Ralph Hasenhüttl reckt den Daumen in die Höhe.

NDR-Sport VfL Wolfsburg: Mit neuer Mentalität zum Klassenerhalt

Stand: 29.04.2024 15:45 Uhr

Nach zwei Siegen in Folge ist Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg zwar noch nicht ganz sorgenfrei, aber die ganz große Abstiegsgefahr scheint gebannt. Ein Verdienst von Trainer Ralph Hasenhüttl, der bei den "Wölfen" vor allem einen Mentalitätswechsel erwirkt hat.

Wenn es nach VfL-Torhüter Koen Casteels gegangen wäre, hätten die Wolfsburger die Partie beim SC Freiburg möglicherweise nicht gewonnen: "Mein erster Gedanke war, 'bitte schieß nicht, spiel ab'", gab der Belgier unumwunden zu, wie er die Szene in der Schlussminute sah, als Maxence Lacroix rund 20 Meter vor dem Freiburger Gehäuse an den Ball kam: "Maxence schießt ja nicht so oft aufs Tor."

Mit 121 km/h zum Sieg

Zum Glück für die "Wölfe" schoss Lacroix - und wie! Mit satten 121 km/h rauschte der Ball zum Siegtreffer ins Netz. VfL-Coach Ralph Hasenhüttl sprach nach der Partie anerkennend von einer "richtigen Fackel" und lobte den Franzosen: "Da gehört schon eine richtige Überzeugung dazu", erklärte der Trainer mit Blick auf die schwierige Saison des Abwehrspielers, der in dieser Spielzeit bereits dreimal vom Platz geflogen ist.

Lacroix als Sinnbild für die VfL-Saison

"Er ist schon einer unserer Leader, einer, der vorangeht", sagte Hasenhüttl im NDR Interview. Lacroix steht zudem gewissermaßen sinnbildlich für den ganzen Club, der nach einer verkorksten Saison die Kurve bekommen und den drohenden Abstieg aus der Bundesliga aller Voraussicht nach vermieden hat.

Beim 2:1 in Freiburg haben die "Wölfe" erstmals seit August nach einem Rückstand gewonnen, erstmals seit dem Saisonstart mit den Siegen gegen Heidenheim und in Köln gelangen den Niedersachsen wieder zwei Dreier in Folge. "Wir haben so viel auf gut Deutsch auf die Fresse bekommen. Da muss man das jetzt einfach genießen", sagte Kapitän Maximilian Arnold.

Hasenhüttl: "Stimmung und Glauben verändert"

Den Wechsel von Frust zu Freude hat Trainer Hasenhüttl in sechs Wochen erreicht. Mit einer "Wagenburg-Mentalität, mit der man widerstandsfähiger wird gegen Einflüsse von außen", so der 56-Jährige, der Mitte März Niko Kovac als VfL-Coach beerbt hatte.

Drei Siege aus fünf Spielen haben "Stimmung und den Glauben der Mannschaft verändert", erklärte der Österreicher, der nach seinen eineinhalb Jahren ohne Trainerposten sogar "Spaß" am Abstiegskampf empfindet: "Das ist eigentlich der Grund, warum man den Job wieder macht. Dass man solche Augenblicke mit der Mannschaft und Fans hat: Aus einer aussichtlosen Situation zurückzukommen und solche Glücksgefühle zu erleben."

Gegen Darmstadt alles klar machen

Drei Partien hat der VfL nun noch vor der Brust, zu Hause gegen Darmstadt und Mainz, dazwischen geht es zum FC Bayern nach München. Sechs Zähler haben die Niedersachsen Vorsprung auf den Relegationsrang - ein großes Polster, sorgenfrei sind sie aber noch nicht.

"Im Fußball kann viel passieren", erklärte Hasenhüttl. Der Fokus liege daher klar auf dem kommenden Heimspiel am Sonnabend (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) gegen die bereits als Absteiger feststehenden Darmstädter: "Da wollen wir alles klar machen, denn im letzten Heimspiel gegen Mainz möchte ich nicht noch Punkte brauchen müssen."

Dieses Thema im Programm:
Sportclub | 28.04.2024 | 22:50 Uhr