Werders Tischtennis-Profi Mattias Falck schreit seinen Jubel heraus und ballt dabei die Hand zur Faust.

buten un binnen Dyn oder nicht Dyn? Das müssen Sie zum Tischtennis-Saisonstart wissen

Stand: 25.08.2023 07:17 Uhr

Werder Bremen eröffnet heute Abend um 19 Uhr gegen Mainz im Heimspiel die neue Saison. Vieles ist neu – und sogar die Profis selbst werden zur Kasse gebeten.

Von Petra Philippsen

Wie schon vor einer Woche in der Fußball-Bundesliga darf Werder Bremen auch die Tischtennis-Bundesliga eröffnen. Das Team der Grün-Weißen um Topspieler Mattias Falck hat ab 19 Uhr in der Klaus-Dieter-Fischer-Halle den 1. FSV Mainz 05 zu Gast, der in der vergangenen Saison Tabellenletzter wurde – aber nicht abgestiegen ist.

Warum das so ist und was sich zum Saisonstart alles geändert hat, erfahren Sie hier.

1. Nur noch 11 Teams am Start

Mainz 05 hat es dem umstrittenen Ausstieg des TTC Neu-Ulm zu verdanken, dass man weiterhin in der Bundesliga mitspielen kann. Denn der bayrische Klub, der sich Stars wie Dimitri Ovtcharov und Truls Möregardh eingekauft hatte, spielt in dieser Saison nur noch in der Champions League mit und hat sein Team einfach aus der Bundesliga abgemeldet.

Somit sind jetzt nur noch elf statt zwölf Mannschaften dabei. Das bedeutet, es gibt 22 Spieltage und an jedem Spieltag hat ein Team spielfrei. Bei Werder Bremen ist das in der Hinrunde am 5. Spieltag Ende September der Fall.

2. Fast alle Spiele nur im Pay-TV

Die vier Tischtennisspieler von Werder Bremen Mattias Falck, Kirill Gerassimenko, Marcelo Aguirre und Cristian Pletea posieren lachend und kämpferisch.

Haben richtig Lust auf die neue Saison: Werders Team mit Kirill Gerassimenko (von links nach rechts), Cristian Pletea, Mattias Falck und Marcelo Aguirre.

Dyn, der neue Streamingdienst von Ex-DFL-Chef Christian Seifert, übernimmt in dieser Saison auch die Übertragung der Tischtennis-Bundesliga. Das bedeutet, nicht nur die Fans müssen sich ein Monats- oder Jahres-Abo kaufen, um die Partien zu verfolgen – selbst die Vereine und die Profis werden zur Kasse geben. Auch sie müssen sich allesamt ein Dyn-Abo kaufen, wenn sie sehen wollen, was sie Konkurrenz so macht. Zwar für einen leichten Rabatt, aber dennoch für 120 Euro im Jahr. Dyn betont, dass zehn Prozent Erlös aus allen verkauften Abos in Projekte zur Nachwuchsförderung gesteckt werden sollen.

Für Mattias Falck zum Beispielt hat das Abo einen Haken: Es funktioniert nur in Deutschland. Wenn der Schwede zu Hause ist, kann er gar keine Spiele verfolgen. Das gilt auch für die vielen weltweiten Bundesliga-Fans. Nur jene Spiele, die am Montag angesetzt werden, zeigt Dyn kostenlos auf seinem Youtube-Kanal. Am 6. Spieltag, dem 9. Oktober um 19 Uhr, spielt dann beispielsweise Werder bei Zugbrücke Grenzau.

3. Neue Startzeiten für die 5 Duelle

Wer ein Abo besitzt, hat dann zumindest den Vorteil, alle fünf Partien pro Spieltag live sehen zu können. Denn die Startzeiten der Partien wurden so verändert, dass es keine Parallel-Spiele mehr gibt. Gespielt wird pro Spieltag am Freitag, Samstag, Sonntag und Montag. Am Sonntag wird um 13 und 16 Uhr jeweils ein Duell angesetzt, an den drei anderen Tagen jeweils um 19 Uhr. Da Teams aufgrund von internationalen Turnieren oder anderer Termine mitunter Partien individuell verlegen müssen, wird auch mal am Dienstag- oder Mittwochabend um 19 Uhr gespielt.

4. Wer sind die Stars der Liga?

Tischtennis-Star Hugo Calderano in einem Match in Aktion.

Zurück in der Bundesiga: Der Weltranglistenfünfte Hugo Calderano spielt wieder für Ochsenhausen.

Mit dem TTC Neu-Ulm haben sich drei Top-Ten-Spieler aus der Liga verabschiedet, die allerdings ohnehin kaum gespielt haben. Dafür kehrt mit dem Brasilianer Hugo Calderano der Weltranglistenfünfte nach Ochsenhausen zurück. Der derzeit beste, nicht-asiatische Spieler der Welt gesellt sich zu Tischtennis-Legende Timo Boll. Der 42-Jährige geht in seine 27. (!) Bundesliga-Saison und hat gerade mit Borussia Düsseldorf seinen 13. Meistertitel gewonnen.

Bolls Teamkollege, der amtierende Europameister Dang Qiu, ist ein weiterer Topspieler im ohnehin sehr stark besetzten Ligafeld. Und dort muss sich auch Mattias Falck keinesfalls nicht verstecken. Der Vizeweltmeister von 2019, zudem Welt- und Europameister im Doppel, hat sich mit seinem Titelgewinn in Rio wieder unter die Top 20 gespielt und war mit einer Bilanz von 28:8 der beste Spieler der vergangenen Bundesliga-Saison.

5. Olympia im Hinterkopf

Für die meisten Profis wird diese Saison eine Gratwanderung. Sie müssen den Spagat schaffen zwischen den internationalen Turnieren und den Liga-Spieltagen. Denn das Rennen um die wenigen Startplätze bei den Olympischen Spielen in Paris im nächsten Sommer hat begonnen und jeder Punkt zählt nun.

"Der Druck ist groß für uns", sagt Mattias Falck vor dem Saisonstart: "Jeder will nach Paris und die Konkurrenz ist hart. Aber in der Liga wollen wir auch in die Playoffs." Daher ist man auch bei Werder im Grunde froh darüber, dass es zwei Liga-Spieltage weniger zu absolvieren gibt

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Dieses Thema im Programm:
Sportblitz, 22. August 2023, 18:06 Uhr