Werders Tischtennis-Spieler Kirill Gerassimenko konzentriert sich beim Aufschlag auf den Ball in der Luft.

buten un binnen Saudi-Arabien lockte – aber Gerassimenko verlängert bei Werder

Stand: 22.08.2023 19:22 Uhr

Auch Tischtennis ist für den reichen Golfstaat jetzt interessant. Viele Profis erhielten im Sommer Angebote. Die Bremer überzeugten ihren Publikumsliebling aber anders.

Von Petra Philippsen

Viele der Topspieler im internationalen Tischtennis-Zirkus bekamen in den vergangenen Wochen Angebote zugeschickt. Das ist nicht ungewöhnlich, viele Ligen und Länder bemühen sich stetig darum, die besten Profis anzuwerben. Doch dieses Mal waren auch Offerten aus Saudi Arabien dabei. Der reiche Golfstaat weitet seine sportliche Imagekampagne nun offenbar auch auf den Tischtennis-Sport aus.

Werders Nummer eins im Bundesliga-Team, Mattias Falck, erhielt ebenfalls eine Einladung, in der neuen, aus dem Boden gestampften Tischtennis-Liga für einen der saudischen Klubs anzutreten. Irrwitzige Summen wie für Cristiano Ronaldo und Co. wurden dem Schweden zwar nicht geboten, der Vizeweltmeister von 2019 schlug das Angebot dennoch direkt aus.

Gerassimenko: "Werders Angebot war besser"

Werders Tischtennis-Trainer Cristian Tamas bei einer Auszeit im intensiven Gespräch mit seinem Spieler Kirill Gerassimenko.

Gutes Verhältnis zu Werder-Trainer Cristian Tamas (links): Kirill Gerassimenko.

Kirill Gerassimenko dagegen dachte bei diesem und weiteren Angeboten aus dem Ausland schon ernsthaft darüber nach, Bremen nach vier Jahren wieder zu verlassen. "Ich hatte daran gedacht zu wechseln", erzählt Gerassimenko im Gespräch mit dem Sportblitz, "aber dann habe ich mich mit Werder zusammengesetzt – und das Angebot war besser."

Mit "besser" meint der 26 Jahre alte Kasache aber nicht die Geldsumme, denn mitbieten kann der Bremer Verein schon gegen andere Bundesligisten kaum. Die Grün-Weißen punkteten anders. "Bei Werder fühle ich mich einfach sehr wohl", sagt Gerassimenko, "alle im Verein unterstützen mich und helfen mir und kommen mir immer entgegen, wenn ich zu internationalen Turnieren reisen will." Vor allem das gab den Ausschlag für seine Entscheidung.

Teammanager Greber: "Die Spieler sind begehrt"

So viel Entgegenkommen und familiäres Wohlfühlambiente wie bei Werder dürfte Gerassimenko in Saudi-Arabien sicher nicht erwarten. Daher verlängerte Werders Nummer zwei den laufenden Vertrag um ein weiteres Jahr. Auch Werder-Teammanager Sascha Greber ist zufrieden.

Es war uns wichtig, schnell Klarheit zu schaffen, denn die Spieler sind begehrt. Und wir sind sehr froh, dass mit Kirill unser Publikumsliebling für eine weitere Saison bei uns bleibt.
(Werder-Teammananger Sascha Greber im Sportblitz)

Nun muss Werder darauf hoffen, dass die Gespräche auch mit Falck ebenso zufriedenstellend laufen werden. Doch obwohl sich der Welt- und Europameister im Doppel nicht von Saudi-Arabien locken ließ, hat er sich noch nicht entschieden, wie es für ihn nach dieser Saison weitergehen soll.

Einen Transfer konnte der Golfstaat jedoch perfekt machen: Der Ägypter Omar Assar, der 2017/18 für Werder spielte und zuletzt beim TTC Schwalbe Bergneustadt unter Vertrag stand, wird ab dem Herbst in Saudi-Arabien aufschlagen. Ob weitere Wechsel folgen werden, bleibt abzuwarten.

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Dieses Thema im Programm:
Sportblitz, 22. August 2023, 18:06 Uhr