Rostocks Junior Brumado (r.) und Magdeburgs Baris Atik kämpfen um den Ball.

Direktes Duell im Abstiegskampf Hansa Rostock will Magdeburg mit einem Sieg überholen

Stand: 21.04.2024 08:12 Uhr

Fußball-Zweitligist FC Hansa Rostock empfängt am Sonntag den 1. FC Magdeburg im Ostseestadion. Mit einem Sieg kann sich die Mannschaft von Trainer Mersad Selimbegovic für die 0:4-Klatsche in Berlin rehabilitieren - und den FCM im Abstiegskampf überholen.

Von Tobias Knaack

Dass das am Sonntag (Ab 13.30 Uhr live in der Radio-Reportage und im Live-Ticker bei der Sportschau) möglich ist, lag in der vergangenen Woche allerdings nicht an der eigenen Leistung. Die war gegen Hertha BSC im Olympiastadion über weite Strecken noch schwächer, als es das Ergebnis - immerhin die höchste Saisonpleite - am Ende ausdrückte.

Verantwortlich dafür, dass der FC Hansa den Kontrahenten im direkten Duell überflügeln kann, ist Jonas Meffert. Der ist HSV-Mittelfeldabräumer und traf am vergangenen Sonntag mit der letzten Aktion des Spiels der Hamburger in Magdeburg zum 2:2 und klaute dem Team von Trainer Christian Titz so zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.

Hansa vor dem direkten Duell zwei Punkte hinter Magdeburg

So beträgt der Rückstand der Mecklenburger, die aktuell mit 31 Zählern auf Relegationsrang 16 stehen, auf Magdeburg in der Tabelle lediglich zwei Zähler.

Um daraus mit einem Dreier einen Punkt Vorsprung zu machen, wird das Selimbegovic-Team eine deutlich bessere Leistung abrufen müssen. Etwas, das in den vergangenen beiden Begegnungen im Ostseestadion - 1:0 gegen Fürth und 3:1 über Wiesbaden - sehr gut gelungen ist.

Gelingt im Ostseestadion der dritte Heimsieg in Serie?

Speziell gegen die Franken hatten die Rostocker stark gespielt, die vielleicht beste Partie unter Selimbegovic abgeliefert. Mit Aggressivität im Mittelfeld und schnellem Umschaltspiel erarbeitete sich die "Kogge" viele Gelegenheiten und hätte eigentlich höher gewinnen müssen.

Es sind Elemente, die gegen das spielstarke Titz-Team umso mehr gefordert sein werden. "Magdeburg hat eine brutale Qualität in seinen Reihen und viele Spieler, die das Eins-Gegen-Eins suchen", sagte Selimbegovic und warnte davor, auf die zuletzt dürftigen Ergebnisse des Gegners - Magdeburg wartet seit sechs Partien auf einen Sieg - zu schauen: "Das heißt in der 2. Liga gar nichts."

Im Hinspiel gelang Hansa ein "dreckiger Sieg"

Zumal die Rostocker die vom Bosnier angesprochenen Qualitäten des FCM im Hinspiel deutlich zu spüren bekommen hatten. Immer wieder hatten sie die Mecklenburger zu Ballverlusten gezwungen, sich schnell vor das Tor kombiniert und eine Vielzahl bester Gelegenheiten erspielt. Dass die drei Punkte dennoch nach Norddeutschland gingen, war aus Hansa-Sicht einer gehörigen Portion Glück und einer überragenden Leistung von Torhüter Markus Kolke zu verdanken. Das 2:1 war ein sogenannter "dreckiger Sieg" - es war der letzte unter Selimbegovic' Vorgänger Alois Schwartz.

Auf Keeper Kolke könnte es auch am Sonntag wieder ankommen in dem so eminent wichtigen Spiel. Verzichten muss Selimbegovic dabei auf Kevin Schumacher. Der Mittelfeldspieler "hat sich im Training eine Muskelverletzung zugezogen und wird ein paar Wochen pausieren müssen", sagte der 41-Jährige am Freitag. Für ihn könnte John-Patrick Strauß in der Startelf stehen und helfen, die drei Punkte in Rostock zu behalten.

"Wir müssen von der ersten Sekunde an zeigen, dass wir zu Hause spielen."
— Hansa-Trainer Mersad Selimbegovic

Dafür ist es aus Selimbegovic' Sicht wichtig, "von der ersten Sekunde an zu zeigen, dass wir zu Hause spielen". Eine Extra-Motivation aus dem Ost-Duell brauche man schon aufgrund der tabellarischen Situation nicht zu ziehen. Zumal dieses "Besondere" in einer Art Derby dem Team in der vergangenen Woche im Olympiastadion "nicht besonders gut bekommen" sei.

Vom Start weg liefen seine Schützlinge den Berlinern hinterher, kamen kaum in Zweikämpfe und spielerische Abläufe. Daher gelte es am Sonntag, "sich in den Kleinigkeiten durchzusetzen". Aus sich selbst heraus. Meffert wird Hansa jedenfalls von außen nicht noch einmal helfen können, der hat mit dem HSV gegen Kiel andere Aufgaben.

Mögliche Aufstellungen:

FC Hansa Rostock: Kolke - David, Roßbach, Stafylidis - Neidhart, Dressel, Vasiliadis, Strauß - Pröger, Ingelsson - Junior Brumado
1. FC Magdeburg: Reimann - Müller, Elfadli, Heber - Bockhorn, Condé, Gnaka, Bell Bell - El Hankouri, Schuler, Atik

Dieses Thema im Programm:
Sport aktuell | 21.04.2024 | 16:17 Uhr