HSV-Vorstand Jonas Boldt (l.), Trainer Steffen Baumgart und Claus Costa (Direktor Profifußball)

"Ziel ist der Aufstieg" Steffen Baumgart als HSV-Trainer vorgestellt

Stand: 20.02.2024 14:52 Uhr

Fußball-Zweitligist Hamburger SV hat einen Nachfolger für Tim Walter gefunden. Steffen Baumgart wurde beim HSV am Dienstag offiziell als neuer Trainer vorgestellt.

Baumgart machte bei seiner Vorstellung im Volksparkstadion keinen Hehl aus seiner Freude: Der HSV sei für ihn ein "besonderer Verein" und er sehr froh, "hier sein zu dürfen". Der 52-Jährige schob aber auch direkt nach: "Ich bin nicht hier, weil ich Fan bin."

Denn der gebürtige Rostocker hat einen klaren Auftrag: Er soll den Tabellendritten der 2. Liga zurück in die Bundesliga führen. Über die Laufzeit des Vertrages machte der Club zunächst keine Angaben.

Baumgart beim HSV: Erst Vorstellung, dann Training

Um 16 Uhr wird Baumgart, der zuletzt den Bundesligisten 1. FC Köln gecoacht hat, das erste Training an der Sylvesterallee leiten.

Am Sonntag (13.30 Uhr, im NDR Livecenter) wird er im Heimspiel gegen Elversberg sein Debüt an der Seitenlinie des Traditionsclubs von der Elbe feiern.

Baumgart bringt Co-Trainer Wagner mit

"Ich freue mich sehr auf die große Herausforderung. Es geht sofort los, ich werde direkt mit den Jungs arbeiten. Das Ziel ist klar, da müssen wir nicht drum herumreden: der Aufstieg", sagte Baumgart, dem Merlin Polzin, Sven Höh und Loic Fave als Co-Trainer zur Seite stehen werden. Zusätzlich kommt sein langjähriger Co-Trainer Rene Wagner mit nach Hamburg.

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Im Co-Trainer-Team werde es "keinen Unterschied" zwischen den einzelnen Coaches geben, sagte Baumgart bei seiner Vorstellung.

Boldt: "Baumgart für seine mitreißende Art bekannt"

"Steffen Baumgart ist für seine emotional mitreißende Art bekannt. Es gilt, das Feuer, das wir entfacht haben, weiter aufrecht zu erhalten und unseren Weg zielgerichtet fortzusetzen", sagte Sportvorstand Jonas Boldt. Er lobte, dass man mit Baumgart den eingeschlagenen Weg fortsetzen könne und man keine "180-Grad-Drehung" vollziehen müsse.

HSV für Baumgart der "Kindheitsverein"

Baumgart selbst lobte die zuvor gemachte Arbeit. Wie man eine Mannschaft nach oben führt, weiß der 52-Jährige: Mit dem SC Paderborn gelang ihm einst der Durchmarsch von der 3. Liga bis in die Bundesliga. Zuletzt hatte der ehemalige Stürmer Köln nach zweieinhalb Jahren in beiderseitigem Einvernehmen verlassen, die Entscheidung fiel kurz vor Weihnachten.

Seitdem war der Ex-Profi immer wieder mit den Hamburgern in Verbindung gebracht worden, da der 52-Jährige als Fan des Traditionsclubs gilt und ihn einmal seinen "Kindheitsverein" nannte: "Ich bin von Kind auf immer ein bisschen HSV-Fan gewesen. Das bin ich geworden, als der Club noch eine Größe war."

Der Coach spielt "zu 99 Prozent mit Viererkette"

Seine Aufgabe ist zunächst, den Verein wieder in die Bundesliga zu hieven - zwölf Spieltag hat er dafür Zeit. Der HSV hat in der Tabelle bereits vier Punkte Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz und sieben Zähler sind es auf Spitzenreiter FC St. Pauli.

In den beiden ersten Heimspielen des Jahres gegen den Karlsruher SC (3:4) und Hannover 96 (3:4) hatte die Hamburger zudem satte acht Gegentreffer kassiert. Vor allem bei der defensiven Stabilität wird Walter-Nachfolger Baumgart also ansetzen müssen, will er mit dem ehemaligen Bundesliga-Dino im sechsten Anlauf die Rückkehr in die Erste Liga schaffen.

Baumgart fordert "hohe Inensität und mutiges Anlaufen"

Er werde "zu 99 Prozent mit Viererkette" spielen lassen, sagte er mit Blick auf die Defensive. Wie die Formation davor - in Köln ließ er häufig ein 4-2-3-1 spielen - aussehen könnte, ließ er offen, betonte aber die hohe indivduelle Qualität des Kaders.

Er wolle sehr aktiven Fußball spielen lassen, der auf Prinzipien beruhe, auf festen Abläufen. Baumgart betonte in dem Zusammenhang die Abstände zwischen den Spielern und fordert "hohes mutiges Anlaufen, eine hohe Intensität und hohe Ballgewinne".

"Gefühl wiedergeben, dass man eine Spitzenmannschaft ist."
— Der neue HSV-Trainer Steffen Baumgart

Nach den - gerade zu Hause - negativen Ergebnissen zuletzt, gehe es vor allem darum, der Mannschaft "das Gefühl wiederzugeben, dass man eine Spitzenmannschaft ist". Dafür werde er im Training mit der Mannschaft "sehr viel kommunizieren" und versuchen Vertrauen aufzubauen.

Sein Vorgänger Walter hatte den Aufstieg mit dem HSV zwei Mal in der Relegation verpasst und war nach einem schwachen Start in die Rückrunde am 12. Februar freigestellt worden. Beim jüngsten 2:2 bei Hansa Rostock hatte Co-Trainer Polzin als Interimstrainer auf der Bank gesessen.

Dieses Thema im Programm:
Hamburg Journal | 20.02.2024 | 19:30 Uhr