Mancher Fan des FCK träumt nach der bislang starken Saison vom Aufstieg

Fußball | Meinung Der 1. FC Kaiserslautern ein Aufstiegskandidat? Träumen ist erlaubt!

Stand: 10.10.2023 13:59 Uhr

Der 1. FC Kaiserslautern hat aktuell einen Lauf. Seit sieben Spielen sind die Roten Teufel in der 2. Liga ungeschlagen und mischen in der Tabellenspitze mit. Das Thema Aufstieg will Trainer Schuster gar nicht erst aufmachen. Aber ein bisschen träumen ist erlaubt, findet SWR-Sportreporter Florian Winkler.

Über 43.000 Zuschauer am Freitagabend auf dem Betzenberg, dazu Flutlicht-Atmosphäre, ein Stadion voll von ausgelassenem Jubel und Energie. Eine Mannschaft, die gerade ihr viertes Heimspiel in Serie gewonnen hat und seit sieben Ligapartien ungeschlagen ist. In der Tabelle war der 1. FC Kaiserslautern sogar kurzzeitig Tabellenführer - zumindest für eine Nacht - und mischt aktuell ganz oben in der 2. Liga mit. Ein freudengetränktes "so steije mer uff" fiel mehrfach an diesem Abend.

YouTube-Video von SWR Sport Fußball : "FCK siegt gegen Hannover und setzt sich oben fest. DEIN FCK #84 | SWR Sport"

Coach Dirk Schuster bremst - aus Gründen

Dass so mancher Fan vom Schwärmen ins Träumen gerät, ist da nicht verwunderlich. Auch wenn FCK-Trainer Dirk Schuster solchen Gedanken gleich radikal den Riegel vorschob und "jetzt nicht abheben und eine Etage höher schweben will".

Man kann es dem 55-Jährigen absolut nicht verdenken. Zu präsent ist noch der verpatzte Saisonstart mit zwei Niederlagen zum Auftakt. Die Mannschaft soll einfach sauber weiterarbeiten, lautet seine Devise.

Triftige Gründe für den "heranwachsenden" Aufstiegskandidaten

Doch es gibt Gründe, warum die Roten Teufel in die Rolle eines Top-Teams weiter reinwachsen. Allen voran die Transfers. Bislang erweisen sich die Neuzugänge fast ausnahmslos als Volltreffer. Stürmer Ragnar Ache, mittlerweile Lauterns Toptorjäger mit sechs Toren, Mittelfeldmotor Tobias Raschl oder Richmond Tachie. Genauso wie die Abwehrspieler Jan Elvedi oder Tymoteusz Puchacz. Alle Profis kamen dazu für überschaubare Ablösesummen oder per Leihe.

Auch der Plan von Schuster und Sportchef Thomas Hengen, die Mannschaft zu verjüngen, ging auf. Gegen Hannover 96 lief der FCK mit einem Altersschnitt von 25,3 Jahren auf. Dass das Team eine Einheit auf dem Platz ist, war auch wieder im Spiel gegen die Niedersachsen deutlich zu erkennen. Trotz Rückstand und der Qualität des Gegners zog sich die Mannschaft gemeinsam aus der schwierigen Lage. Frei nach Schusters Motto: Alle kämpfen und alle profitieren.

Es ist klar zu erkennen, dass es bei den Pfälzern auch menschlich passt. Nicht zu vergessen die atmosphärische Power, die jedes Heimspiel vor über 40.000 Fans zusätzlich mitbringt. Spiele auf dem Betzenberg sind für jeden Gegner eine zusätzliche Hürde und für den FCK das große Plus.

Träumen dürfen alle - nur nicht die Mannschaft

Der aktuelle Lauf und die Stabilität des FCK sind offensichtlich. Dazu zeigen die Pfälzer, dass sie in dieser Saison auch widerstandsfähiger sind. Rückschläge, ob verschossene Elfmeter oder zwischenzeitliche Rückstände wie gegen Hannover, bringen die Mannschaft nicht aus der Ruhe und lenken auch den Fokus nicht weg vom eigentlichen Ziel.

Dazu ist Glaube an die eigene Qualität sicht- und spürbar. Und dass alle geerdet bleiben, dafür sorgen Schuster und Hengen. Dieser Mix hat den FCK bis auf einen Aufstiegsrennen geführt. Es ist zwar erst der neunte Spieltag, aber momentan stimmen einfach die Zutaten beim FCK. Deshalb darf rund um den Betze zumindest geträumt werden.