Der deutsche Rugby-Nationalspieler Ben Ellermann in Aktion

Rugby-EM in Hamburg Deutsche Männer "wollen den Pokal holen"

Stand: 03.07.2023 15:02 Uhr

Von Freitag bis Sonntag findet in Hamburg die Europameisterschaft im 7er-Rugby statt. Im Sportpark Steinwiesenweg kämpfen die jeweils zwölf besten Männer- und Frauenteams um den Titel. Deutschland hat nur noch Außenseiterchancen.

Das hat mit dem Modus der "Rugby Europe Sevens Championship Series" zu tun, denn die EM wird in zwei Abschnitten ausgetragen. Im Juni wurde bereits an der portugiesischen Algarve gespielt. Nun kommt es zum Finale an der Elbe - am Ende werden die Mannschaften Europameister, die bei beiden Veranstaltungen zusammen die meisten Punkte geholt haben. Und sowohl die deutschen Männer als auch die Frauen kamen in Portugal nicht über Rang sieben hinaus.

Trotzdem unterstrich Nationalspieler und Lokalmatador Ben Ellermann am Montag in der Hansestadt: "Die Vorfreude ist riesig." Der Akteur vom FC St. Pauli, der davon träumt, dass das Turnier einmal im Millerntorstadion ausgetragen wird, möchte am Wochenende um den Turniersieg mitspielen. "Wir wollen den Pokal holen", sagte der 25-Jährige nach dem eher enttäuschenden Abschneiden beim ersten Turnier.

Sportpark Steinwiesenweg für EM umgebaut

Die EM wird zum ersten Mal seit 2009 wieder in Hamburg ausgespielt, soll nach dem Willen Sportsenator Andy Grote (SPD) allerdings dauerhaft in Hamburg bleiben. Entsprechende Gespräche mit dem Dachverband Rugby Deutschland und dem Kontinentalverband liefen bereits. Der Sportpark Steinwiesenweg in Hamburg-Eidelstedt wurde extra für die Veranstaltung umgebaut und soll bis zu 4.000 Zuschauenden Platz bieten. Gespielt wird in je drei Vierergruppen. Ins Viertelfinale kommen die Gruppenersten und -zweiten sowie die beiden besten Dritten.

Als Favoriten reisen bei den Männern die Teams aus Irland, Georgien und Frankreich an, die in Portugal die drei ersten Plätze belegt hatten. Deutschland hat zuletzt 2019 den Titel gewonnen - 2018, 2021 und 2022 gab es jeweils Platz zwei.

Die Ziele der deutschen Frauen sind nicht ganz so hochgesteckt. "Wir wollen mindestens wieder Siebter werden", sagte Nationalspielerin Gesine Adler aus Hannover. Die Top Drei in Portugal waren Frankreich, Großbritannien und Irland.

Olympia wieder ohne deutsche Rugby-Teams

Ein großes Ziel haben die deutschen Rugby-Teams bereits verpasst: Die Olympischen Spiele 2024 in Paris finden ohne sie statt. Sowohl die Männer als auch die Frauen scheiterten bei den Europaspielen in Krakau im Viertelfinale an Großbritannien. Damit wurde das sogenannten Repechage-Turnier um das letzte Olympia-Ticket verpasst.

Siebener-Rugby ist seit den Spielen 2016 in Rio de Janeiro olympisch. Bei den Männern gewann jeweils Fidschi die Goldmedaille, bei den Frauen siegten Australien (Rio) und Neuseeland (Tokio). Deutschen Mannschaften ist die Qualifikation noch nicht gelungen. Allerdings hatte sich das deutsche "Wolfspack" im vergangenen Jahr erstmals für die WM qualifiziert. Mehr als Rang 18 war für den Vize-Europameister aber bei der Premiere nicht drin.

Dieses Thema im Programm:
Sport aktuell | 03.07.2023 | 13:17 Uhr