Werder-Spieler um Nick Woltemade stehen nachdenklich nach dem Spiel auf dem Rasen und applaudieren den mitgereisten Fans in Leipzig.

buten un binnen Werder und Europa: Möglich, "was keine Sau von uns erwartet hätte"

Stand: 11.05.2024 21:42 Uhr

Auch nach dem 1:1 gegen Leipzig haben die Bremer beim Saisonfinale in einer Woche noch die Chance auf den Europapokal. Doch Werder hat es nicht mehr selbst in der Hand.

Von Petra Philippsen

Es will schon etwas heißen, wenn die Werder-Spieler nach einem Unentschieden beim Tabellenvierten Leipzig vor allem eines sind: enttäuscht. Die Bremer hatten zuvor sechs Mal bei den Sachsen verloren und sich nun zumindest einen Punkt beim 1:1 erkämpft.

"Trotzdem ist die Enttäuschung da", meinte Stürmer Marvin Ducksch, "weil mehr drin war." Mehr drin also gegen ein Team, das sich in der Champions League mit den Besten Europas misst. Das will tatsächlich etwas heißen. Doch für Werder heißt es nun vor allem: Es wird immer enger für den eigenen Traum von Europa.

Bittencourt: "Die Chance ist noch da"

Und so standen sie also da nach dem Abpfiff in Leipzig, hin- und hergerissen zwischen Stolz und Frust. "Die erste Halbzeit war nahezu perfekt", lobte auch Trainer Ole Werner. Doch weil die Leipziger im zweiten Durchgang zu Normalform aufliefen, wurde es nichts mit dem ersehnten Sieg im vorletzten Saisonspiel. "Gerade weil die Leistung so gut war, steht man mit gemischten Gefühlen vor dem Ergebnis", so Werner.

Die Bremer hatten in der Schlussphase noch zwei große Torchancen, aber es reichte nicht. "Die Chance ist noch da", meinte Leonardo Bittencourt etwas trotzig. Und trauert noch mehr dem vergebenen Sieg in der Woche zuvor gegen Gladbach nach.

Wenn wir gegen Gladbach gewonnen hätten, hätten wir aus den letzten beiden Spielen vier Punkte geholt und damit nächste Woche bessere Chancen, das zu erreichen, was keine Sau in Bremen von uns erwartet hätte.
(Werder-Profi Leonardo Bittencourt)

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3 Punkte hinter Rang 7

Die Werder-Spieler stehen nach dem Spiel in Leipzig Arm in Arm im Kreis und hören Trainer Ole Werner zu.

Mit Zusammenhalt Richtung Europa: Werder Bremen kann sich trotz des Remis in Leipzig noch international qualifizieren.

Hätte, wäre, wenn – auch Werner trauerte nicht nur verpassten Chancen gegen Leipzig, sondern auch denen im Saisonendspurt nach. Ob man Werder den Sprung nach Europa zugetraut hatte oder nicht, möglich ist es für die Bremer tatsächlich noch.

Mit 39 Punkten stehen die Bremer auf Rang elf, mit drei Punkten Rückstand auf Platz sieben. Am Sonntag könnten es bei einem Sieg der Hoffenheimer in Darmstadt sogar vier werden. Allerdings würde für Werder auch Platz acht reichen, wenn Bayer Leverkusen den Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern gewinnt. "Es ist nicht in unserer Hand", meinte Bittencourt und fügte an: "Aber die über uns scheinen auch nicht zu gewinnen."

Werner: "Die Jungs hätten es sich verdient"

Das Gerangel um die internationalen Plätze ist in vollem Gange. Fünf Teams kabbeln sich mit Werder noch um die Ränge sieben und acht – Freiburg, Hoffenheim, Heidenheim, Augsburg und Wolfsburg. Der Sieg gegen Bochum am 18. Mai ist daher Pflicht, doch selbst dieser allein reicht nicht für Werder aus. Die Konkurrenz muss mitspielen.

Was also dieses Remis in Leipzig am Ende wert gewesen ist – ob ein entscheidender Punkt oder zwei verlorene Punkte – wird man erst nach dem Saisonfinale wissen. Es wird ein Endspiel um Europa und vielleicht der Lohn für eine späte Aufholjagd.

Was die Jungs Woche für Woche in dieser Phase aus sich herausholen, davor kann ich nur meinen Hut ziehen. Das zu krönen und noch etwas zu klettern in der Tabelle wäre sehr schön für den Verein und die Fans und die Jungs hätten sich das auch verdient.
(Werder-Trainer Ole Werner in der ARD)

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Dieses Thema im Programm:
buten un binnen mit Sportblitz, 12. Mai 2024, 19:30 Uhr