v.l. Veron Dobruna Zwickau, 28, sinkt nach Abpfiff enttäuscht zu Boden.

Fußball | Regionalliga Zwickau verliert Flutlicht-Spektakel gegen Hertha II

Stand: 15.08.2023 21:11 Uhr

Der FSV Zwickau hat sich im wahrscheinlich besten Regionalliga-Spiel der bisherigen Saison nur knapp Hertha BSC II geschlagen geben müssen. Vor allem die zweite Halbzeit macht Mut für eine erfolgreiche Spielzeit.

FSV-Trainer Rico Schmitt schickte genau die selbe Mannschaft aufs Feld, die am zweiten Spieltag den so wichtigen 2:0-Heimsieg gegen Luckenwalde errungen hat. Die Hertha-Bubis starteten wie schon in ihrem ersten Saisonspiel wieder mit einigen Nachwuchsprofis, die schon in der 1. Bundesliga zum Einsatz kamen und mit den Profis mit trainieren. Dazu kam Flügelspieler-Neuzugang Gustav Christensen, der perspektivisch für die erste Mannschaft eingeplant ist und schon beim ersten Saisonspiel gegen Chemie Leipzig für ordentlich Gefahr sorgte.

Starker Start von Hertha II

Zwickau startete vor 1.680 Zuschauern fahrig in die Partie und wurde so nach 120 Sekunden direkt eiskalt erwischt. Torhüter Benjamin Leneis konnte einen Schuss von Maurice Covic aus der zweiten Reihe nur zentral abprallen lassen und war danach gegen den Kopfball vom fünf Meter vorm Tor lauernden Christensen machtlos (2.).

Die Gäste ließen sich nach diesem Nackenschlag immer weiter zurück fallen und überließen den Berlinern das Spiel. Hertha legte sich den Gegner in der Folge mit hoher Passsicherheit und Geduld zurecht und wartete auf sich öffnende Räume. Einen davon fand in der 35. Minute Maurice Covic, der innerhalb des Strafraums zum Abschluss kam und diesmal selbst zum 2:0 einnetzte.

v.l. Maurice Covic Hertha, 14 schiesst Tor.

Maurice Covic nutzt den freien Raum im Zwickauer Strafraum und spitzelt den Ball an Leneis vorbei ins lange Eck.

Nach dem hochverdienten zweiten Tor von Hertha wirkten die Zwickauer wie ausgewechselt. Die Offensivabteilung von Rico Schmitt, dis bis dahin quasi nicht stattgefunden hatte, erspielte sich plötzlich Chance um Chance und traf direkt in der 39. Minute durch Jahn Herrmann zum 2:1-Halbzeitstand.

Spektakuläre zweite Halbzeit

Während sich die zwanzig Feldspieler noch große Teile des ersten Durchgangs in der Zwickauer Hälfte aufhielten, gestaltete sich das Spiel nach der Pause deutlich ausgeglichener. Alberts zwischenzeitlicher Ausgleichstreffer (2:2, 53.) währte im munteren Schlagabtausch nicht lange: Derry Scherhant sorgte bereits in der 60. Minute für die erneute Führung der Gastgeber (3:2).

Die gut 500 mitgereisten Gästefans sahen daraufhin einen leidenschaftlichen Auftritt ihrer Mannschaft, die sich mit großem Einsatz fast minütlich vors Berliner Tor kämpfte. Wenige Sekunden nach einem Dreifach-Wechsel von Rico Schmitt, der mit Dobruna, Kuffour und dem frischen Neuzugang Zimmermann drei Offensiv-Joker brachte, fiel dann der verdiente 3:3-Ausgleichstreffer. Es war mit Kuffour natürlich einer der drei Einwechselspieler, der mit seinem ersten Ballkontakt fast für das Zwickauer Happy End gesorgt hätte.

v.l. Zwickau um Jahn Hermann Zwickau, 20, jubelt über das Tor.

In der zweiten Halbzeit ging es hin und her. Zwickaus beide Ausgleichstreffer zum 2:2 und 3:3 reichen am Ende allerdings nicht.

Doch am Ende war wieder die Berliner Hertha, die das letzte Wort besaß. Der überragende Gustav Christensen, der über 90 Minuten für viel Alarm auf seiner linken Seite gesorgt hatte, traf in der 88. Minute zum 4:3-Endstand.

Ausblick

Mit großer Leidenschaft und Spielwitz hatte Zwickau einen großen Anteil am Unterhaltungswert des wahrscheinlich besten Spiels der bisherigen Regionalliga-Saison. Für die Tabelle bringt das den "Schwänen" aber natürlich überhaupt nichts. Hertha BSC übernachtet durch den zweiten Sieg in ihrem zweiten Spiel zwischenzeitlich auf dem ersten Platz.

Für beide Mannschaften geht es am Freitag (18.08.) direkt weiter: Der FSV Zwickau empfängt um 19 Uhr den FC Viktoria Berlin. Die Herthaner treffen zur selben Zeit in ihrem ersten Auswärtsspiel in dieser Saison auf die VSG Altglienicke.

Stimmen

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jas