Faustball-Bundestrainer Olaf Neuenfeld ist mit seiner Mannschaft auf Titelkurs bei der Heim-WM

Faustball-WM Bundestrainer Neuenfeld: "Wir hoffen, dass die Leute Faustball cool finden"

Stand: 25.07.2023 16:48 Uhr

Faustball ist unbestritten eine Randsportart, aber das Spiel hat in Deutschland eine große Tradition. Bei der WM, die aktuell in Mannheim stattfindet, begeistert die deutsche Mannschaft und steht souverän im Viertelfinale. SWR Sport hatte davor Gelegenheit, mit dem Bundestrainer Olaf Neuenfeld zu sprechen.

SWR Sport: Herr Neuenfeld, bisher läuft die WM ja sehr erfolgreich für die deutsche Mannschaft, drei glatte Siege, war das so zu erwarten?

Olaf Neuenfeld: Zwei Siege waren schon zu erwarten, gegen Namibia und Italien, aber gegen die Schweiz, das ist so ein 50:50-Spiel. Da hatten wir gut begonnen und dann ein paar Probleme. Aber am Ende konnten wir uns auch da deutlich durchsetzen.

Jetzt stehen Sie im Viertelfinale und treffen auf Chile. Wie ist dieser Gegner einzuschätzen?

Das ist schon eine sehr gute Mannschaft. Die müssen wir auf jeden Fall ernst nehmen. Man hat das im vergangenen Jahr bei den World Games gesehen. Da hatten wir den ersten Satz und das Vorrundenspiel nur ganz knapp in der Verlängerung gewonnen. Das ist für Chile ein Spiel, bei dem die nichts verlieren können, sondern nur gewinnen. Und das sind die Spiele, in denen die immer aufdrehen.

Was ist denn genau die Stärke der deutschen Mannschaft?

Wir sind sehr fokussiert, haben einen guten Mix aus Alt und Jung. Außerdem sind wir sehr ausgeglichen, wir haben den breitesten Kader von allen, die beste Ersatzbank. Das macht viel aus, wir können beliebig wechseln ohne Qualitätsverlust.

Beginnt das Turnier mit der K.o.-Runde nochmal neu für Sie, kommen dann die gleichwertigen Gegner?

Ja, spätestens ab Freitag und dem Halbfinale, wenn die Spiele dann in der SAP-Arena ausgetragen werden, dann geht es erst richtig los. Dann ist es auch egal, wer vorher wie hoch gegen wen gewonnen hat, dann werden die Karten neu gemischt.

Wie wird das sein, in der SAP-Arena zu spielen, das kennen Sie ja sonst gar nicht?

Das sind wir alle gespannt und da freuen wir uns auch schon richtig darauf. Das ist total neu und ungewohnt für uns. Aber die Stimmung bei dieser WM ist auch jetzt schon phantastisch. Gestern beim "Schools Day" waren über 3000 Zuschauer da.

Wie groß ist die Hoffnung, dass durch diese WM das Faustballspiel nachhaltig in Deutschland einen Schub bekommt?

Das hoffen wir alle sehr. Das Medieninteresse ist sehr groß und darüber freuen wir uns natürlich. Hoffentlich sagen die Leute hinterher, dass Faustball cool war und behalten das in guter Erinnerung.

Würden Sie sich nach den ersten drei Spielen als

Topfavorit bezeichnen oder ist der Titelkampf noch völlig offen?

Wir waren schon im Vorfeld der Favorit, das sind wir jetzt nicht mehr oder weniger. Unser Ziel ist natürlich der WM-Titel, aber erstmal machen wir einen Schritt nach dem anderen und jetzt steht erstmal das Viertelfinale an.

Dafür wünsche ich Ihnen viel Glück und weiterhin viel Erfolg in diesem WM-Turnier. Vielen Dank für das Gespräch.