Die Fußballtrainer Marcel Rapp (l.) und Tobias Schweinsteiger. (Fotomontage)

NDR-Sport VfL Osnabrück - Holstein Kiel: Duell der angeschlagenen Nordclubs

Stand: 02.11.2023 13:55 Uhr

Am Sonnabend kommt es an der Bremer Brücke in Osnabrück zum Duell zweier angeschlagener Nord-Zweitligisten: Der VfL wartet seit vier Spieltagen auf einen Sieg, die Gäste von Holstein Kiel sind zuletzt ebenfalls aus dem Tritt geraten.

Noch vor zwei Wochen schien bei den "Störchen" alles im Lot. Nach dem 3:1-Erfolg bei Hansa Rostock waren die Kieler Tabellendritter, nur einen Zähler hinter Spitzenreiter St. Pauli und dem zweitplatzierten HSV. Nun muss die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp eine unerwartete Heimniederlage gegen den 1. FC Nürnberg (0:2) und das Pokal-Aus im Elfmeterschießen gegen Magdeburg verdauen.

"In der Verlängerung noch einmal zurückzukommen und im Elfmeterschießen zu verlieren, ist brutal bitter", erklärte Kiels Keeper Timon Weiner nach der Partie. "Das Ergebnis fühlt sich richtig scheiße an", beschrieb Benedikt Pichler die Stimmungslage bei den Schleswig-Holsteinern.

VfL-Coach Schweinsteiger hofft auf Heim-Effekt

Ähnlich, wenn nicht sogar noch schlimmer, sieht es vor dem Aufeinandertreffen am Sonnabend (13 Uhr, im NDR Livecenter) bei den gastgebenden Osnabrückern aus. Die Niedersachsen sind mit lediglich sechs Zählern aus elf Partien Tabellenvorletzter - noch nie in seiner Zweitligageschichte stand der VfL nach einem Saisondrittel mit so wenig Punkten da.

"Die Bremer Brücke ist der einzige Ort, wo noch ein paar Leute auf uns setzen."
— VfL-Coach Tobias Schweinsteiger

Trainer Tobias Schweinsteiger setzt auf den Heimeffekt und den Zuspruch der Fans: "Wir spielen gerne an der Bremer Brücke. Das gibt uns ein gutes Gefühl", erklärte der VfL-Coach in der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wir brauchen eine 'Jetzt-erst-recht'-Mentalität."

Macht's der VfL wie im September?

Wichtig sei es, die negativen Erlebnisse aus dem Kopf zu kriegen, so der 41-Jährige, der dabei auf die Situation im September verwies: Dem 0:1 gegen Elversberg und dem 0:7 bei Hannover 96 ließen die Lila-Weißen seinerzeit ein umjubeltes 2:1 gegen den HSV folgen.

Ähnlich sei die Ausgangslage jetzt nach dem 0:2 gegen Wehen Wiesbaden und dem jüngsten 0:4 in Fürth, so der VfL-Coach. Und wie vor Wochen der HSV komme nun mit Kiel erneut eine "spielstarke Mannschaft". Schweinsteigers Hoffnung: "Manchmal reicht schon ein einziger Moment im Spiel, um den Schalter umzulegen."

Kiel setzt auf Moral ...

Den Schalter umlegen will natürlich auch der Gegner aus Kiel. "Die Jungs haben alles auf dem Platz gelassen. Wir sind heute sehr unglücklich, aber auch etwas stolz auf unsere Leistung ab der zweiten Halbzeit", hob KSV-Trainer Marcel Rapp die Moral seines Teams hervor. Darauf baut auch Stürmer Pichler: Man habe gesehen, "dass wir eine Mannschaft sind, die lebt, die sich zurückkämpft nach Rückschlägen". Kiel war gegen Magdeburg jeweils nach 0:2 und 2:3 noch einmal zurückgekommen.

... und Simakala?

Ein Kieler, der besonderen Zuspruch braucht, ist sicherlich Ba-Muaka Simakala. Nicht nur, weil der 26-Jährige gegen Magdeburg seinen Elfmeter verschossen hat. Der Angreifer, der im Sommer mit großen Vorschuss-Lorbeeren (19 Tore, elf Assists) aus Osnabrück nach Kiel wechselte, hat bislang an der Ostsee enttäuscht: Lediglich eine Torbeteiligung in zehn Pflichtspielen schlägt zu Buche.

Möglicherweise setzt die Rückkehr an die alte (Erfolgs-)Wirkungsstätte Kräfte frei: Bei seinem jüngsten Auftritt an der Bremer Brücke Ende Mai bereitete Simakala beim 2:1-Sieg gegen Dortmund II mit seinem Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit den Weg zum Last-Minute-Aufstieg des VfL ...

Mögliche Aufstellungen:

VfL Osnabrück: Grill - Ajdini, Gyamfi, Beermann, Kleinhansl - Cuisance, Gnaase, Tesche - Makridis, Conteh - Engelhardt
Holstein Kiel: Weiner - Becker, Ivezic, Kleine-Bekel, Rothe - Schulz, Sander - Remberg, Simakala - Skrzybski, Pichler

Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Bundesligashow | 04.11.2023 | 15:00 Uhr