Hansa-Fans halten ihre Schals hoch.

NDR-Sport Hansa Rostock vor Hertha: "Berlin, Berlin - wir fahren nach Berlin!"

Stand: 12.04.2024 08:52 Uhr

Der abstiegsbedrohte Fußball-Zweitligist Hansa Rostock tritt heute Abend bei Hertha BSC an und kann sich dabei auf kräftigen und lautstarken Support verlassen. Rund 20.000 Anhänger wollen ihren Club in die Hauptstadt begleiten. Die Fans müssen allerdings mit Einschränkungen bei der An- und Abreise rechnen.

Mehr als 16 Jahre ist es her, dass Hansa letztmals im Berliner Olympiastadion gastierte. Am 25. September 2007 gewannen die Mecklenburger 3:1 im Bundesligaduell vor rund 48.000 Zuschauern. Im Mittelfeld der Hertha spielte der heutige Berliner Coach Pal Dardai. Für Hansa-Coach Mersad Selimbegovic ist die Arena in der Hauptstadt hingegen Neuland. Im Olympiastadion war er bislang nur als Zuschauer.

Kein Wunder, dass der 41-Jährigen der ausverkauften Partie (18.30 Uhr, im NDR Livecenter) voller Vorfreude entgegenblickt: "So eine Kulisse ist einer der Gründe, warum man als kleiner Junge dem Ball hinterherrennt. Sowas nimmt dich mit. Ich würde am liebsten mit jedem Spieler tauschen. Zumindest für fünf Minuten", erklärte Selimbegovic.

Hansa Rostock in Berlin: Die verrückte Geschichte um ein Rekordspiel

Selimbegovic kann aus dem Vollen schöpfen

Nach zuletzt drei Siegen aus vier Spielen stehen die Mecklenburger mit 31 Punkten auf Platz 15. Der Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz beträgt aber nur zwei Zähler, der Relegationsrang ist nur einen Punkt entfernt. "Wir sind gerade so über Wasser, können ein bisschen atmen", sagte Selimbegovic. Gleichzeitig warnte der Coach aber auch: "Ein kleiner Schubser von oben und du bist wieder unten." Daher müsse man für die letzten sechs Saisonspiel bereit sein, "tief einzuatmen".

Personell können die Mecklenburger aus dem Vollen schöpfen. Selimbegovic: "Es gibt ein paar kleine Wehwehchen. Aber es sollten alle Jungs an Bord sein." An der Einstellung seiner Schützlinge zweifelt der Bosnier nicht: "Wer für dieses Spiel extra Motivation braucht, ist hier fehl am Platz."

1995: Hansas Zuschauerrekord im Olympiastadion

Ein besonderes Hansa-Erlebnis war die legendäre Rostocker Partie am 28. Oktober 1995 in der Hauptstadt: Nach Ausschreitungen im Spiel gegen den FC St. Pauli hatte der DFB Hansa mit einer Platzsperre belegt. Die Mecklenburger zogen gegen Eintracht Frankfurt nach Berlin um: 58.492 Zuschauer kamen - bis heute Rekord für den Club.

Das Spiel endete 1:1 - die damaligen Hansa-Profis waren dennoch begeistert: "Als man ins Stadion kam, war das Gänsehaut pur", erinnerte sich Hilmar Weilandt. Am Ende der damaligen Saison wurde Hansa als Aufsteiger Sechster. Das bislang letzte Duell mit der Hertha in Berlin eignet sich hingegen nicht als gutes Omen: Trotz des damaligen Sieges stieg Rostock am Saisonende ab ...

Einschränkungen bei der An- und Abreise

Die Hansa-Fans müssen allerdings bei der An- und Abreise mit Einschränkungen rechnen. Nach dem Entgleisen einer Diesellok bei Birkenwerder sowie der damit verbundenen Sperrung des Streckenabschnitts zwischen Birkenwerder und Oranienburg wurde ab dem Bahnhof Oranienburg ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Für die Anreise der Rostocker nach Berlin-Gesundbrunnen werden dort Busse bereitgestellt. Es könnte zu Wartezeiten kommen.

Die An- und Abreise mit der Bahn ab Hauptbahnhof Rostock ist ebenfalls nur eingeschränkt möglich. Hiervon betroffen ist auch der für die Rückreise vorgesehene Entlastungszug ab Berlin/Gesundbrunnen. Dieser wird nicht über Waren/Müritz und Neustrelitz verkehren, sondern mit Halt über Wittenberge, Ludwigslust, Schwerin, Bad Kleinen, Bützow, Schwaan und Rostock, wo er um 1.08 Uhr den Hauptbahnhof erreichen soll.

Mögliche Aufstellungen:

Hertha BSC: Ernst - Kenny, Gechter, M. Dardai, Karbownik - Zeefuik, Hussein - Winkler, Maza, Reese - Tabakovic
Hansa Rostock: Kolke - David, Roßbach, Stafylidis - Neidhart, Dressel, Rhein, Schumacher - Pröger, Ingelsson - Junior Brumado

Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Sport | 12.04.2024 | 23:03 Uhr