Dirk Zingler spricht über das Ende von Trainer Urs Fischer (Quelle: Imago/ Matthias Koch)

Aus für Union-Trainer Fischer "Wir haben einfach eine gemeinsame Entscheidung getroffen"

Stand: 15.11.2023 15:10 Uhr

Urs Fischer ist nicht mehr Trainer des Fußball-Bundesligisten Union Berlin. Vereinspräsident Dirk Zingler sprach auf einer Pressekonferenz über den Ablauf, die Gründe für die Entscheidungen - und sagte, wie es bei Union weitergeht.

Dirk Zingler über...

... den Ablauf der Trennung

Wir haben uns in den letzten Wochen nach jedem Spiel gemeinsam ausgetauscht. Wir haben eine Sprache gefunden, die sehr nahe und auch persönlich war. Dieses Gespräch haben wir auch am Montag geführt und dann im Laufe des Gesprächs gemeinsam entschieden, dass wir die Zusammenarbeit beenden. Urs Fischer ist nicht zurückgetreten, Urs Fischer ist auch nicht entlassen worden. Wir haben einfach eine gemeinsame Entscheidung getroffen.

Youtube-Video von der Union-Pressekonferenz

... den Abschied von Urs Fischer und Markus Hoffmann

Wir treffen uns morgen (am Donnerstag, Anm. d. Red.) nochmal. Urs und Markus Hoffmann kommen her, wir frühstücken zusammen und lassen das Training ausfallen. Wir werden also zusammenkommen. Deshalb auch der respektvolle Ablauf: Wir haben den Tag gestern genutzt, um heute vorzubereiten. Wir haben heute erst die Mannschaft informiert und dann die Öffentlichkeit. Wir werden uns morgen als Freunde verabschieden. Trotzdem sind wir jetzt alle - und da spreche ich für alle Mitarbeiter im Klub - erstmal traurig.

Urs Fischer
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... die Reaktion der Mannschaft

In der Mannschaft gab es unterschiedliche Reaktionen. Erstmal waren alle einheitlich geschockt. Dann gibt es Spieler, die eine neue Chance wittern, und es gibt Spieler, die traurig sind. Auch da unterscheiden wir uns ja nicht von anderen Mannschaften. Das ist das, was Urs ja auch in der Pressmitteilung sagte: Eine neue Ansprache, ein neuer Weg, vielleicht auch eine neue Idee kann weiterhelfen. Die Situation hat er als festgefahren betrachtet und das geschieht ja nicht nur auf der einen, sondern auch auf der anderen Seite. Permanent zu verlieren, das macht ja etwas mit Menschen. Es wird immer schwerer, es nochmal zu probieren.

Union-Trainer Urs Fischer (imago images/Matthias Koch)
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... die Trainer-Suche

Der Prozess, den wir jetzt aufsetzen, wird sehr sorgfältig sein. Er beginnt ab heute Mittag. Weil auch das zu einem respektvollen Umgang gehört, dass wir bis zur letzten Sekunde auf den Erfolg mit Urs Fischer gesetzt haben. Jetzt sind die Entscheidungen getroffen und ab sofort beginnt dieser Prozess. Wir werden uns da Zeit nehmen. Wir haben ja Erfahrungen, wie das so ist, nach einer langen Zeit mit demselben Trainer. Wir haben sieben Jahre mit Uwe Neuhaus gearbeitet, danach wurde es etwas holprig. Jetzt waren es fünfeinhalb Jahre mit Urs Fischer. Wir werden uns die Zeit nehmen, weil wir es Marco Grote und der Co-Trainerin (Marie-Louise Eta, Anm. d. Red) durchaus zutrauen, das Team in den kommenden Wochen oder Tagen zu führen.

Sendung: rbb24 Spezial, 15.11.2023, 13.50 Uhr