Mo Dahoud bejubelt seinen Treffer für den VfB gegen Darmstadt

Fußball | Bundesliga Dahoud, Amiri, Muslija und Co. - So schlagen sich die Winter-Neuzugänge der Südwestklubs

Stand: 26.03.2024 08:12 Uhr

Viele Bundesligisten haben die Winter-Transferperiode genutzt, um personell nachzulegen. Doch wie schlagen sich die Neuzugänge der Südwestklubs bisher? SWR Sport zieht in der Länderspielpause eine Bilanz.

Mo Dahoud - der "zwölfte Mann" beim VfB Stuttgart

Der VfB Stuttgart legte im Winter nur ein Mal nach: Mittelfeldspieler Mo Dahoud kam auf Leihbasis von Brighton & Hove Albion. Die Intention dahinter: Aufgrund seiner Erfahrung und Spielstärke sollte Dahoud eine Soforthilfe darstellen, zudem spielt Brighton unter Trainer Roberto de Zerbi ein ähnliches System wie der VfB unter Coach Sebastian Hoeneß.

Und Dahoud überzeugt auch bei den Schwaben. Er hat sich schnell integriert, der Spaß ist ihm anzusehen, einzig: Er durfte noch nicht von Beginn an ran. Das große Problem des 28-Jährigen: Angelo Stiller als "Metronom" und Atakan Karazor als Abräumer machen es in der VfB-Zentrale überragend - und zudem trumpfen sie mit Robustheit und Konstanz auf, sprich: sie fallen bisher nicht aus. Für Dahoud heißt das: Er ist so eine Art "zwölfter Mann". Seit seiner Verpflichtung wurde er in jedem Spiel eingewechselt, kommt aber insgesamt nur auf 75 Minuten Einsatzzeit in der Bundesliga. Beim 2:1 in Darmstadt gelang ihm das vorentscheidende 2:0, ansonsten blieb Zählbares aus. Doch Stuttgarts Aufgebot ist durch den Deutsch-Syrer breiter geworden, so dass sich der Transfer durchaus rentiert hat. Wie es ab Sommer weiter geht, bleibt trotzdem offen. Dem Vernehmen nach besitzt der VfB eine Kaufoption im hohen einstelligen Millionenbereich.

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Freiburgs "Winter-Doppelpack" hat noch Luft nach oben

Nachdem der SC Freiburg sich im Sommer noch zurückgehalten hatte und sich "nur" mit dem österreichischen Nationalspieler Junior Adamu verstärkt hatte, haben die Breisgauer ihre Transfertätigkeit im Winter glatt verdoppelt: Mit Florent Muslija und Attila Szalai kamen gleich zwei Neue in den Schwarzwald. Doch beide Spieler haben sich noch nicht vollständig akklimatisiert. Innenverteidiger Szalai patzte bei seinem Debüt für den Sport-Club beim 1:3 in Bremen schwer, danach durfte er nur noch beim 0:3 in Dortmund ran, wo er ebenfalls keine gute Figur abgab. Seitdem setzte Trainer Christian Streich den Ungarn nicht mehr ein. Da der Abwehrspieler von der TSG Hoffenheim nur ausgeliehen ist, deutet momentan vieles auf eine Trennung im Sommer hin.

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Muslija indes soll Zeit bekommen, der Neuzugang vom SC Paderborn war eine Investition in die Zukunft. Der 25-Jährige, gebürtig aus Achern, kam bereits fünfmal zum Einsatz, allerdings noch nicht von Beginn an. Der schussgewaltige Standardspezialist ist laut Coach Christian Streich "auf einem guten Weg" - und dieser soll noch lange gehen. Bereits in der kommenden Saison könnte Muslija bereits ein größerer Faktor sein.

David Jurasek - noch nicht richtig angekommen

David Jurasek war der einzige Winterneuzugang der TSG Hoffenheim. Er kam leihweise von Benfica Lissabon, wo der tschechische Nationalspieler nur wenig Spielzeit bekommen hatte. Nur sechs Ligaspiele standen in der laufenden Spielzeit für den portugiesischen Rekordmeister zu Buche. Bei der TSG sollte er die Vakanz auf der Linksverteidigerposition schließen, die seit dem Abgang von Davd Raum zu RB Leipzig herrschte. Sommer-Neuzugang Julian Justvan hatten es die Hoffenheimer Verantwortlichen offenbar nicht mehr zugetraut, der 25-Jährige wurde im Winter an Darmstadt 98 ausgeliehen, wo er seitdem Spielpraxis sammelt.

Jurasek tut sich indes mit der Bundesliga noch schwer. Erst fünf Einsätze zeigen, dass der 23-Jährige noch mit Anpassungsproblemen zu kämpfen hat. Gegen den VfB Stuttgart durfte er jüngst erstmals von Beginn an ran, erwischte aber einen rabenschwarzen Tag, als Gegenspieler Enzo Millot ihm Knoten in die Beine spielte. Prognose: Jurasek wird sich im Saison-Endspurt steigern müssen, sollte aus der Leihe eine dauerhafte Verpflichtung werden.

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Licht und Schatten bei Mainz 05

Mainz 05 legte zweimal im Winter nach - mit sehr unterschiedlichem Erfolg. Nadiem Amiri kam als feste Verpflichtung von Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen und sorgte vom ersten Spiel an als Spielgestalter im zentralen Mittelfeld für mehr Kreativität und Torgefahr. Amiri ist eine klare Verstärkung. Der gebürtige Ludwigshafener machte nach seinem Wechsel jedes Spiel von Beginn an, in den letzten sechs Bundesligaspielen stand er über die komplette Spielzeit auf dem Feld. Ein Treffer gelang Amiri bereits, dazu leistete er zwei Assists.

Außerdem liehen die Mainzer mit Jessic Ngankam von Eintracht Frankfurt eine Hilfe fürs Sturmzentrum aus. Der ehemalige DFB-Juniorennationalspieler (U17-U21) kam ohne Kaufoption von den Hessen. Für Ngankam sollte es bei den Rheinhessen einen "Neustart" geben, in der Hinrunde hatte der 23-Jährige in Frankfurt enttäuscht. Doch auch bei den 05ern performt Ngankam noch nicht. Fünf Spiele, weder Tor noch Vorlage, dafür eine Rote Karte inklusive zwei Spiele Sperre - so lautet seine dürftige Bilanz. Stand jetzt wird die Leihe nicht verlängert werden, egal, ob Mainz den Klassenerhalt schafft oder nicht. Und für höhere Aufgaben bei der Eintracht konnte sich Ngankam bislang auch nicht empfehlen.