Die Spieler der Fischtown Pinguins fahren übers Eis und applaudieren ihren Fans.

buten un binnen Pinguins im Finalfieber: "Möchten für Bremerhaven Meister werden"

Stand: 16.04.2024 14:41 Uhr

Vor dem Finale gegen die Eisbären Berlin ist die Euphorie groß in Bremerhaven. Doch selbst bei einem Titelgewinn der Fischtown Pinguins ist klar: Der Prey-Schnauzer bleibt dran.

Von Helge Hommers und Maike Albrecht

Die Anspannung steigt in Bremerhaven. Das erste Finalduell (Mittwoch, 19:30 Uhr) mit den Eisbären Berlin rückt immer näher, entsprechend groß ist die Vorfreude bei den Fischtown Pinguins. "Manchmal muss man sich zwicken, um zu begreifen, dass das Realität ist", sagt Pinguins-Macher Alfred Prey zu buten un binnen.

Wenn mir jemand bei unserem Aufstieg in die DEL vor acht Jahren gesagt hätte, dass wir einmal im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen die Eisbären Berlin stehen, hätte ich den für verrückt erklärt.  
(Pinguins-Macher Alfred Prey bei buten un binnen)

Die Fischtown Pinguins müssen improvisieren

Doch nicht nur die Stadt, in der an vielen Plätzen die Pinguins-Flagge weht und Eishockey das bestimmende Gesprächsthema ist, befindet sich im Ausnahmezustand. Auch in der Fischtown-Geschäftsstelle herrscht Hochbetrieb. Denn der Einzug ins Endspiel der DEL bringt für die Väter des Erfolgs einige Mehrarbeit mit sich. "Das erschlägt uns ganz schön und fordert uns zu 120 Prozent heraus", sagt Geschäftsführer Hauke Hasselbring.

Es liegt nicht für alles ein Plan in der Schublade, man muss sich kurzfristig auch was einfallen lassen.
(Pinguins-Geschäftsführer Hauke Hasselbring)

Doch das Improvisieren sind die Bremerhavener gewohnt. Oder um es mit Prey zu sagen: "Wir sind auf jeden Fall Deutscher Meister im Hosentaschen-Management." Irgendwas falle den Fädenziehern im Hintergrund immer ein, sagt Prey. " Es ist vielleicht mal ein bisschen wackelig, aber am Ende muss es funktionieren — und das kriegen wir immer hin."

Pinguins-Manager Furchner bringt Endspiel-Erfahrung mit

Audio-Livereportagen auf butenunbinnen.de

Unsere Sportreporter kommentieren jedes Finalspiel zwischen den Fischtown Pinguins und den Eisbären Berlin gemeinsam mit rbb-Kollegen in voller Länge. Den entsprechenden Link finden Sie 30 Minuten vor Beginn der jeweiligen Partie auf butenunbinnen.de.

Die meisten Pinguins-Spieler und -Verantwortlichen betreten mit dem Finaleinzug Neuland. Team-Manager Sebastian Furchner hingegen weist reichlich Endspiel-Erfahrung auf: Sechsmal stand Furchner als Spieler im DEL-Finale, sechsmal ging der frühere Nationalstürmer leer aus. "Scherzhaft habe ich schon mal gesagt: Ich habe aufgehört, damit wir mal gewinnen", erzählt der 41-Jährige. Auch Geschäftsführer Hasselbring setzt auf den "Furchner-Effekt": "Er ist der Einzige bei uns mit Final-Erfahrung in der DEL. Das ist ein großes Upgrade für uns."

Vor dem Auftaktspiel der Best-of-seven-Serie tritt Furchner aber erst einmal auf die Bremse. "Der ganze Presserummel ist natürlich deutlich höher, doch am Ende des Tages ist es nicht mehr als Eishockey spielen", betont der Pinguins-Manager. "Es ist ein Finale, aber es sind 60 Minuten Eishockey oder auch mehr, um einen Sieg zu erringen. Und davon brauchen wir vier, um das ganz große Ziel zu erreichen."

"Wir möchten für Bremerhaven Meister werden"

Sollten die Pinguins tatsächlich das Eishockey-Wunder schaffen, wäre es auch ein Erfolg für Bremerhaven. An wohl kaum einem DEL-Standort stehen die Menschen so hinter ihrem Verein wie in der 120.000-Seelen-Stadt. "Die Stadt hat uns viel gegeben, unterstützt uns, wo sie kann. Nun ist ein guter Zeitpunkt, etwas zurückzugeben", sagt Geschäftsführer Hasselbring. Das historische Sportereignis, das die Pinguins nach Bremerhaven geholt haben, schweiße zusammen. "Wir möchten für Bremerhaven Meister werden", sagt Hasselbring.

Eine Meisterfeier wäre das Größte. Da mag ich mir gar nicht vorstellen, was dann in der Stadt los ist.
(Pinguins-Geschäftsführer Hauke Hasselbring)

In und um Bremerhaven zirkulierende Gerüchte, dass die Stadt infolge des Meistertitels eines ihrer Wahrzeichen verlieren würde, sind jedoch unwahr. Denn anders, als mancherorts gemutmaßt, wird Pinguins-Macher Prey seinen Schnauzbart selbst bei einem Gewinn der Finalserie nicht abrasieren. "Nein, unter keinen Umständen", sagt der 70-Jährige.

Es sind schon Wetten darauf abgeschlossen worden, aber der Schnauzer bleibt dran – egal, was passiert.
(Pinguins-Macher Alfred Prey bei buten un binnen)

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Dieses Thema im Programm:
Sportblitz, 16. April 2024, 18:06 Uhr