Trainer Rico Schmitt (Zwickau) läuft an Spielern auf der Ersatzbank entlang.

Fußball | Regionalliga Hält die Zwickauer Serie gegen Luckenwalde?

Stand: 04.08.2023 07:30 Uhr

Sechs Duelle gab es zwischen beiden Teams, alle gingen an den FSV Zwickau. Doch am Freitag sind die Schwäne keineswegs in der Favoritenrolle, die Mannschaft ist in der Findungsphase. Und dennoch heiß auf den ersten Sieg.

Die Weste ist blütenweiß, doch die Statistik in diesem Fall nicht viel wert. Der FSV Zwickau empfängt am Freitag (19 Uhr im Live-Ticker auf sport-im-osten.de und in der SpiO-App) zum ersten Regionalliga-Heimspiel den FSV Luckenwalde, gegen den man in sechs Duelle bisher nicht einen Punkt abgegeben hat. In der Aufstiegssaison 2015/16 hatte es gar zwei glasklare Siege gegeben. Doch diesmal sind die Vorzeichen andere. Die Schwäne sind noch in der Mannschafts-Findungsphase, während die Brandenburger mit einer breiten Brust nach dem 6:0-Heimauftakt gegen den Berliner AK auflaufen werden. Auf eins kann sich Zwickau verlassen, seine Fans. Der Verein rechnet mit mindestens 3.500 Zuschauern. Kapitän Davy Frick blickt voraus: "Freitagabend, Flutlichtspiel, da freut sich jeder Spieler drauf."

Knipser fehlte in Berlin

Die Zwickauer durften trotz der am Ende klaren 0:3-Auftakt-Niederlage beim BFC Dynamo einige positive Dinge mitnehmen. Man habe mutige gespielt, vier bis sechs gute Chancen gehabt, davon aber keine genutzt, fasste Cheftrainer Rico Schmitt den Auftritt zusammen. Ärgerlich waren die Gegentore. "Das waren drei Eier, die wir uns selber reingelegt haben", so Schmitt. Bei zweien hatte Keeper Benjamin Leneis eine Aktie dran. Dennoch wird der Neuzugang vom FC Augsburg auch am Freitag zwischen den Pfosten stehen. "Benny kann das deutlich besser. Der Ansatz ist, ihm die eins zuzutrauen. Er hat noch Steigerungspotential", fasste es Trainer Schmitt zusammen.

Niederlage beim BFC: Zwickau zahlt Lehrgeld

Neuen Stürmer verpflichtet

Jetzt also Luckenwalde: "Ich habe sie am Sonntag selbst angeschaut, das war ein überzeugendes Spiel. Eine talentierte Mannschaft, die seit zwei, drei Jahren gewachsen ist. Es wird eine große Herausforderung, das erstes Heimspiel. Wir wollen das Spiel nutzen, um in der Liga anzukommen und den ersten Sieg zu holen. Wir müssen dafür zielstrebiger agieren", erklärte der Coach. Wo nachgebessert werden muss, ist klar: Es fehlt noch ein echter Brecher in der Offensive mit Torjägerqualitäten. Ob das Veron Dobruna werden kann, der 23-Jährige wurde am Donnerstag (03.08.2023) verpflichtet, wird man sehen. Dank der großartigen Unterstützung der Fans - 1.200 Dauerkarten wurden verkauft und schon gut 600.000 Euro in die klammen Kassen gespült - war es überhaupt nur möglich, dass die Zwickauer auf dem Transfermarkt noch einmal zuschlagen konnten.

FSV Zwickau, Test, Rudolstadt, Robin Lenk, Rico Schmitt, Rüdiger Harzer

Zwickaus Cheftrainer Rico Schmitt feilt noch am Kader.

Luckenwalde mit Vier-Tore-Mann Winter

Dieser FSV Luckenwalde erlebte einen Auftakt nach Maß, fegte am vergangenen Wochenende über den Berliner AK. Dabei war Trainer Michael Braune trotz des 6:0-Erfolges mit den Abläufen nicht mal richtig zufrieden, mit seinem Vierfach-Torschützen Jorden Winter dagegen schon. Der 19-Jährige wechselte im Sommer von der U19 von RB Leipzig und feierte ein mehr als gelungenes Debüt in der Regionalliga. Winter hatte fünf Jahre bei RBL die Ausbildung genossen, da auch in der Junioren-Bundesliga und der Youth League einige Erfahrungen gesammelt.

Torjubel Jorden Winter (26, RB Leipzig)

Jorden Winter kam von der U19 von RB Leipzig nach Luckenwalde.

Generationswechsel bei Braune-Team

Der klare Sieg gibt Luckenwalde natürlich erstmal Sicherheit, immerhin hat der Klub im Sommer einen Generationswechsel vollzogen. Die erfahrenen Daniel Becker, Tobias Francisco, André Thoms, Marcel Hadel oder Pascal Borowski verließen den Verein oder beendeten ihre Karriere. Verpflichtet hat man viele junge Spieler, darunter vielversprechende Talente wie Timm Koch (Hallescher FC) oder Niklas Geisler (Energie Cottbus). Prominentester Neuzugang ist sicher Abwehrspieler Lucas Albrecht, der von der VSG Altglienicke zum FSV wechselte. Der 32-Jährige bringt viel Erfahrung mit, mehr als 230 Spiele in der Regionalliga und 44 in der 3. Liga. Zum Auftakt fehlte er allerdings. Was für den FSV Zwickau gegen Luckenwalde wichtig wird, fasste Rico Schmitt so zusammen: "Wir müssen den Spieltrieb des Gegners wegnehmen und unsere Stärken einbringen." Um die späte Anstoßzeit zu simulieren, hatten die Westsachsen am Donnerstag das Training übrigens erst 19 Uhr gestartet. Denn es gilt, von der ersten Minute an hellwach zu sein.

  rei