Hertha-Trainer Pal Dardai (imago images/Matthias Koch)

Trainer Pal Dardai Hertha-Trainer Pal Dardai: "Die Menschen kommen wieder gerne ins Stadion"

Stand: 18.12.2023 13:05 Uhr

Hinter Hertha BSC liegt eine wechselhafte Zweitliga-Hinrunde mit großen Erfolgen und enttäuschenden Niederlagen. Trainer Pal Dardai sieht seine Mannschaft aber dennoch im Soll und glaubt nicht, dass sich der Kader über die Winterpause verändert.

Hertha-Trainer Pal Dardai über ...

… das enttäuschende 0:0 zum Hinrunden-Abschluss gegen den Tabellenletzten Osnabrück:

Ich war gestern bei der A-Jugend und habe viele Fans getroffen. Die waren nicht mal sauer. Und seien wir ehrlich: Wenn du Gustav Christensen und Derry Scherhant anguckst, dann sind das eigentlich Stammkräfte in der U23 in der 4. Liga. Wir haben jetzt gegen Osnabrück gespielt, die sehr diszipliniert waren und gut verteidigt haben. Die Jungs müssen lernen, wie man sich in so einem Spiel durchsetzt und Tore schießt. Da haben sie gute Erfahrungen gesammelt und wir haben nicht verloren. Anfang der Saison haben wir genau solche Spiele noch verloren. Von daher akzeptieren wir das.

… seine Weihnachtswünsche:

Ich wünsche mir, dass alle gesund werden. Es wäre schön, wenn wir mit allen unseren Offensivspielern ins Trainingslager starten könnten. Egal ob Ibu Maza, Bence Dardai, Jeremy Dudziak oder Palko Dardai – das sind alles Spieler, die mit dem Rücken zum Tor spielen können. Und das hat uns auch an diesem Wochenende wieder gefehlt.

… den Transfermarkt:

Wir haben keine zehn Millionen Euro, um Wünsche zu äußern. Wenn keiner geht, wird auch keiner kommen. Und wenn einer geht, dann muss einer kommen.

… Top-Torjäger Haris Tabakovic und dessen Torflaute:

Wir müssen ihn wieder in Form bringen. Aber dafür ist auch der Spieler selbst verantwortlich. Er muss sich Chancen erarbeiten. Natürlich darf er auch vier oder fünf Chancen vergeben, aber zuletzt war halt nicht mal die Chance da. Und das ist für einen Mittelstürmer nicht gut. Wir müssen uns mit ihm beschäftigen, das wird eine unserer Hauptaufgaben.

… die Stimmung:

Mich macht froh, dass die Menschen kommen und mir erzählen, dass sie wieder gerne ins Stadion kommen und die Mannschaft lieben. Es ist einfach positiv und das haben wir gedreht. Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich nicht mit faulen Spielern arbeite. Aber die Jungs wollen alle, der Kraftraum ist immer voll und sie arbeiten fleißig. Das macht Spaß, da müssen wir dranbleiben und darauf bin ich sehr stolz. Aber wir müssen uns auch weiterentwickeln.
 
Jeder spürt, wie die Jungs hier zusammenhalten und das ist unsere Stärke. Aber von der Qualität her sind wir heute nicht so weit, dass wir hier den Wiederaufstieg als Ziel ausrufen können. Wir sind auf einem guten Weg und haben etwas gerettet. Keiner hat geahnt, dass so schnell eine stabile Mannschaft entstehen könnte. Wir haben alle versucht, das Maximum rauszuholen und das war gut. Nun müssen alle gesund bleiben.

Herthas Fabian Reese schlägt die Arme über dem Kopf zusammen (imago images/Eibner)
Ohne Reese biste Neese

Mit einem 0:0 gegen den Tabellenletzten hat sich Hertha BSC in die Winterpause verabschiedet. Der enttäuschende Heimauftritt offenbarte vor allem die großen Offensivprobleme, die die Berliner ohne Flügelstar Fabian Reese haben. Von Lukas Wittemehr

… den nach Verona ausgeliehenen Mittelfeldspieler Suat Serdar:

Er wollte mal das Ausland und Leben in Italien kennenlernen. Ich habe ihm gesagt, dass das für zwei Monate toll ist, aber dann ist Berlin halt Berlin. Ich finde, du hast alles in Berlin: tolles Stadion, tolle Fans und ein gutes Trainingsgelände. Langeweile hast du hier sicher auch nicht. Und wenn du gut italienisch Essen gehen willst, kannst du einfach in die Stadt gehen und hast überall gute Restaurants. Ich glaube, er hat mittlerweile schon gelernt, wie schön Berlin ist. Ich bin mit 20 Jahren in die Stadt gekommen und dachte auch, dass ich hier schnell Geld verdiene und dann wieder gehe. Heute habe ich ein Haus hier, fühle mich wohl im Westend und bleibe hier.

… seine Weihnachtspläne:

Wir bleiben Heiligabend hier. Meine Söhne Palko und Bence sind beide verletzt und Zecke wird mit ihnen und den Physiotherapeuten weiterarbeiten. Wenn alles gut läuft, können ich vielleicht mit meiner Frau und meinem Hund nach den Feiertagen kurz nach Ungarn, um Schweine zu schlachten. Aber natürlich nach europäischen Maßstäben. Danach gibt es ein traditionelles Hallenfußball-Turnier, das wir seit vielen Jahren spielen. Dort sind acht Mannschaften und 300 Leute, die gemeinsam spielen, trinken, tanzen und lachen. Und dann gehe ich noch einen Tag ins Thermalbad, bevor es für Silvester wieder nach Berlin zurückgeht.

Sendung: rbb24, 18.12.2023, 18 Uhr