Schalkes Lino Tempelmann (r.) im Duell mit Braunschweigs Johan Gomez

NDR-Sport Eintracht Braunschweig: Der zweite Akt der Schalke-Wochen

Stand: 18.08.2023 16:07 Uhr

Nur neun Tage nach dem DFB-Pokalspiel treffen Eintracht Braunschweig und Schalke 04 am Sonntag in der 2. Fußball-Bundesliga erneut aufeinander. Um einen völligen Fehlstart abzuwenden, müssen die Niedersachsen ihr Offensivspiel beleben.

Von Tobias Knaack

Drei Spiele, drei Niederlagen: Das ist die nüchterne und in spielerischer Hinsicht auch ernüchternde Bilanz der Niedersachsen nach den ersten Wochen der Saison. Magere zwei Tore haben die "Löwen" in den drei Partien zustande gebracht, beide Treffer hat Altmeister Anthony Ujah erzielt.

Bedenklich aus Sicht der Eintracht ist, dass beide Tore aus kapitalen Fehlern der Gegner entstanden: Beim 1:3 im Pokalspiel patzte Schalkes Timo Baumgartl mit einem zu kurzen Rückpass, Ujah traf per schönem Heber. In Magdeburg (1:2) profitierte der 32-Jährige tief in der Nachspielzeit von einem Absprachefehler in der FCM-Hintermannschaft.

Braunschweig kreiert zu wenig Torgefahr

Herausgespielt hat das Team von Trainer Jens Härtel noch keines seiner Tore. Auch Chancen wurden gegen Kiel, Magdeburg und S04 zu wenige kreiert, um einen Punkt zu holen, geschweige denn, den Platz als Sieger verlassen zu können. Dafür steht vor dem zweiten der beiden Schalke-Spiele am Sonntag (13.30 Uhr, im NDR Livecenter) der gleiche Befund wie vor dem ersten: Das Passspiel ist zu ungenau, die Umschaltmomente werden nicht gut genug genutzt. Dabei sollte dem Coach zufolge neben einer stabilen Defensive genau das zur DNA der Braunschweiger werden.

"Wir wollen Phasen haben, in denen wir mutig und aggressiv agieren", sagte Trainer Jens Härtel am Freitag und kritisierte, dass es besonders in den ersten zwei Ligaspielen noch zu wenige solcher Phasen gegeben habe. Jetzt will Braunschweig den kompletten Fehlstart mit vier Pleiten aus vier Pflichtspielen abwenden.

"Dieses Gefühl, das nur Siege vermitteln können, danach lechzen wir alle."
— Eintracht-Trainer Jens Härtel

"Danach sehnen wir uns alle, jede Niederlage fühlt sich richtig schlecht an", sagte Härtel. "Da machen wir uns mehr Druck als von außen der Fall ist, denn es hat Auswirkungen auf unsere Stimmung in der Kabine und privat. Deshalb: So früh wie möglich Erfolgserlebnisse sammeln."

Immerhin: Die Abwehrleistung war gegen die Königsblauen stark verbessert, Top-Stürmer Simon Terrodde komplett abgemeldet, sodass die Schalker einen enorm effizienten Abend brauchten, um ihre drei Tore zu erzielen. "Die Ergebnisse sind noch nicht da, aber auf diesem Spiel können wir aufbauen", resümerite Eintracht-Profi Jannis Nikolaou nicht zu unrecht. "Kämpferisch war das top. Das stimmt mich positiv für die nächsten Spiele."

Ärger über Schalkes Pleite gegen die eigene U23

Wenn es selbst noch nicht so läuft, geben gelegentlich ja auch Ereignisse von außen Anlass zur Hoffnung. In Gelsenkirchen hallte das verlorene Testspiel der Schalker gegen die eigene U23 (2:4) am Dienstag derart nach, dass Trainer Thomas Reis sich auch zwei Tage danach noch genötigt sah, dazu Stellung zu beziehen.

"Es tritt genau das ein, was ich vorher schon gesagt habe: dass das alte Schalke wieder erkennbar ist und sehr viel negativ gesehen wird", sagte der Coach am Donnerstag: "Es wird nur noch von blamabel und peinlich gesprochen." Im Duell mit der zweiten Mannschaft aus der Regionalliga waren vor allem Spieler zum Einsatz gekommen, die in dieser Saison bislang keine oder nur wenige Minuten sammeln konnten.

Schwere Aufgaben für die Eintracht

Vielleicht kann die Eintracht aus dem königsblauen Zwist am Sonntag Kapital schlagen und ihren ersten Punkt oder sogar ersten Sieg einfahren. Ein guter Zeitpunkt wäre es angesichts der schweren Aufgaben in den kommenden Wochen: Dann geht es gegen Karlsruhe, St. Pauli und Hertha BSC.

Mögliche Aufstellungen:

Eintracht Braunschweig: Hoffmann - Griesbeck, Behrendt, Ivanov - Marx, Krauße, Nikolaou, Donkor - Gomez - Kaufmann, Ujah
FC Schalke 04: Müller - Brunner, Baumgartl, Kaminski, Ouwejan - Schallenberg - Seguin, Tempelmann - Lasme, Terodde, Karaman

Dieses Thema im Programm:
Sport aktuell | 20.08.2023 | 16:17 Uhr