Jonathan Muiomo (Jena) gegen Dennis Mast (Leipzig)

Fußball | Regionalliga Vor dem Ostduell: Carl Zeiss Jena und Chemie Leipzig wollen Erfolgswelle am Laufen halten

Stand: 29.10.2023 09:00 Uhr

Am Sonntag treffen mit Carl Zeiss Jena und Chemie Leipzig zwei Mannschaften aufeinander, bei denen es derzeit läuft. Während Leipzig komplett im Soll steht, kämpte sich Jena zuletzt mit beachtlichen Siegen zurück ins Tabellenmittelfeld. Eine der erfolgreichen Serien wird voraussichtlich an diesem Spieltag enden (Sonntag ab 13 Uhr live im Ticker auf mdr.de/sport und in der SpiO-App).

Leipzig und Jena im Aufwärtstrend

Beide Teams dürften mit ordentlich Aufwind in die Partie gehen. Chemie Leipzig hat nur eins der letzten acht Spiele verloren und gewann zuletzt in Meuselwitz (4:2) – trotz doppelten Rückstands – und am vergangenen Wochenende gegen Eilenburg (1:0). Auch in der Tabelle macht Platz sieben gut was her – vor Lok Leipzig steht man allemal.

Das entscheidene Tor beim Duell BSG Chemie gegen den FC Eilenburg

Im Tableau hat sich auch Jena zuletzt stark verbessert, vor allem dank der letzten drei Spiele. Gegen Erfurt errungen die Jenaer noch ein 1:1-Unentschieden, bevor es einen 5:1-Kantersieg gegen Rostock II setzte. Letztes Wochenende folgte die große Überraschung: Beim damaligen Tabellenführer Cottbus gelang den Thüringern ein verdienter 2:0-Erfolg.

Carl Zeiss Jena setzt ein weiteres Ausrufezeichen

Die Tabelle vor dem 12. Spieltag
Verein Spiele Tore Punkte
6. Viktoria Berlin 11 14:9 19
7. Chemie Leipzig 11 12:13 18
8. Rot-Weiß Erfurt 11 19:10 17
9. FSV Luckenwalde 12 19:25 16
10. Hertha BSC II 11 25:22 15
11. Carl Zeiss Jena 11 18:13 13

Chemie Leipzigs Personalsorgen: "Rumheulen bringt nichts"

So ertragreich die letzten Spiele der Chemiker auch waren, die BSG pfiff dabei buchstäblich aus dem letzten Loch. Trainer Miroslav Jagatic betonte bereits vor dem Spiel gegen Eilenburg mehrfach, dass er wohl oder übel mit einer "Rumpfelf" auflaufen müsse. Grund dafür waren zahlreiche Erkrankungen: Florian Brügmann, Florian Kirstein und Marcel Hilßner standen krankheitsbedingt genauso wenig zur Verfügung wie die verletzten Benjamin Bellot, Alexander Bury und Philipp Harant. Als Konsequenz ermöglichte Jagatic gleich vier Ersatzspielern ihr Startelfdebüt für Chemie.

Auch jetzt lassen sich die Leipziger nicht in die Karten schauen. Jagatic erklärte im Interview mit Sport im Osten, dass bei vielen Spielern erst die ärztliche Bestätigung Ende der Woche Klarheit bringen werde: "Gesundheit geht für uns vor". Insgesamt werde der Spieltagskader daher eher überschaubar sein. Trotzdem: "Rumheulen bringt nichts, wir werden uns der Situation stellen", stellte Jagatic klar.

Wie geht es Krauß' Nase?

Am vergangenen Spieltag sorgte bei Jena mal wieder Maximilian Krauß für Aufsehen. Nicht nur stellte der Flügelflitzer mit dem 1:0 die Weichen auf Sieg – er hatte sich auch direkt zu Beginn der Partie an der Nase verletzt. Dennoch stand Krauß bis zur 80. Minute auf dem Platz. "Mal schauen, ob sie gebrochen ist, ob sie durch ist", kommentierte der Jenaer im Anschluss trocken und machte klar, dass die Verletzung kein Hindernis für weitere Einsätze sein dürfte.

Jena-Torschütze Krauß: "Das Adrenalin übertüncht den Schmerz"

Chemie vs. Jena: Historie mit Heimsiegen

In der jüngsten Vergangenheit gab es einen entscheidenden Faktor, welche der beiden Mannschaften die drei Punkte mitnimmt: das Heimrecht. Seit 2021 gingen alle vier Partien an das jeweilige Heimteam, zuletzt gewann Jena mit 2:0 durch Tore von Vasileios Dedidis und Jan Dahlke.

"Wir haben alle Bock auf dieses Spiel. Alle Spieler brennen auf diese Partie und wollen natürlich unbedingt dabei sein", freute sich Jenas Trainer René Klingbeil im Vorfeld auf die Partie. Auf der Homepage des FCC betonte er, dass ein enges Spiel zu erwarten sei, aber die Punkte natürlich in Jena bleiben sollen. "Chemie ist ein sehr physischer, unangenehm zu bespielender Gegner. Das wissen wir. Aber auch wir haben unsere Qualitäten und wollen diese wie zuletzt in Cottbus auch gegen Chemie Leipzig wieder auf die Platte bekommen", so Klingbeil.

Wiedersehen auf beiden Seiten

In beiden Clubs dürften sich einige Spieler am Sonntag ein Kräftemessen mit dem alten Club freuen. Chemies Florian Brügmann spielte von 2017 bis 2019 bei Jena, ein Jahr davon sogar gemeinsam mit Timo Mauer. Nach einigen anderen Stationen sind beide mittlerweile bei Leipzig unter Vertrag und – sofern gesund – klare Stammspieler. Andersrum lief es bei Burim Halili, der 2021 direkt aus Leutzsch an die Kernberge wechselte und dort eine feste Größe in der Abwehr bildet.

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