Die Cannstatter Kurve in der Arena des VfB Stuttgart

Fußball | Bundesliga Cannstatter Kurve fordert Rücktritt des VfB-Präsidiums

Stand: 22.03.2024 11:25 Uhr

Zum Führungsstreit beim VfB Stuttgart hat die organisierte Fanszene des Vereins ein deutliches Statement veröffentlicht. Darin fordert sie den Rücktritt des gesamten Präsidiums.

Sportlich läuft es herausragend gut. Der VfB Stuttgart spielt - gemessen an der Punkteausbeute - die erfolgreichste Saison seiner Vereinsgeschichte. Doch hinter den Kulissen knirscht es gewaltig beim Verein für Bewegungsspiele. Zum Zoff in den Gremien des VfB hat die organisierte Fanszene am Donnerstag ein ausführliches Statement veröffentlicht. Und darin klare Forderungen formuliert.

Cannstatter Kurve fordert "sofortigen Rücktritt" des Präsidiums

"Wir fordern: Einen sofortigen Rücktritt des gesamten Präsidiums des e.V., namentlich Präsident Claus Vogt, Vize-Präsident Rainer Adrion und Präsidiumsmitglied Christian Riethmüller", heißt es in dem Statement, das von der Cannstatter Kurve unterschrieben wurde. "Durch den Verkauf und Verrat der Mitgliederrechte ist die Vertrauensbasis endgültig komplett zerstört", heißt es weiter in dem Schreiben. Somit bekommt der Streit beim VfB Stuttgart ein nächstes Kapitel.

Bereits beim Auswärtsspiel des VfB Stuttgart in Hoffenheim hatten Fangruppierungen ihre Meinung zum Machtkampf im Verein kundgetan. "Mitglieder verkauft und verraten - ihr habt zwei Wochen Zeit, diesen Fehler zu korrigieren", stand auf einem Banner, das im Gästeblock gezeigt wurde.

YouTube-Video von SWR Sport Fußball : "VfB Stuttgart zaubert beim "Heimspiel" in Hoffenheim - DEIN VfB #106 | SWR Sport"

Ausgangspunkt: Die Abwahl von Claus Vogt als Vorsitzender des Aufsichtsrats

Hintergrund ist der Machtkampf an der Spitze des Bundesliga-Dritten, der zuletzt eskaliert ist. Zunächst war VfB-Präsident Claus Vogt als Aufsichtsratschef der AG abgewählt und damit ein bei der Ausgliederung 2017 gegebenes Versprechen an die Mitglieder gebrochen worden, wonach der Präsident des Vereins auch immer Vorsitzender des Kontrollgremiums bleiben sollte. In der Folge gaben zunächst der 54-jährige Vogt und der Vereinsbeirat, dann die weiteren Präsidiumsmitglieder und schließlich der AG-Vorstand unterschiedliche Stellungnahmen zu dem Konflikt heraus.

Auf den Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrats, der nun übergangsweise von Tanja Gönner angeführt wird, hatte der neue VfB-Investor Porsche gedrängt. Die Fans kritisieren sowohl den Umgang des Präsidiums mit den Forderungen des Investors, als auch den Automobilhersteller selbst.

Cannstatter Kurve formuliert weitere Forderungen

Die Anhänger des Fußball-Bundesligisten forderten in ihrem Schreiben zudem "eine sofortige Rückgabe des Aufsichtsratsvorsitzes, zunächst an den vom Vereinsbeirat einzusetzenden Interimspräsidenten, nach der Neuwahl an den neuen Präsidenten des VfB Stuttgart e.V. als Hauptvertreter des größten Anteilseigners der AG" sowie ein "glaubhaftes Bekenntnis des Aufsichtsrats der AG, die Interessen der Mitglieder des VfB e.V. ernst zu nehmen, zu respektieren und im Sinne der 50+1-Regel und des Leitbilds des VfB zu agieren."

Die organisierte Fanszene machte zudem deutlich, dass es ihr nicht um einzelne Personen ginge. "Es geht hier im Kern nicht um die Person Claus Vogt, sondern um das Amt des Präsidenten des e.V. und die bestmögliche Vertretung der Mitgliederinteressen in der AG", heißt es in dem Statement.

Keine Einigkeit im Präsidium des VfB Stuttgart

VfB-Präsident Claus Vogt hat sich seit seiner Abwahl als Aufsichtsratsvorsitzender der AG bisher nur mit einem Statement geäußert. Diesem hatten seine Präsidiumskollegen Rainer Adrion und Christian Riethmüller nicht zugestimmt. Die organisierte Fanszene kritisiert die "Zerstrittenheit und die damit einhergehende Schwäche als Präsidium des e.V.." Und kommt zu dem Schluss: "Eine ruhige Zukunft kann es so nicht geben!"