Hamburger Tiger Christensen qualifiziert sich für British Open.

NDR-Sport Der deutsche Golf-Tiger: Christensen gibt Major-Debüt

Stand: 19.07.2023 11:45 Uhr

Tiger Christensen feiert bei den traditionsreichen British Open (20. bis 23. Juli) sein Major-Debüt. Mit seinen 19 Jahren gilt der Hamburger als größte deutsche Nachwuchshoffnung, die nicht nur den Vornamen mit einem der weltbesten Golfer gemein hat.

Tiger? Wirklich Tiger? Der Nachfrage muss sich Tiger Christensen wohl oft stellen. Weil dieser Vorname recht ungewöhnlich ist. Und weil es doch kein Zufall sein kann, dass der 19-Jährige, der ab Donnerstag seine erste Major-Teilnahme beim ältesten Golfturnier der Welt feiert, ausgerechnet mit diesem Namen eine Golfkarriere anstrebt.

Tiger Woods nur zur Hälfte Namensgeber

"Meine Eltern wollten einen eher ungewöhnlichen Vornamen. Die Genehmigung war gar nicht so einfach, aber jetzt steht er in meinem Pass", erklärt Christensen. Golf-Ass Tiger Woods soll aber nur zur Hälfte für den außergewöhnlichen Namen verantwortlich sein.

Sein Vater, der bekannte Musikproduzent und DJ Alex Christensen ("Das Boot"), war mit Boxer Dariusz "Tiger" Michalczewski befreundet. "Es ist also fifty-fifty", sagt Christensen, der für den Hamburger Golf-Club Falkenstein in der Bundesliga spielt.

Bundestrainer traut Hamburger Golfer Cut zu

Anfang Juli hatte er sich in Nord-England unter anderem gegen Masters-Sieger Sergio Garcia und US-Open-Champion Graeme McDowell durchgesetzt und qualifizierte sich für "The Open Championship", das einzige Major-Turnier auf europäischem Boden.

"Es ist sensationell, dass sich Tiger für die British Open qualifiziert hat", sagt Profi-Bundestrainer Ulrich Eckhardt über das derzeit größte deutsche Golftalent. "Man darf allerdings nicht davon ausgehen, dass er um den Sieg mispielt. Aber er ist durchaus in der Lage, den Cut zu machen." Also nach zwei Runden unter die bessere Hälfte der insgesamt 156 Teilnehmern zu kommen. Schon das wäre eine eindrucksvolle Leistung.

"Für mich geht ein Traum in Erfüllung. Wirklich glauben kann ich es wahrscheinlich erst, wenn ich die vollen Tribünen sehe."
— Golf-Amateur Tiger Christensen

Von den 2,7 Millionen Euro für den Sieg hätte Christensen ohnehin keinen Cent gesehen. Als Amateurspieler darf er keine Preisgelder annehmen. Er hat es aber nicht eilig, Profi zu werden. Erst möchte er sein Studium am College in den USA beenden und dann so richtig durchstarten: "Ich habe mir auf jeden Fall sehr, sehr hohe Ziele gesetzt. Die Majors zu gewinnen, wäre ein Traum für mich - das wäre der Wahnsinn."

Christensens Spiel ohne Schwachstellen

Eckhardt hält große Stücke auf den selbstbewussten Hamburger: "Tiger spielt schon sehr lange herausragend gut." Christensen hat keine Schwachstellen in seinem Spiel, mit 19 ist er bei seinem Major-Debüt drei Jahre jünger als seinerzeit die deutsche Golf-Legende Bernhard Langer. Martin Kaymer debütierte mit 23 Jahren.

Christensens berühmter Namensvetter dagegen war bei seinem Major-Debüt 1995 bei den Masters in Augusta ebenfalls 19 Jahre jung. Bei den British Open werden beide allerdings nicht aufeinandertreffen. Der weitaus bekanntere Tiger Woods muss verletzt zuschauen.

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Sport aktuell | 19.07.2023 | 10:17 Uhr