VfL Potsdam scheitert im Pokal Kiel beendet Potsdamer Handball-Träume
Der VfL Potsdam ist in der zweiten Runde des Handball-Pokals erwartungsgemäß gegen Rekordmeister THW Kiel ausgeschieden. Der Zweitligist präsentierte sich am Donnerstag kämpferisch, unterlag am Ende aber deutlich mit 23:38.
Es war ein besonderer Abend in der Potsdamer MBS Arena, ein Highlight, auf das sich viele Handball-Fans und Spieler gefreut hatten. Schon vor dem Anpfiff donnerten die Klatschchöre in voller Potsdamer Halle.
Potsdam macht zu Beginn Druck
Es sollte eines dieser möglichen David-gegen-Goliath-Spiele werden, in dem David – also der VfL Potsdam – zu Beginn für eine kleine Überraschung sorgte. Tatsächlich gelang den Gastgebern die Führung und beim Stand von 2:0 dröhnten von der Tribüne die wohl nicht ganz ernst gemeinten Rufe nach dem Abpfiff.
Die Potsdamer zeigten sich in den Anfangsminuten vor allem in der Verteidigung bissig und ließen dem großen Favoriten nicht viel Raum am Kreis. Auch weil die Kieler zu Beginn patzen, stand es nach fünf gespielten Minuten 3:0 für die Hausherren.
Für den VfL Potsdam ist das Zweitrunden-Duell gegen den THW Kiel im DHB-Pokal das Spiel des Jahres. Obwohl das Team von Trainer Bob Hanning gegen den Rekordmeister chancenlos ist, können die Potsdamer nur gewinnen.mehr
Führungswechsel und ein Potsdamer-Aufbäumen
Nach elf gespielt Minuten war es dann soweit, die Kieler wurden stärker und gingen erstmalig mit 6:5 in Führung. Die Gäste zeigten im Laufe der Partie ihre spielerische Überlegenheit, wobei die Potsdamer mit viel körperlichen Einsatz versuchten, den Kontakt zu halten.
Nach schnellem Umschaltspiel gelang Alon Obermann Etzion mit einem Treffer durch die Beine des Kieler Keepers der Anschlusstreffer zum 9:12 und auf einmal waren die Außenseiter wieder da. Auch eine Reihe von gegebenen Siebenmetern hielten den VfL im Spiel.
Die Potsdamer spielten zu dem Zeitpunkt fast wie entfesselt und konnten auf 12:13 verkürzen, bevor sich die Kieler – sichtlich unter Druck – in eine Auszeit verabschiedeten. Dieser taktische Zug zeigte sich im weiteren Verlauf als spielentscheidend, denn der große Favorit aus dem Norden zog davon und es ging mit 18:28 in die Halbzeitpause.
"Wir haben nicht enttäuscht"
Die zweite Hälfte dominierte dann mit Kiel eine der weltbesten Mannschaften im Handball, so dass es zum erwartet deutlichen Favoriten-Sieg kam. Nach einer roten Karte brachen die Potsdamer ein und in der Schlussphase gingen dann die Kraft und die Dynamik verloren. Mit 23:28 schieden die Gastgeber aus dem Pokalwettbewerb aus.
Trainer Bob Hanning zeigte sich dennoch zufrieden: "Ich habe vor dem Spiel zu den Jungs gesagt, dass heute alles funktionieren und Kiel Nerven zeigen muss. So eine Chance hast du nur in einem von 500 Spielen. Wir haben heute eine starke erste Hälfte gespielt und auf keinen Fall enttäuscht."
Sendung: rbb24, 20.20.2022, 21:45 Uhr
