NDR-Sport Beucke zu Vorwürfen gegen Escoffier: "Nicht auf die leichte Schulter nehmen"

Stand: 17.06.2023 12:40 Uhr

Vor knapp zwei Wochen hatte Kevin Escoffier überraschend seinen Rückzug vom Ocean Race bekannt geben. Der Vorwurf der sexuellen Belästigung eines Teammitglieds von Holcim steht seither im Raum. Susann Beucke segelte eine Etappe mit dem Franzosen - und äußert sich gegenüber dem NDR zum Fall Escoffier.

Die Kielerin war auf dem zweiten Teilstück von den Kapverden nach Kapstadt an Bord der Holcim-Yacht. Angesprochen auf die gegen Escoffier erhobenen Vorwürfe der Belästigung einer Mitarbeiterin sagte Beucke dem NDR, er habe sich ihr gegenüber "stets fair und kollegial" verhalten. Dennoch fügte die 32-Jährige hinzu: "Die Vorfälle müssen geprüft und aufgeklärt werden", man dürfe so etwas nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Segelverband ermittelt gegen Escoffier

Der 43-jährige Franzose aus Lamor-Plage bei Lorient war von seinem Posten im Schweizer Team zurückgetreten, nachdem es in Newport am 29. Mai vor dem Start der fünften Etappe zu einem "angeblichen Zwischenfall" mit einer Frau aus seinem Team gekommen sei.

Beides hatte Escoffier selbst in (mittlerweile teilweise gelöschten) Postings auf der Social-Media-Plattform Instagram bekannt gegeben. Inzwischen habe sich laut Medienberichten der französische Segelverband (FFV) des Falles angenommen.

Holcim schweigt zu den Vorwürfen

Holcim selber äußerte sich bis heute nicht zu den Vorkommnissen. Die Organisatoren des Ocean Race reagierten mit einer Pressemitteilung. In der heißt es: "The Ocean Race wurde darauf aufmerksam gemacht, dass es während des Zwischenstopps in Newport zu einem Zwischenfall gekommen ist. Am Montag (5. Juni) haben wir mit der FFV gesprochen, die bestätigt hat, dass sie gemäß ihren Regeln eine Untersuchung einleiten. Wir unterstützen diese Initiative und kooperieren voll mit der FFV."

Escoffier verweist auf seine Anwälte

Escoffier verweist aktuell auf seine Anwälte. Gegenüber der französischen Zeitung Ouest-France sagte der 43-Jährige jüngst: "Bis heute gibt es noch keine Aussage. Allein schon aus Respekt vor allen Beteiligten in dieser Angelegenheit und bei einem Vorfall wie diesem bin ich der Meinung, dass ich meine Sichtweise, meine Aussage oder die Fakten nicht über die Presse mitteilen muss. Das werde ich den Sportinstitutionen vorbehalten, wenn sie mich darum bitten."

Teamintern sei der Vorfall laut Escoffier geklärt. Seitens der Medien herrsche aber laut dem Franzosen Druck, den Fall auch öffentlich zu klären. "Und in beiden Fällen habe ich gesagt, dass ich zur Verfügung stehen werde", fügte Escoffier gegenüber Ouest-France hinzu.

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Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Sport | 17.06.2023 | 23:03 Uhr