Luca Herrmann, Kasim Rabihic, Claudio Kammerknecht

Fußball | 3. Liga "Es kann nur besser werden" – Dynamo hofft auf Trendwende gegen Saarbrücken

Stand: 05.04.2024 08:15 Uhr

Dynamo Dresden steckt in der Krise und droht den Aufstieg zu verspielen. Im Heimspiel gegen Saarbrücken soll sich das Blatt wenden – und eine neue Euphorie entstehen.

Luca Herrmann brachte es auf den Punkt. "Wir schlagen uns selber. Das verfolgt uns die ganze Saison." Die bittere Niederlage am vergangenen Samstag gegen Preußen Münster nagte auch noch Tage später an Dynamo Dresdens Mittelfeldspieler. Durch das 0:1 – bereits die sechste Niederlage in diesem Jahr – ist die SGD nach einer gefühlten Ewigkeit wieder aus den Top 3 der Liga gerutscht. Vor dem anstehenden Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken am Sonntag (13:30 Uhr im Audio-Livestream und Ticker) findet sich Dynamo plötzlich in der Rolle des Jägers wieder.

"Auf die tägliche Arbeit fokussieren"

Dynamo baut auf seine Heimstärke

"Es liegt an uns", weiß auch Herrmann um die angespannte Situation. Natürlich schaut auch er mit mehr als einem Auge auf die Tabelle. Viel entscheidender sei aber die Frage: "Machst du dich verrückt oder fokussiert du dich auf die tägliche Arbeit? Je mehr Spieler das hinbekommen, desto besser werden wir auftreten und Punkte holen." Hoffnung macht vor allem der bevorstehende Auftritt vor den eigenen Fans. 32 ihrer 54 Punkte holte die SGD in dieser Saison im eigenen Stadion – und liegt zumindest in dieser Statistik auf Platz eins.

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Dort will Dynamo im besten Falle auch am Ende der Saison stehen. Sieben Spieltage bleiben noch, um die Rückkehr in die 2. Bundesliga zu finalisieren. Was es dafür braucht? "Eine Phase, um in Schwung zu kommen", betonte Herrmann. So wie in der Hinrunde müsse man in einen "positiven Flow reinkommen. Aber dafür braucht es die Basics" – und eine bessere Chancenverwertung. Die wurde Dresden in Münster schließlich einmal mehr zum Verhängnis – trotz 19 abgegebener Torschüsse.

Zimmerschied: "Nur ein Sieg zählt"

"Es kann nur besser werden", unterstrich Tom Zimmerschied. Auch, weil man dem letzten Auftritt viel Positives abgewinnen konnte. "Das Spielerische" sollte man gegen Saarbrücken beibehalten. "Aber die Chancenverwertung begleitet uns schon die ganze Saison. Wir dürfen nicht zu verkrampft herangehen, müssen befreit aufspielen und uns dem Ernst der Lage bewusst sein."

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Dabei geht es nach der knappen Niederlage im Hinspiel weniger darum, "offene Rechnungen" zu begleichen. "Nur ein Sieg zählt", forderte Dresdens Linksaußen, der Saarbrücken nach dem Aus im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Kaiserslautern besonders motiviert erwartet. "Sie sind Profis genug, um bei 100 Prozent gegen uns zu sein. Für jede Mannschaft ist es besonders, hier nach Dresden zu kommen."

Trainerdiskussion "spielt keine Rolle"

Eine neuerliche Niederlage dürfte die Alarmglocken allerdings schriller denn je läuten lassen. Und Trainer Markus Anfang weiter ins Zentrum der Kritik rücken. Derartige Diskussionen um Dynamos Übungsleiter spielen laut Zimmerschied in der Mannschaft aber "überhaupt keine Rolle."

Trainerdiskussion "spielt keine Rolle"

Anfang, der gegen Saarbrücken wieder auf die zuletzt gesperrten Paul Will und Kapitän Stefan Kutschke zurückgreifen kann, habe "fast zwei Jahre gute Arbeit geleistet." Zudem hat die Mannschaft bereits mehrfach bewiesen, dass es unter dem 49-Jährigen "funktionieren kann." Auch Herrmann stärkte seinem Trainer den Rücken: "Wenn wir daneben schießen, ist es unser Thema. Das letzte Drittel ist immer individuelle Qualität. Da kommt es auf die Spieler an."

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Dynamo hat Aufstieg weiter in der eigenen Hand

Zudem hat Dynamo weiter alles in der eigenen Hand. Die Top 3 der Tabelle, Regensburg, Ulm und Münster, treten allesamt noch gegeneinander an. Dynamo hat – mit Ausnahme von Regensburg – ein auf dem Papier überschaubares Restprogramm. "Wir müssen schauen, dass wir die Dinge nicht zu negativ sehen. Wir haben die Chance aufzusteigen", sagte Herrmann.

"... dann wird die Frustration größer und größer"

Notfalls würde es gegen Saarbrücken schon reichen, wenn der Ball "einfach nur dumm reinfliegt." Dadurch könnte auch eine neue Euphorie entfacht werden, so die Hoffnung des 25-Jährigen. Dennoch müsse "jeder von uns davon überzeugt sein. Denn wenn wir es nicht sind, wer ist es dann?"

jsc