SC Magdeburg - Veszprem

Handball-Champions-League SC Magdeburg zum Auftakt gegen Veszprems Starensemble

Stand: 13.09.2023 13:47 Uhr

89 Tage nach dem sensationellen Triumph in der Champions League startet der SC Magdeburg die Mission Titelverteidigung. Mit dem Auftaktgegner hat man in der Vergangenheit bereits gute Erfahrungen gemacht. Und dennoch ist der Respekt groß.

Was der SC Magdeburg in der vergangenen Bundesliga-Saison war, ist er nun in der Champions League: der Gejagte, das Team, das es zu schlagen gilt. Zum Auftakt der Gruppenphase wird sich der ungarische Meister Telekom Veszprem am Donnerstag (20:45 Uhr im Audio-Livestream und Ticker in der SpiO-App) an der Aufgabe versuchen.

"Was kann man sich als Handball-Fan mehr wünschen..."

Schon in der vergangenen Saison trafen beide Teams in der Gruppenphase aufeinander. Nach einem torreichen Remis (35:35) in Ungarn setzte sich der SCM im Rückspiel vor heimischer Kulisse klar mit 32:25 durch. Doch das gehört der Vergangenheit an, ebenso wie der Coup im Final Four im Juni. "Der Triumph in Köln war grandios und für uns historisch, aber das war vergangene Saison", blickte SCM-Trainer Bennet Wiegert voraus. "Am Donnerstag startet eine neue Chance. Und was kann man sich als Handball-Fan mehr wünschen als zum Auftakt ein Heimspiel gegen eine Top-Mannschaft wie Veszprem?"

Veszprem: Neuer Anlauf mit neuen Topstars

Mit dem ungarischen Rekordmeister (27 Titel) wartet in der Tat ein absolutes Schwergewicht auf Magdeburg. Siebenmal war Veszprem bereits beim Final Four in Köln dabei, erreichte dabei dreimal das Endspiel. Die Trophäe sprang aber noch nie heraus. Auch nicht 2002, als man im damals noch im Hin- und Rückspiel ausgespielten Finale dem SCM unterlag. Nun startet die Mannschaft von Trainer Momir Ilic, die in der vergangenen Champions-League-Saison im Viertelfinale gegen Magdeburgs späteren Finalgegner Kielce ausschied, einen neuen Anlauf.

Zwar haben einige große Namen wie Torhüter Vladimir Cupara, Rasmus Lauge und Manuel Strlek den Verein im Sommer verlassen, die Liste der insgesamt sieben Neuzugänge kann sich mit Namen wie den beiden französischen Olympiasiegern Ludovic Fabregas und Hugo Descat aber sehen lassen. Torhüter Rodrigo Corrales ist sich sicher: "Wir werden unsere Chancen haben, denn auch unser Kader ist gut. Champions-League-Spiele sind immer eng, deshalb brauchen wir eine solide Abwehr." Und vorne müsse man seine Chancen konsequent nutzen, da Nikola Portner "in Topform ist".

SC Magdeburg - Flensburg-Handewitt: Nikola Portner

SCM-Torwart Nikola Portner ist seit Saisonbeginn in starker Form.

Portner in herausragender Form

Einen Beweis für seine herausragende Form lieferte Magdeburgs Torhüter erst am vergangenen Sonntag, als er beim Kantersieg gegen den HSV Hamburg (34:24) mit 16 Paraden herausstach. Seine Quote von 40 Prozent gehaltener Bälle und den wenigsten Gegentoren nach vier Spieltagen (80) ist Topwert in der Liga. Portner hat seinen Anteil am guten Saisonstart seiner Mannschaft, weiß aber auch, dass mit Veszprem am Donnerstag ein völlig anderes Kaliber wartet.

Direkt zu Beginn gegen Veszprem zu Hause zu starten ist fantastisch. Christian O'Sullivan | SC Magdeburg

"Sie wollen eine Revanche, haben ein noch krasseres Starensemble als letztes Jahr", sagte Portner. "Es wird für beide Mannschaften ein richtiger Test." Teamkollege Christian O'Sullivan schloss sich den vorfreudigen Tönen an. "Direkt zu Beginn gegen Veszprem zu Hause zu starten ist fantastisch. In der vergangenen Saison hatten wir zwei absolut spannende Spiele gegen sie und freuen uns auf ein weiteres Top-Spiel in der Champions League vor unseren Fans."

Gislason traut Magdeburg alles zu

Im Idealfall soll die Reise des SCM erneut erst im April 2024 beim Final Four in Köln enden. Bundestrainer Alfred Gislason, 2002 Champions-League-Sieger mit Magdeburg, rechnet erneut mit seinem Ex-Verein. "Für Magdeburg wird es natürlich super schwer, den Titel erfolgreich zu verteidigen, aber ich traue es ihnen zu", sagte der 64-Jährige. Das Team habe sich "vom Kader her sogar noch verstärkt. Und wenn Gisli (Kristjansson, Anm. d. Red.) in der zweiten Saisonhälfte wieder zum Team stößt, werden sie es sehr wahrscheinlich wieder nach Köln schaffen."