinn Gedanken" mache. So sei er unsicher gewesen, wie er von den Freiburger Fans bei seiner Rückkehr aufgenommen würde. Er habe Zweifel gehabt, ob das so okay sei, wenn er wieder da sei. "Aber die Fans haben sich gefreut, mich zu sehen. Ich merkte, dass die Leute meine Art mögen. Ich hatte Gänsehaut, als ich reingekommen bin." In der 61. Minute war er für Roland Sallai eingewechselt worden.

2017 hatte Philipp seinen Jugendverein verlassen, richtig glücklich wurde er bei keiner seiner vier folgenden Stationen (Dortmund, Dynamo Moskau, Wolfsburg, Bremen). Am Montag hatte der SC Freiburg bekanntgegeben, dass der Offensivspieler in den Breisgau zurückkehrt.

Beim Sport-Club hatte Philipp im April 2014 sein Profidebüt gegeben und in 88 Pflichtspielen 18 Tore erzielt. Nun ist der in Berlin geborene Philipp, der 2012 nach Freiburg kam, wieder in seiner geliebten Wahlheimat. Hier fühlt er sich gut aufgehoben, vor allem bei Cheftrainer Christian Streich. "Er weiß, wie er mit mir als sensiblem Menschen umgehen muss. Es ist gut, wenn eine Vertrauensperson weiß, wie ich zu handeln bin."

Philipp wirkt extrem dankbar, wieder in Freiburg sein zu können. Am Ende des Interview-Marathons wird er noch gefragt, wie er seinen Treffer am Abend feiern werde. "Gar nicht", antwortet er trocken. "Ich gehe jetzt nach Hause. Morgen früh ist wieder Training."