Dominic Baumann (Hallescher FC, 28) gegen Maximilian Wolfram (SC Verl, 07)

Fußball | 3. Liga Hallescher FC verliert Spektakel beim SC Verl

Stand: 11.11.2023 16:12 Uhr

Viele rasantere erste Hälften als die von Verl gegen Halle dürfte es in dieser Drittliga-Saison noch nicht gegeben haben. Der HFC war bei der Torfabrik der Liga bis zum Ende an einem Remis dran.

Der Hallesche FC hat ein bemerkenswertes Drittliga-Spiel beim SC Verl 2:3 verloren. In einem wahren Fußball-Spektakel konnte die Elf von Sreto Ristic bis zum Ende auf einen Punkt hoffen. Am Ende setzte sich die Torfabrik der Liga gegen die schlechteste Abwehr dann doch durch.

Baumann mit der Blitz-Führung - Verl schlägt zurück

Vor der Pause ging die Post ab. Und das von Beginn an: Eine Vorarbeit von Enrique Lofolomo von links verwertete Dominic Baumann mit rechts aus Nahdistanz (4.). Schon der zehnte Saisontreffer des Drittliga-Top-Torjägers. Danach sah sich der HFC einem Dauerdruck der Gastgeber ausgesetzt. Die Ostwestfalen ließen zwar einiges liegen, zeigten sich aber dennoch treffsicher. Der Ex-Auer Nicolas Sessa nutzte einen an ihm selbst verursachten Foulelfmeter zum Ausgleich (18.).

Die Mannschaft des Hallescher FC jubelt nach dem Tor zum 0:1 durch Dominic Baumann (Hallescher FC, 28)

Die Mannschaft des Hallescher FC jubelt nach dem Tor zum 0:1 durch Dominic Baumann (Hallescher FC, 28)

Halle verkürzt vor der Pause auf 2:3

Nach artistischer Vorarbeit von Michel Stöcker drehte sich Abwehrkollege Torge Paetow und traf zur Verler Führung (26.). Kurz vor der Pause dann zeigte der von Dynamo Dresden ausgeliehene Oliver Batista Meier seine Klasse. Nach Vorarbeit von Torwart Luca Unbehaun schnappte er sich die Kugel, blieb vor dem herausstürmenden Schlussmann Moritz Schulze cool und schob links unten ein (43.). Halle hatte hinten einige Lücken, ging vorne aber auch immer wieder mutig mir drei Mann drauf. Und setzte den letzten Akzent vor der Pause: Lofolomo köpfte eine Ecke am langen Pfosten zum 2:3 ein (45.+1).

Dominic Baumann (Hallescher FC, 28) gegen Maximilian Wolfram (SC Verl, 07)

HFC-Mittelstürmer Dominic Baumann erzielte seinen bereits zehnten Saisontreffer.

Berko noch abgefangen

Nach kurzem Halbzeit-Durchpusten schien es gleich so weiter zu gehen. HFC-Linksaußen Berko wurde in der Mitte auf die Reise geschickt, doch er brauchte einen Tick zu lange, Paetow grätsche noch dazwischen (47.). Gleich ging es auf der Gegenseite wieder rund: Schulze glänzte bei einem Schuss von Tom Baack (48.). Die zweite Hälfte wurde danach nicht mehr ganz so wild.

Vier Fußballer vor dem Tor

Halle bot Favorit Verl einen echten Fight.

Zweimal Pfosten nach der Pause

Dennoch hatten beide Teams noch einige Gelegenheiten. Die beste Ausgleichschance für den HFC besaß Tunay Deniz, der einen Freistoß an den rechten Innenpfosten setzte (65.) Auf der anderen Seite bewahrte Keeper Schulze Halle zweimal vor dem 2:4: Erst lenkte er einen Corboz-Schuss an den Pfosten (78.), dann reagierte er bei einem Kopfball von Fabio Gruber im Stile eines Handballtorwarts (83.).

Der HFC verlor nach zwei Siegen wieder, Verl stellte mit nun ungeschlagenen sieben Begegnungen einen neuen Vereinsrekord in der 3. Liga auf.

Das sagten die Trainer

Sreto Ristic (Halle): "Wir haben richtig gut ins Spiel reingefunden, führen dann 1:0, aber gefühlstechnisch hat uns dieses Tor überhaupt nicht gut getan. Wir haben dann nur noch versucht, Räume zu verteidigen, nicht mehr die Männer und wurden dann passiv. Dann ist auch Verl deutlich besser ins Spiel reingekommen. Sie wurden dann immer stärker, wir mussten ein paar Sachen überstehen und haben uns eigentlich nicht befreien können. So ging es bis zum 3:1. Trotzdem kommen wir zu einem 3:2. In der zweiten Halbzeit war es dann ein offenes Spiel, wohlwissend, dass Verl uns dann mit ihrem Positionsspiel uns aus unserer Hälfte rauslocken können. Wir haben auch da ein paar Sachen überstehen müssen. Trotzdem hatten wir Möglichkeiten, direkt nach der Halbzeit mit Erich Berko, wo er viel zu lange braucht, um abzuschließen. Und dann auch Pfosten. Ich glaube, dass wir mit einem Punkt nach Hause hätten fahren können. Aber es ist nicht so. Ich finde, dass wir trotzdem wahnsinnig viel investiert haben und auf einem guten Weg sind."

Alexander Ende (Verl): "Für alle Zuschauer sicherlich sehr viel dabei heute in beiden Strafräumen. Nach dem 0:1 sind wir überragend zurückgekommen. Wenn man heute etwas bemängeln möchte, dann ist es die Chancenverwertung. Dann ist es der letzte Pass in der zweiten Halbzeit. In manchen Phasen wurde es ein Pingpong-Spiel. Das ist immer gefährlich, weil dann der Faktor Zufall mit dabei ist. Am Ende war es ein hochinteressantes Spiel, ich denke, die Zuschauer von Halle und Verl sind auf ihre Kosten gekommen. Ich freue mich als Zuschauer, wenn viel passiert und nicht Rasenschach stattfindet."

cke