Cape Epic 2024

Mountainbike Faszinierendes Cape Epic: Ein Pfälzer und ein Franke im härtesten Rennen der Welt

Stand: 24.03.2024 18:06 Uhr

So schön die Landschaft. So anspruchsvoll das Rennen. Cape Epic, das Mountainbikerennen am Westkap von Südafrika, verlangt alles von den Fahrern. Acht Tage und ein Kampf gegen die Elemente.

Dem stellten sich die beiden deutschen Fahrer Lukas Baum aus Neustadt an der Weinstraße und der Würzburger Georg Egger - am Ende mussten sie sich geschlagen geben. Nach Etappe sechs war Schluss für das deutsche Paar. "Das ist einfach das Härteste, was du als Radfahrer erleben kannst", sagte Baum, "egal welches Fitnesslevel du hier an den Start bringst, es ist einfach nur krass". Mehr als 600 Kilometer legen die Athleten im Verlauf des Rennens zurück. Bei sengender Hitze über Felstrails, auf staubigen Wegen durch die atemberaubende, aber eben auch fahrtechnisch und konditionell brutal fordernde südafrikanische Landschaft.

Cape Epic

Gefahren wird in Zweier-Teams

Seit 2004 gibt es das Rennen, das Teil der internationales Epic Series ist. Da die Anforderungen so enorm sind, wurde das "Team-Konzept" entwickelt, heißt die Fahrer treten paarweise an. Eine Sicherheitsmaßnahme, denn die Sportler sind in den entlegensten Regionen unterwegs und sollen sich gegenseitig unterstützen. Beträgt der Abstand zwischen den Fahrern mehr als zwei Minuten, droht eine Zeitstrafe. Lukas Baum und Georg Egger sind ein eingespieltes Team, vor zwei Jahren konnten sie den Gesamtsieg einfahren, im vergangenen Jahr wurden sie Zweite. "Wir wissen, dass wir eins der besten Marathon-Teams der Welt sind. Wir müssen an uns selbst glauben", so Baum vor dem Start.

Probleme von Beginn an

Am Glauben ist es in diesem Jahr nicht gescheitert. Aber die Cape-Epic-Reise stand von Beginn an unter keinem guten Stern. Bereits in der ersten Etappe gab es den ersten Sturz, dazu noch Magen-Darm-Probleme bei Lukas Baum. "Wir hatten den ersten "Scheiß"-Tag gestern. Damit sind die blöden Tage dann auch abgehakt", hoffte der Neustädter da noch. Doch es lief weiter nicht optimal, in der nächsten langen Etappe konnte sein Teamkollege Georg Egger nicht die Topform abrufen. "Vielleicht liegt es an dem Schlafzimmer, in dem ich aktuell nächtige", versuchte er sich an einer Erklärung, "wir können nicht lüften, weil sonst Mücken reinkommen. Es ist einfach sauheiß in diesem Scheißzimmer."

Schwarzwälder Simon Schneller siegt auf Schlussetappe

Simon Schneller aus Bad Wildbad im Schwarzwald hat die Schluss-Etappe des 20. Cape Epic gewonnen. Für die letzten 67 Kilometer des renommierten Radrennens, das auch als "Tour de France des Mountainbikens" gilt, brauchte er mit seinem Schweizer Team-Kollegen Urs Huber nur 2:52:08 Stunden. Den Gesamtsieg sicherten sich Matthew Beers (Südafrika) und Howard Grotts aus den USA.

Abbruch in Runde sechs

Erst Mitte der Woche fuhren sie vorne mit, wurden zweimal hintereinander Dritte und rückten in der Gesamtwertung auf Platz vier vor. Aber in Etappe sechs war Schluss. Nach 20 Kilometern musste Lukas Baum aufgeben, der Körper wollte nicht mehr. Sein Teamkollege Georg Egger kam alleine ins Ziel, für die beiden war das Cape Epic danach für dieses Jahr beendet. "Es ist dann doch auch ein Überlebenskampf", fasste Egger zusammen. Vielleicht läuft es im nächsten Jahr besser, denn eins ist klar: Die Faszination für das härteste Mountainbikerennen der Welt ist ungebrochen.